Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen bei der Roth & Rau-Aktie (ISIN DE000A0JCZ51/ WKN A0JCZ5) auf aktuellem Kursniveau wieder erste Positionen aufzubauen und bei Schwäche den Bestand auszubauen. Mit der Übernahme der niederländischen Solaraktivitäten von OTB habe sich der Solarzulieferer massiv gestärkt. Durch den Zukauf erhöhe das Unternehmen den Marktanteil als Equipmentanbieter für die kristalline Solartechnologie und im Turnkey-Geschäft. "Die Übernahme stärkt und ergänzt unser Geschäft. Wir sind nunmehr die Nummer eins im Verkauf von Inline-Produktionsequipment für Solarzellen", sage CFO Carsten Bovenschen den Experten im Hintergrundgespräch. Für die Akquisition bezahle der Finanzchef 35,5 Millionen Euro. 5,5 Millionen würden davon in bar und der Rest in Aktien fließen. Insgesamt würden die Anteilseigner von OTB rund 1 Million Aktien erhalten. Der Kaufpreis in Aktien liege bei 30 Millionen Euro. Die Bewertung der Roth & Rau-Aktie habe bei 29,21 Euro gelegen. Die neuen Aktien gegen Sacheinlage würden einer Sperrfrist von 16 Monaten unterliegen und seien nicht handelbar. Zusätzlich übernehme das Unternehmen Schulden in Höhe von rund 25 Millionen Euro. Im Jahr 2009 habe der Zukauf einen Umsatz von 30 Millionen Euro nach 65 Millionen Euro im Vorjahr erzielt. Aktuell horte OTB Solar einen Orderbestand von 50 Millionen Euro, bis Vollzug des Vertrages könnte er auf mehr als 60 Millionen Euro ansteigen. Bovenschen schätze den Umsatz für 2010 auf 50 bis 55 Millionen Euro. Da erst ab April konsolidiert werde, werde sich der Umsatzanteil für Roth & Rau auf circa 45 Millionen Euro belaufen. In 2010 werde OTB das Ergebnis noch leicht belasten. "Ab 2011 rechnen wir mit signifikanten Gewinnbeiträgen und streben mittelfristig EBIT-Margen aus diesem Geschäft von 10 Prozent an." Zusätzlich habe der Solarzulieferer jüngst eine Kapitalerhöhung platziert. 1,4 Millionen Aktien seien zu 26 Euro platziert worden. Aus der Emission wandere frisches Geld von mehr als 35 Millionen Euro in die Kasse der Gesellschaft. Das Placement sei in kurzer Zeit vollzogen worden und mehrfach überzeichnet gewesen. "Die Barkapitalerhöhung dient im Wesentlichen der Finanzierung unseres weiteren Wachstums. Auch die Übernahme von OTB samt dem hohen Orderbestand erfordert ein erhöhtes Working Capital", erkläre Bovenschen. Zudem solle die Bilanz stark bleiben. Der Barbestand von Roth & Rau liege aktuell bei 55 Millionen Euro. Dringend nötig sei die Maßnahme nicht gewesen. "Wir wollen eigenkapitalfinanziert bleiben und uns nach Möglichkeit nur gering verschulden. Die übernommenen Schulden von OTB wollen wir zügig reduzieren." Das Jahr 2009 sei laut dem CFO wie erwartet abgeschlossen worden. Die Experten würden weder mit positiven noch mit negativen Überraschungen rechnen. Bei Umsätzen von rund 200 Millionen Euro sollte eine EBIT-Marge von etwa 8 Prozent erreicht worden sein. "Wir liegen im Rahmen unserer Planung." Stark habe sich indes der Auftragseingang im Schlussquartal präsentiert. Nach lediglich 18,2 Millionen Euro an neuen Aufträgen im 3. Quartal habe das Geschäft im Schlussquartal massiv angezogen. "Wir haben Orders von mehr als 100 Millionen Euro erhalten und haben das Jahr mit einem Auftragseingang von rund 195 Millionen Euro abgeschlossen", sage der CFO. Das 4. Quartal sei keine Eintagsfliege gewesen. "Wir spüren ein starkes Momentum. Der Januar war ein guter Monat." Dort hätten hochmargige Aufträge für Equipment im Wert von mehr als 20 Millionen Euro begrüßt werden können. Treiber sei China, Asien, Südeuropa und der Mittlere Osten. Insgesamt zeige sich Bovenschen sehr zuversichtlich für das Jahr 2010. "Wir erwarten ein starkes Wachstum bei guten Margen." Nach den Berechnungen der Experten dürfte Roth & Rau den Umsatz in 2010 inklusive Teilkonsolidierung von OTB um rund 50 Prozent auf gut 300 Millionen Euro steigern. Die Zielmarge von 10 Prozent werde das Unternehmen in 2010 aber nicht erreichen. Grund seien vor allem Integrationskosten und Kaufpreisallokationen, die das EBIT belasten würden. Auf EBITDA-Basis werde der Gewinn deutlich besser aussehen. Die EBIT-Marge würden die Experten in diesem Jahr bei circa 8 Prozent erwarten. Auch die mögliche Sonderkürzung für die Solarindustrie in Deutschland, die derzeit die Regierung plane, werde Roth & Rau beim Wachstum nicht bremsen. "Aus zwei Gründen: Erstens. Unser Umsatzanteil in Deutschland ist mit unter 15 Prozent gering. Zweitens. Unsere Anlagen sind die Antwort auf den Folgeeffekt der wahrscheinlichen Kürzung. Unternehmen müssen effizienter werden und die Kosten senken. Wir bieten die dazu notwendigen Anlagen. Vielleicht können wir von dieser Kürzung sogar profitieren", erkläre Bovenschen. Roth & Rau stehe laut dem Finanzchef vor rosigen Zeiten. Mittelfristig könnte das Unternehmen gut 0,5 Milliarde Euro umsetzen, ohne massiv in die Kapazitäten investieren zu müssen. Inklusive der Aktien aus der Sacheinlage und der jüngsten Kapitalerhöhung belaufe sich das Aktienkapital auf rund 16,3 Millionen Aktien. Der Börsenwert betrage 423 Millionen Euro. Die Kaufempfehlung der Experten im letzten Januar bei Kursen um 11 Euro habe sich prächtig bezahlt gemacht. Die Experten von "TradeCentre.de" raten nunmehr auf aktuellem Kursniveau wieder erste Positionen in der Roth & Rau-Aktie aufzubauen und bei Schwäche den Bestand auszubauen. (Analyse vom 18.02.2010) (18.02.2010/ac/a/t)
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