@metro: deine Assoziationskette (Greise, Pfleger) wäre richtig, wenn die Bevölkerung in Japan zumindest nicht schrumpfen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Immer weniger Berufstätige sind für immer mehr Pensionäre verantwortlich bzw. müssen für diese und die hohe Staatsverschuldung zahlen. Diese immer größer werdende Lücke im Portemonnaie führt mE aber dazu, dass weniger gespart/investiert wird, sondern eher zum Leben genutzt werden muss. Eine Chance wäre hier Immigration. Japan steht jedoch kulturell überhaupt nicht für Offenheit, die schwierige Sprache und die extrem hierarchische Gesellschaftsstruktur möchte ich hier hervorheben. Einen massiven Zuzug von qualifizierten Arbeitskräfte sehe ich daher nicht. Durch die Vergreisung nimmt auch die Innovationskraft ab, die Marlboromann erwähnt. Und das muss ja zwangsläufig passieren. Die Folge wäre ein schwächerer Export, der in der Folge zum Import von Inflation führt, und zwar im großen Maße. Die "wenigen" Arbeitskräfte bekommen ein Füllhorn voller Yen, aber die Alten "verarmen" noch schneller. Ein Kilo Grünkohl mit Pinkel kostet dann umgerechnet 100 Euro und kann sich keiner mehr leisten. Kann ein Staat daran Interesse haben? Von den 200% Schulden kommen die dadurch auch nicht so ohne weiteres runter... Und welche ausländischen Institutionen würden dann einem solchen Land die Bonds abnehmen? China freut sich bestimmt über ein schwaches Japan. Ich bin mir bewusst, dass ich das Scenario überspitze. Aber Japan ist nun einmal das am höchsten verschuldete Industrieland der Erde und das wird seine Konsequenzen haben.
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