@pastapasta Danke für deine Ausführungen weiter oben. Ich habe die Videos jetzt durchgesehen und versuche, deine Position nachzuvollziehen. Bei den Musikvideos handelt es sich hoffentlich um ein Missverständnis
Was meinst Du? Die Auswahl der Lieder? Die ist meistens sehr sehr bewusst und manchmal spielen die Untertitel mit dem Originaltext. Die Videos passieren aber ohne jede Vorbereitung, sie entstehen in wenigen Stunden völlig spontan und ergeben tatsächlich oft erst Sinn, wenn man mehrere anschaut. Der Schlüssel liegt für mich in folgender Aussage: "Der PUA schreibt in seinem Bericht: „Aufgrund dieser erdrückenden Faktenlage ist davon auszugehen, dass das TPA-Geschäft niemals in signifikantem Maße existierte" (S. 1680) – aber diese „erdrückende Faktenlage“ wird an keiner Stelle spezifiziert und lässt sich nach meiner Auffassung aus den öffentlich bekannten Informationen nicht herleiten. Die Aussage auf S. 1839, wonach am 18.06.2020 festgestanden habe, dass „das TPA-Geschäft im Grunde eine Lüge ist, dass man 1,9 Milliarden Euro erfunden hatte" ist schlicht unzutreffend."
Das ist ein Tweet. Die ausführlichere Aussage findest Du hier: https://drive.google.com/file/d/1_U_QdAqCwdRYzpKx7ZKyrsuOr3sswyb-/view?usp=sharing Nach der Veröffentlichung des "j'accuse" im September 2023 kam von der Kanzlei Jaffé eine milde formulierte Unterlassenserklärung bezüglich der Aussagen in dem Text, insbesondere zum "TPA Reality Check", den Andrea Görres und Daniel Steinhoff erstellt haben, um das Narrativ zu stützen (das ihnen sehr zupass kam) Lies das bitte... Das unterscheidet uns wohl: Wenn wir uns einig sind, dass das TPA-Geschäft überwiegend nicht bestand, ist es für mich unerheblich, ob in der Größenordnung 1-5% davon real war. Der Rest ist Wortklauberei. Natürlich war das TPA-Geschäft eine Lüge, wenn 1,8 Mrd. (oder welcher Bagatellbetrag auch immer) erfunden waren.
Das ist ein Missverständnis! Es gab definitiv nicht und niemals das Treuhandguthaben. Das ist Fakt (auch wenn Meimsteph es manchmal bezweifelt). Aber die FOLGERUNGEN daraus sind falsch! Schon wenige Tage nach dem Zusammenbruch schrieb ich: "Das Geld existiert! Aber es war nie in der Bilanz der Wirecard: Es ist in der Hand des Dealers!" Man könnte fast sagen, dass ich dioe Verteidigungsstrategie des Markus Braun schon formulierte zu einem zeitpunkt, wo dieser noch von ganz anderen hypothesen ausging, dass nämlich jemand quasi die 1,9 Milliarden vom Konto geklaut hat... Damals gab es ein Video, das erklären sollte, wie Wirecard den cash vortäuschte. siehe dazu hier Wenn Du Dir die Diskussion vom 27.06.2020 anschaust, erkennst Du, dass es eine ähnliche Diskussion wie die ist, die Du heute mit mir führst. https://up.picr.de/48632154gd.jpg siehe hier In meinem Interview für die Tagesschau habe ich das ausführlich erklärt, leider wurde es dann sehr verkürzt. Arne Meyer-Fünffinger berichtet da gerade, dass es mehrere Hundert Millionen gibt, von denen er positiv weiß. Das ist der teil, der 2018 abgewickelt wurde. BR24 hat die Kontodaten aus 2018 komplett auf dem Rechner, wir haben da gemeinsam recherchiert... Es geht hier um Summen in einer Größenordnung, die sogar mehr als die 1,9 Milliarden € sein könnte! https://www.youtube.com/watch?v=ucgTsV3cpUE&t=717s an 11:57 Meine Aussage in dem Interview: "Die Gleichung, dass 'kein Geld auf Treuhandkonten' bedeutet, dass es kein Geschäft gab, ist falsch" Es ist schlicht unerheblich, wenn auf der einen Seite 1,9 Mrd Euro fehlen und auf der anderen Seite Führungskräfte mehrere 100 Mio. veruntreut haben. So oder so: Zur Insolvenz gab es keine Alternative. Das Unternehmen war illiquide.
Wenn die veruntreute Summe Wirecard prinzipiell zugestanden werden könnte oder würde, dann ist das nicht unerheblich. Die Insolvenz wurde am 25.06.2020 verkündet, danach wurde der sachverhalt geprüft. In dieser Zeit erklärte James Freis, er wolle Geld suchen. Jaffé hat ihm das unter Androhung juristischer Konsequenzen quasi verboten. Demnach wäre schon die Erklärung der Insolvenz am 25.06.2020 fraglich, jedenfalls aber war die Eröffnung des Insolvenzverfahrens im August auf der Basis der Recherchen von Jaffé höchst fraglich. Die Weigerung von Jaffé, das Thema näher anzusehen, war der Grund für die Insolvenz. Am 22.06.2020 gab es eine adhoc der Wirecard, in der gesagt wurde, dass man von der Nichtexistenz der 1,9 Milliarden ausgeht und DENNOCH wurde signalisiert, dass man mit Sanierern im Gespräch ist, kosntruktiv mit Banken verhandelt und Optionen prüft. Dass das fehlen der 1,9 Milliarden also hinreichender Grund für die Insolvenz war, ist ebenfalls so nicht richtig. Glaube mir, ich habe letzten Sommer quasi jeden Artikel, der zwischen 18.06.2020 und der Insolvenz geschrieben wurde, zumindest überflogen. Das waren mehrere Hundert! Was wir heute als "Wahrheit" ansehen, IST nicht das, was damals passiert ist! Lies dazu bitte (und Du musst es nicht komplett lesen) diese Skizze aus dem dezember 2023 "Das Stadelheimer Glaubensbekenntnis"
Ich bin extrem akribisch und während all der Jahre war ich (fast immer) objektiv und vor allem irrwitzig faktenbasiert. So ist es auch heute! Ich kann nicht die Lösung des Falles Wirecard anbieten, aber ich kann definitiv sagen, welche Aussagen mindestens umstritten sind, wenn nicht schlicht falsch. Die Anklageschrift und die Beweisführung kenne ich im Detail. Das kann niemals ein rechtsstaatliches Urteil geben. Niemals, da lege ich mich fest, egal, wie das Urteil ausgeht! Ein Freispruch Brauns aufgrund dieser Anklage wäre juristisch vertretbar, das bedeutet nicht, dass ich das erstrebenswert finde (damit das klar ist!) Ich bin mir relativ sicher, hier richtig zu liegen. Aber ich kann mich irren, klar. Nur gehe ich nicht davon aus...
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