Fakt ist Solarworld schwimmt im gleichen Becken wie alle anderen Branchenvertreter. Hat unter den gleichen Strömungen der Industrie zu leiden- sprich die Kosten zu reduzieren. Solange die Preise weiter so stark- stärker als Effizienzsteigerungen möglich sind- fallen und damit auch die Margen fallen werden, wird der Kurs auch fallen. Da Solarprodukte sehr preissensitiv sind (Preiselastizität der Nachfrage) steigt die Nachfrage überproportional zur Preissenkung, was zu einem Umsatzzuwachs führt. Die Nachfrage wird derzeit auch von den Förderprogrammen in den jeweiligen Ländern bestimmt. In D. ist grad tote Hose, in EU ebenfalls nicht viel los(Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, etc.) , dass ist fakt. Die Renditen für Betreiber steigen in D. ins zweistellige, aber noch warten diese wie 2009 schon noch auf billigere Preise. Die Lager sind voll, geschätzte 8,6 GW liegen dort. Die großen als Zukunftsmärkte beschriebenen Länder USA, China, Indien legen noch nicht los. auch wenn USA lokal ganz gut läuft. Auf Staatenebene gibts dennoch nicht viele Anreize. Was heißt das jetzt? Die Lage ist durch Angebotsüberhänge gekennzeichnet. Preise fallen, Käufer warten noch Aber: EEG in D. wurde nicht gekürzt, positiv. Keine Anreize für Betreiber jetzt zu investieren. Chinesen leiden überproportional, da kaum Unterscheidungsmerkmale zwischen ihnen existieren. Neue Player haben es relativ leicht direkt technologisch konkurrenzfähig zu sein, da neuste Fertigungslinien besser als alte. Die Produktzyklen sind sehr sehr kurz. Abschreibungen und Margenrückgänge sind die Folge. Da deutlich über 50% der weltweit produzierten Solarmodule in china hergestellt werden und diese Industrie für die Politik sehr sehr wichtig ist- einerseits durch Arbeitsplätze, Steuern etc. und andererseits durch großes Potential weltweit und in China- rechne ich damit, dass die Regierung in Peking Förderprogramme beschließt, die die Solarindustrie erstmal rettet. Im Gegensatz zu dem was andere Berichten, glaube ich nicht daran, dass China nur chinesische Module zum Zuge kommen lässt. Warum sollten sie dieses tun? Die Chinesen sind sowieso die billigsten! Warum zusätzlich dann noch ausländische Module verbieten, wenn diese sowieso nicht wettbewerbsfähig sind? Außer dem Ärgerniss der westlichen Industrienationen Gewinne man nix. Und wenn dann mal einer aus Europa zum Zuge kommen sollte- ich denke an Soalrworld- wäre es doch nur in untergeordnetem Maßstab kaum erwähnenswert und damit nicht von Nachteil für China. Umgekehrt würden solche Regulierungen der Chinesen nachteilig bei der Reaktion der Amerikaner und Europäer auf dieses Vorgehen (Protektionismus). Fazit : sehr sehr unwahrscheinlich! Für den Fall, dass es doch passiert kann SW immernoch Anteile von einem chinasolari kaufen und damit profitieren oder eine Tochter dort produzieren lassen ( unter anderem Markennamen). Die Chinesen werden also die Solarworlds dieser Welt retten, also nicht alle Modulbauer, sondern eine Auslese ist gemeint, da sie sonst selbst am meisten an der Konsolidierung leiden werden. Alle anderen Länder dieser Erde, die gerade nicht massiv in Solar investieren, warten auf die günstigeren Preise, da sie nicht diese Industrie subventionieren wollen, sondern nur den Nutzen dieser Technik für sich ordern. Durch diesen Massenmarkt lassen sich nochmals schubweise die Preise und Kosten reduzieren, sprich Skaleneffekte, Lernkurveneffekte, Wirkungsgradverbesserungen, bessere Logistik, ausgereiftere Produktion etc. generieren. Schlussfolgerung: Wie viele Analysten auch meinen - ich mag die auch nicht - kurzfristig pfui, langfristig hui genauer: Wann kommt der große Nachfrageansturm? oder alternativ von der Angebotsseite betrachtet: Wann verschwinden Kapazitäten in großem Stil vom Markt (wegen Insolvenzen, Fabrikstilllegungen, Übernahmen und Bündelung der Kapazitäten, Restrukturierungen etc.) PS Module könnten in D. schon bald wieder knapp werden, da China einen gewaltigen Hunger auf diese haben könnte, wenn sie denn wollten. Also Vorsicht an alle Solarworld Pessimisten, nicht einfach alles fortschreiben was derzeit passiert und passiert ist, sondern mitdenken. Wenn die Marge langfristig stabil bleibt - 6-10% Preisrückgang kann kompensiert werden- dann sehen wir dank des hohen Wachstums jedes Jahr eine ca 20% Gewinnsteigerung. Wenn da keine Kurse im zweistelligen Bereich sind, dann weiß ich auch nicht! Auf gute Geschäfte
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