Direkt nach der Ankündigung der KE bin ich mit 100 % meiner restlichen Aktien bei GPC ausgestiegen. Bin vom Job direkt nach Hause gefahren (Freitag nachmittag 14.00 Uhr), obwohl ich eigentlich noch auswärts Essen gehen wollte, weil ich keine Tans dabei hatte, und bin bei 13,40 mit allem raus (aufatmen, der Kurs war noch akzeptabel)! Ich habe das damals auch hier bekanntgegeben und begründet, und habe viel Kritik geerntet.
Das geht dann immer so: "Du schreibst ja nur schlecht weil du raus bist" oder "es gibt 2 Gründe um schlecht über eine Aktie zu reden".
Der US-Markt sollte den Kurs explotieren lassen, es wurde befürchtet, dass nicht genug Aktien zur Verfügung stünden, um den Bedarf zu decken. Logische Konsequenz wäre deshalb: Auch wenn man von einer negativen Entwicklung überzeugt ist, egal, man muss da drin bleiben. So ein Quatsch! Mittlerweilen habe ich mit dem Geld schöne Gewinne bei MOR erzielt und kann nun fast die doppelte Anzahl an GPC Aktien kaufen, ohne einen einzigen Cent neu zu investieren.
Die KE war für GPC natürlich wichtig, um liquide zu bleiben, man stelle sich nur mal vor wo die die liquiden Mittel bei GPC ohne die KE heute wären. GPC hätte nur noch geringen finanziellen Spielraum für seine Projekte, wäre auf Partner angewiesen, müsste eventuell nich so vorteilhafte Verträge eingehen. Aber man lernt als BWL-Student im ersten Semester in der VWL Vorlesung, dass ein erhöhtes Angebot (mehr Aktien werden auf den Markt geworfen), ein sinken des Preises zur Folge hat. Darunter leidet der Kurs von GPC noch heute, und wird noch einige Zeit leiden, bis die Supernachricht kommt. Bio Aktien sind Risiko-Aktien und viele Anleger trauen sich da nicht dran, bzw. haben gar nicht die Zeit, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Das engt den Kreis der Aktionäre natürlich ein, bevor GPC nicht neue Aktionärsschichten dazugewinnt, wird der Kurs dümpeln. Ich habe damals angedeutet, dass die begleidenden Banken vor einer KE den Kurs puschen, und erntete dafür harsche Kritik. Wenn ich jetzt die Beiträge hier lese, scheint da doch Einsicht eigekehrt zu sein. Da haben einige alle Register gezogen und gepuscht ohne Ende.
Zusätzlich wird GPC nicht wie früher mit guten Zahlen glänzen können, im Gegenteil ist zu befürchten, dass die Verluste doch sehr hoch sind (neue Projekt/Nasdac-Listing), und dann werden die Analysten draufhauen ohne Sinn und Verstand (da war ich mir mit Ecki einig!)
Ich halt GPC trotzdem, und ich verfolge GPC schon sehr lange und intensiv, für einen substanziell sehr guten Wert mit einem Topp-Management. Nur man muss sehr viel Zeit mitbringen um die Erfolge zu ernten. Aber man muss ganz tief im Hinterstübchen auch wissen, ein Restrisiko besteht immer bei der Medikamentenentwicklung. Für die mittelfristige Kursentwicklung war die KE extrem kursdrückend. GPC und ich haben aber nun mal nich immer die gleichen Ziele, ich möchte an der Börse möglichst viel Geld verdienen, das klappt mal besser und mal schlechter. Fatal ist aber die Ansicht, die auch hier des öfteren vertreten wird, man ist mit einer Aktie verheiratet, man steht zu ihr, Augen zu , was auch komme.
Es ist natürlich schön, wenn nur positiv über eine Aktie geschrieben wird, die man im Depot hat, auch ich kenne dieses wohlige Gefühl. Aber es ist höchst gefährlich, denn der klare Blick wird getrübt, negative Entwicklungen werden ignoriert, Fehler werden gemacht.
MFG
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