Experten: Mehr als die Hälfte aller Börsengänge 2007 im Entry Standard
09.01.07 16:40 FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Entry Standard erfreut sich nach Ansicht von Experten wachsender Beliebtheit. Mehr als die Hälfte aller Börsengänge mit öffentlichem Angebot wird nach Ansicht des Emissionsberaters Wolfgang Blättchen 2007 in dem Freiverkehrsegment erfolgen. Bereits im abgelaufenen Jahr entfielen 37 von 76 Börsengängen auf das Ende 2005 geschaffene Segment für kleinere und mittlere Unternehmen, sagte Blättchen am Dienstag in Frankfurt. 'In kurzer Zeit hat der Entry Standard einen ordentlichen Marktanteil erreicht.'
Im Vergleich zu den höher reglementierten Segmenten hätten die Entry-Standard-Werte im Mittel jedoch nach der allgemeinen Korrektur der Aktienmärkte im Mai 2006 einen drastischen Kursabfall hinnehmen müssen. Henning Gebhardt, Leiter Deutsche Aktien und Europäissche Small & Mid Caps bei der Fondsgesellschaft DWS Investment, sieht dafür vor allem einen Grund: 'Die Unternehmen sollten eine niedrigere Bewertung haben als ein Standardwert'. Eine geringere Transparenz und niedrigere Handelsvolumen rechtfertigen einen gewissen Abschlag.
Dennoch befürwortet Gebhardt den Entry Standard und sieht diesen als eine gute Alternative zur Londoner AIM, besonders für deutsche Unternehmen. Im Bezug auf die Börsenliquidität schnitten die Unternehmen im Entry Standard besserer ab als in dem Londoner Freiverkehrssegment. 'Nur ist das bei manchen in London und auch global noch nicht angekommen', bedauerte Gebhardt.
Axel Haubrok, Vorstand der Beratungsgesellschaft Haubrok Investor Relations, setzt sich für Mindestanforderungen in Punkto Kommunikation und Transparenz im Entry Standard ein. Die Unternehmen sollten sich seiner Meinung nach für unterschiedliche Transparenzklassen entscheiden können./sc/he
Quelle: News (c) dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH.
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