Ich kann den Pessimismus hinsichtlich der Kaffeepreisentwicklung so nicht teilen. Ich bin selbst Bauer und verkaufe Ware auf Märkten. Unter europäischen Bedingungen hat cordie recht. Das habe ich selbst oft erlebt. Die Verarbeiter drücken die Preise bis zum geht nicht mehr. Selbst können die Verarbeiter die Preise nicht erhöhen da ihnen im Großhandel nur wenige Nachfrager gegenüber stehen. Also müssen sie sich das Geld bei den noch schwächeren, den Landwirten, holen. Klar ist auch das die Verarbeiter den Preis am liebsten über Jahre hinweg niedrig behalten wollen. Solange es keine Extreme am Markt gibt klappt das in Europa auch.
Die Terminmärkte funktionieren jedoch anders. Das liegt daran, dass es hier neben den Verarbeitern auch spekulatives Geld gibt. Zur Zeit sitzen die Spekulanten beim Kaffee auf riesigen short-Positionen. Man kann auch sagen: Gewinnen. Die Spekulanten halten diese short-Positionen nicht als "Wertanlage". Die wollen und werden ihre Gewinne realisieren. Das machen sie indem sie Long-Positionen kaufen. Wer profitiert hiervon? In erster Linie die Landwirte, weil dadurch die Preise steigern. Letztlich werden die Terminmärkte dadurch ihrer Funktion gerecht. Die Terminmärkte wurden ausschließlich für die Landwirte gegründet, um deren Einkommen zu sichern. Daher werden die Preise (nicht erst in zwei Jahren wie vielleicht in Europa) demnächst (genauer kann man das nicht sagen) steigen. Wenn fundamentale Ursachen dazukommen können sie sogar sehr stark ansteigen, wenn nicht bleibt der Anstieg begrenzt. Ein Grund für den Preisanstieg findet sich immer. Im Rohstoffforum habe ich bereits öfter auf Trends hingewiesen die fundamental ist keiner Weise gerechtfertigt sind
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