Ex-Spion belastet Putin auf Sterbebett schwer
Der ehemalige russische Geheimagent Alexander Litvinenko ist am Donnerstagabend in einem Londoner Krankenhaus gestorben. Auf dem Totenbett diktierte er noch einen Abschiedsbrief. Darin gibt der Kreml-Kritiker dem russischen Präsidenten Wladimir Putin direkt die Schuld an seinem Tod. "Sie haben sich als genauso barbarisch und unbarmherzig erwiesen, wie die ärgsten Kritiker es behauptet haben", steht in der Erklärung. Sein Freund Alex Goldfarb verlas den Brief am Freitag vor Journalisten.
"Keine Achtung vor dem Leben" Direkt an den russischen Präsidenten gewandt, erklärte der Ex-Agent des Geheimdienstes FSB: "Sie haben es geschafft, einen Mann zum Schweigen zu bringen. Aber der Protest aus aller Welt, Herr Putin, wird für den Rest des Lebens in Ihren Ohren nachhallen." Der Staatschef habe gezeigt, dass er "keine Achtung vor dem Leben, vor der Freiheit oder irgendeinem Wert der Zivilisation" habe. "Möge Gott Ihnen vergeben, was Sie getan haben, nicht nur mir, sondern dem geliebten Russland und seinem Volk."
"Die Bastarde haben mich gekriegt" Auch in einem Interview mit der "Times" hatte Litvinenko die russische Regierung bereits beschuldigt, für seine Vergiftung verantwortlich zu sein. "Ich will überleben, nur um es ihnen zu zeigen. Die Bastarde haben mich gekriegt, aber sie werden nicht jeden kriegen", sagte er. Goldfarb und Litvinenko hatten sich in Russland im Gefängnis kennengelernt. Er war der Bürgerrechtler, der dem Spion im Jahr 2001 bei der Flucht nach Großbritannien half.
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