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Maßnahmen der SG Dynamo Dresden nach den Ereignissen beim Pokalspiel in Dortmund
Die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden haben sich im Anschluss an das Pokalspiel in Dortmund bzw. nach den erschreckenden Ereignissen rund um diese Partie öffentlich bei Borussia Dortmund sowie allen anderen Betroffenen entschuldigt und sich außerdem klar von den Personen distanziert, die in und um das Dortmunder Stadion herum durch Ausschreitungen und den Einsatz von pyrotechnischen Erzeugnissen erheblichen Sach- und Personenschaden angerichtet haben.
Bereits zu Beginn der laufenden Spielzeit hatten die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden, nach dem unwürdigen Verhalten einer Reihe von Dresdner Anhängern beim Relegationsrückspiel in Osnabrück, gegenüber Vertretern der eigenen Fanszene sehr deutlich mögliche Konsequenzen im Falle eines wiederholten Fehlverhaltens benannt. In den vergangenen Tagen wurde nun intensiv darüber beraten, wie der Verein ein unmissverständliches Zeichen setzen kann, um eindeutig zu demonstrieren, dass sich die Sportgemeinschaft von Personen abgrenzt, die dem Verein durch ihr unentschuldbares Verhalten und die Gefährdung anderer schaden! Weiterhin möchte die SG Dynamo Dresden mit den avisierten Maßnahmen die breite Masse der friedlichen Dresdner Anhänger auffordern, sich zukünftig klar und deutlich von der negativen Minderheit abzugrenzen.
Dem Verein ist bewusst, dass ihm durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes in naher Zukunft eine empfindliche Strafe droht. Die Verantwortlichen der Sportgemeinschaft haben sich jedoch entschieden, diese nicht abzuwarten, sondern sich durch eigenes konsequentes Handeln erste Maßnahmen selbst aufzuerlegen.
So wird die SG Dynamo Dresden auf das komplette Gästekartenkontingent für das Auswärtsspiel des 16. Spieltages beim FC St. Pauli, am 27. November 2011, verzichten und den gesamten Gästeblock für die Fans der gastgebenden Mannschaft zur Verfügung stellen. Außerdem werden die Verantwortungsträger der SGD den FC St. Pauli bei der sicherheitstechnischen bzw. organisatorischen Umsetzung dieser Maßnahme vor Ort am Millerntor in Hamburg unterstützen und für mögliche, daraus resultierende finanzielle Verluste entschädigen. Über diesen freiwilligen Verzicht wurden sowohl der Deutsche Fußball-Bund, im Zuge der Stellungnahme zu den Vorkommnissen in Dortmund, als auch der FC St. Pauli am vergangenen Freitag vorab informiert.
Darüber hinaus behalten sich die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden vor, auch auf das darauf folgende Auswärtskartenkontingent beim F.C. Hansa Rostock (16.-19.12.2011) zu verzichten, wenn es durch Dresdner Zuschauer zu weiteren negativen Vorfällen beim Auswärtsspiel in Düsseldorf, beim Ostderby gegen den FC Erzgebirge Aue im heimischen „glücksgas stadion“ oder im Zusammenhang mit dem Spiel auf St. Pauli kommen sollte. Diese harten Maßnahmen und selbst verhängten Sanktionen sind aus Sicht der SG Dynamo Dresden momentan absolut notwendig, um die Dresdner Fanszene zu einem Umdenken zu bewegen und sich wieder auf die Grundwerte einer positiven Fankultur zu besinnen.
„Uns ist bewusst, dass wir durch diese harte Konsequenz leider auch die an den Vorfällen unbeteiligten und unschuldigen Dynamo-Fans bestrafen, die unsere Mannschaft und den Verein seit Jahren treu, bedingungslos und friedlich unterstützen. Jedoch wurde diese Entscheidung von einer durch nichts zu akzeptierenden Minderheit unserer Anhänger mit den Aktionen beim Pokalspiel in Dortmund geradezu heraufbeschworen. Wir mussten jetzt handeln, um zu unterstreichen, dass wir nicht bereit sind, diesen Chaoten und unbelehrbaren Personen, die Spiele der SG Dynamo Dresden als Bühne für ihre kriminellen Handlungen zu überlassen und damit die Fußballkultur in Dresden nachhaltig und auf lange Sicht zu zerstören. Das Ansehen unseres Vereins wurde durch die katastrophalen Ereignisse in Dortmund derartig beschädigt, dass wir jetzt gezwungen sind, unmissverständliche Zeichen gegenüber unseren friedlichen Fans, Partnern und Unterstützern sowie der breiten Öffentlichkeit zu setzen“, erklärte Volker Oppitz die selbstauferlegte Sanktion.
Parallel dazu wird die SG Dynamo Dresden den eingeschlagenen Weg der intensiven und direkten Fanarbeit fortführen. Neben der finanziellen und ideellen Unterstützung des Dresdner Fanprojektes wird der Verein eine zweite Vollzeitstelle in Bereich Fan- und Mitgliederbetreuung schaffen, um die Zusammenarbeit mit den eigenen Fans weiter zu optimieren. Trotz der jüngsten Ereignisse und dem damit verbundenen Vertrauensverlust zur aktiven Dresdner Fanszene, werden die Verantwortlichen des Vereins den gemeinsamen Dialog weiterführen, um die Basis einer offenen und vertrauensvollen Kommunikation nachhaltig zu pflegen. Sowohl die Fangemeinschaft Dynamo als auch die Ultras Dynamo haben sich öffentlich, klar und verständlich zu den Vorkommnissen beim Dortmund-Spiel positioniert. Die Verantwortlichen des Vereins werden die aktive Fanszene und deren Mitglieder in Bezug auf die formulierten Aussagen in die Pflicht nehmen!
„Wir fordern alle unsere Fans und Sympathisanten dazu auf, jederzeit ein tadelloses und sportlich faires Verhalten im Umfeld von Dynamo Dresden an den Tag zu legen, so wie es die überwiegende Mehrheit unserer Anhänger auch stets unter Beweis stellt. Emotionen im Stadion sind wunderbar! Sie treiben die Mannschaft an und führen sie zum Erfolg. Randale und Krawalle sind aber einfach nur kriminell. Sie fügen sowohl anderen Stadionbesuchern, als auch dem Verein, der Landeshauptstadt Dresden, der gesamten Region und dem Fußball selbst großen Schaden zu. Das gehört einfach nicht zum Sport! Wir sollten alle gemeinsam dafür einstehen, dass sich der am vergangenen Dienstagabend entstandene deutschlandweite negative Ruf möglichst bald wieder zum Positiven umkehrt. Diesen Weg können wir – verbunden mit der notwenigen Geduld und Nachhaltigkeit – nur gemeinsam bestreiten. Dabei wird die positiv gelebte Vereins- und Fankultur den Maßstab für die Öffentlichkeit darstellen“, erklärte Dynamo-Präsident Andreas Ritter.
----------- ?Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.?
Curt Goetz
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