...aber bitte auf der Basis von Fakten, nicht Halbwahrheiten!
"Natürlich gab es das Geld der Banken, mit dem der Jan abgehauen ist"
Es ist noch nicht alles geklärt, insbesondere was die Akquisitionen angeht. Aber grob überschlagen wäre es nicht möglich gewesen, alleine mit dem Geld der Banken den Betrieb der Wirecard zu sichern und die Akquisitionen zu bezahlen, die jedenfalls in vielen Fällen sinnvoll waren, wie Visa Processing, MoIP, Citi Portfolio, Citi Prepaid oder NBS - um nur spontan Beispiele zu nennen - UND Milliarden rauszuziehen. Rechne mir das doch bitte einmal vor. Die Zahlen kannst Du dem Sachstandsbericht von Jaffé entnehmen, wenn Du den überhaupt kennst. Wenn nicht, frage ich mich, mit welchem Recht Du hier rumgrölst!
"Und sich immer noch einzureden, dass die 1,9 Mrd. jemals existierten, obwohl 1. sich Wirecard alle Mühe gab, Geschäftsaktivitäten vorzugaukeln 2. Die Treuhänder nichts von dem Geld wussten 3. Die Unterlagen, mit denen Wirecard jahrelang PWC von der Existenz der 1,9 Mrd. nachwies, nachgewiesenermaßen gefälscht waren 4. Kein Kunde sich erinnern kann, in nennenswerte Umfang Geschäfte über Wirecard haben laufen lassen 5. Insider den Betrug einräumten grenzt schon an Narretei."
Wie sagte mein Religionslehrer immer? "Nicht alles, was sie nicht verstehen, ist Narretei"
(1) was meint "Mühe geben, Geschäftsaktivitäten vorzugaukeln"? Mal grundsätzlich: Dass Wirecard definitiv in früheren Zeiten "geil Geld verdient hat" (Melanie Bergermann) ist unstrittig. Aber schon damals wurden die Gewinne versteckt in ausländischen Tochtergesellschaften.
Lesetipp: https://www.ft.com/content/6f7fe63d-d33d-3e0d-81b4-70b8e6e10588
Bellenhaus sagte aus, man habe Gewinne im TPA gemacht und sie dann quasi "nach Bedarf" in die Bilanzen genommen. Dies dürfte gegolten haben bis etwa 2015, dann kam das System Treuhandkonten. Die von Dir wahrscheinlich gemeinten gefälschten Transaktionen können interpretiert werden als Versuch, Geschäfte zu erfinden, können aber auch dazu gedient haben, Veruntreuungen zu vertuschen. Darüber gibt es auch nach über einem Jahr Prozess noch keine abschließenden Feststellungen.
(2) Treuhänder wussten nichts
Das ist ungenau! Beispiel Strategic Corporate Investments, da wurden 54 Mio von Wirecard eingezahlt. Das Geld floss ab an mutmassliche Veruntreuungsgesellschaften, dann war das Konto leer. O'Sullivan beauftragte Shanmugaratnams Bruder, einen Kontoauszug zu fälschen über 54 Mio, damit EY und Wirecard denken, dass das Geld da ist.
Das Konto war eben nicht "leer" in dem Sinne, dass Geld erfunden wurde im Auftrag der Wirecard, sondern es war geleert worden und dies wurde durch die Fälschung vertuscht!
Was die Treuhänder davon wussten, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, was die beteiligten Firmen wussten und was Braun wusste oder nicht.
(3) Natürlich waren die Auszüge der THK gefälscht! Aber dass dies durch Braun oder mit seinem Wissen geschehen ist, um EY, PWC oder sonstwen zu täuschen, ist eben nur eine Möglichkeit unter anderen. Es köännte auch anders gewesen sein. Darum geht es doch die ganze Zeit... Die Aussagekraft der leeren THK wird überschätzt bzw. von den Beteiligten wie StA oder Jaffé bewusst (?) überbewertet.
(4) Kein Kunde kann sich erinnern... Liest Du, was ich schreibe? siehe oben.
(5) "Insider den Betrug einräumten" Wieder ein Denkfehler. Bellenhaus hat Fälschungen eingeräumt und eine Geschichte erzählt, die diese Fälschungen als Brauns Plan darstellt. Die Fälschungen sind gesichert, der Rest der Geschichte nicht. Jede andere Darstellung ist eine mutwillige Falschaussage.
Was und in wessen Auftrag treibt ihr hier? Seid ihr russische Bots? Einfach nur lächerlich, was, ihr hier absondert!
Könntest Du bitte aufhören, von "ihr" zu sprechen? Ich betreibe Aufklärungsarbeit bei Wirecard seit 2003. Ich werde von niemandem beauftragt oder finanziert. Ich bin der Mensch mit dem meisten Wissen über Wirecard auf diesem Planeten :)
Ich bin kein russischer Bot :)
Ich sondere nichts ab, was man berechtigt als lächerlich bezeichnen könnte. Man kann anderer Meinung sein, aber dann sollte man dies mit Fakten untermauern.
Wenn Du Dich auf Aussagen anderer beziehst, mache dies deutlich aber qualifiziere mich nicht ab oder rechne mich einem "ihr" zu. Ich bin nicht mit meisteps oder Giuseppe verbunden. Ich mache mir ihre Darstellungen nicht zu eigen und bin auch nicht verantwortlich dafür, welche Schlussfolgerungen sie aus meinen Ausführungen ziehen.
Ich bin außerhalb von Twitter und den Foren sehr aktiv und werfe alles, was ich habe, in die Waagschale, um einen Prozess zu hinterfragen, den ich für einen Unrechtsprozess halte, ungeachtet der Frage, welche Verantwortung Markus Braun hat.
Ob die Insolvenz der Wirecard nötig war, kann ich nicht sagen, tendenziell eher NEIN
Ob Wirecard überlebensfähig war? Davon gehe ich aus.
Ob Wirecard in Wirklichkeit viel mit der Wirecard zu tun hatte, die an der Börse verkauft wurde, da neige ich zu NEIN. Das würde bedeuten, dass Braun möglicherweise manipuliert hat, aber nicht innerhalb einer bande und nicht in dem Ausmaß, das ihm unterstellt wird.
Die Verantwortung für den Milliardenschaden, der entstanden ist, liegt
- bei der BaFin - bei EY - bei KPMG (ab 10/19) - bei der StA - bei Markus Braun (mindestens in Organhaftung) und dem Vorstand -beim Aufsichtsrat - bei den Analysten
Die Beantwortung der Frage, welche Verantwortung Marsalek und Bellenhaus tragen für die falsche Darstellung der Wirecard ist gar nicht so einfach zu beantworten, wie es scheint. Sie haben möglicherweise aber eine bis in Richtung Alleinschuld reichende Verantwortung für den finanziellen Kollaps der Wirecard
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