Superbeitrag ! Endlich mal wieder etwas Informatives. Deine Einschätzung der Druckbranche teile ich ! Nicht Insidern möchte ich mal kurz erklären warum die Preise für Druckerzeugnisse im Keller sind. Vor nicht allzulanger Zeit kamen die Kunden in eine Druckerei, Angebot wurde erstellt, wenn gewünscht noch ein kurzer Rundgang durch die Druckerei und der Auftrag war eingetütet. So kam Auftrag für Auftrag und mehr oder weniger wurden sie auch in dieser Reihenfolge abgearbeitet. So lange die Preismarge in Ordnung war, ging dies alles wunderbar. Dann kamen aber dieOnline-Drucker, zuerst belächelt und jetzt gefürchtet. Für manche die Totengräber der Druckbranche. Warum? Online-Drucker arbeiten nicht Auftrag für Auftrag ab. Produziert wird in Sammelformen, z.B. werden A4 Briefbögen auf 80gr- Offset angeboten, 4-farbig.zu einem Superpreis, Daten vom Kunden Montags geliefert. Mittwochs an der Haustür. Preis, sagen wir mal 1000 Stück 35.-Euro. Superpreis! Und wie rechnet sich das für die Online-Druckerei ? Durch die großen Druckformate ist es z.B. möglich 20 verschiedene Aufträge, in diesem Fall A4 Briefbögen,in einem Durchgang zu drucken. Die Arbeitsabläufe sind perfektioniert, angeboten wird nur das,was ohne Probleme läuft und Kunden gibt es Dank Internet mehr als genug. Druckproduktionszeit für diesen Auftrag etwa 25 Minuten. allerhöchstens. 20 x 35.- Euro = 700.- Euro. Das rechnet sich. Drei Schichten an 6.5 Tagen.. Und die Hilfskräfte bekommt man vom Arbeitsamt, bezuschußt. Wiedereingliederung ! Nach der Maßnahme können sie wieder gehen. Die meisten Druckereien haben leider alles verschlafen, und HDM sowieso, HDM war vor 20 Jahren führend in der Fusion CTP, Digitaldruck und Offsetdruck und hat damals alles ohne Not abgebrochen. Sie waren ja eh schon Weltmarktführer. Online-Druckereien sind das Maß der Dinge, da geht kein Weg dran vorbei und das ist auch in Ordnung so. Das Kaufverhalten verändert sich und nur wer sich anpasst, wird überleben. HDM wahrscheinlich nicht. CEWE Fotobuch ist vielleicht manchem ein Begriff. Die stellen kostengünstig Fotobücher für Endkunden her. Vertrieb online oder durch Aldi, DM , Mediamarkt, Saturn etc. Die Firma ist börsennotiert und wird wahrscheinlich durch die Decke gehen. Vor nichtallzulanger Zeit haben sie Saxoprint übernommen, neben Flyeralarm einer der größten Onlinedruckereien. Und was heißt das ? Jetzt wird das ganze auch noch andersherum aufgerollt .nicht mehr Online ! Sondern als Massenprodukt für wiirklich jeden zu geilen Preisen. Direkt vor Ort, beim Discounter. Was man direkt bekommen möchte natürlich etwas teurer, per Digitaldruck vor Ort, billiger 3 Tage später - an die Haustür geliefert. Und was machen die alteingesessenen Druckereien ? - Die lassen online Drucken ! Und die Werbeagenturen und die Mediengestalter ? - Das sind jetzt auch Druckereien ! - Die lassen auch online Drucken ! Und die Online-Drucker ? - Die haben die Macht !- Die nageln die Druckmadchinenbaubranche und die Papierfabriken an die Wand ! Heute gab es in der FAZ eine kurze Notiz: Verlage für Zeitschriften und Zeitungen sehen die Zukunft in der Verbreitung von Onlineinformationen via Smartphone und Tablet. Investionen werden verstärkt in diesen Bereichén getätigt werden. Das heißt im Klartext: Werbung geht noch verstärkter online, Printwerbung und Werbebeilagen werden stark reduziert werden. Manche Zeitung wird es nur noch als gedruckte Wochenendausgabe geben. So funktioniert die Welt. Da beißt die Maus kein Faden ab. Der Druckmaschinenbau hat sich durch die Maxime: noch besser, noch schneller noch größer leider selbst ein Bein gestellt. Größenwahn pur und die Zeichen der Zeit, ich muß mich wiederholen, einfach verpennt. Meine persönliche Einschätzung: leider so ähnlich wie Schmodo. Zuviele Kapazitäten im Drucfkmaschinenbau,starke Konsolidierung in der Druckereibranche. Extrem starker Wegfall der Printwerbung. Das heißt: Ein oder zwei Druckmaschinenbauer werden Insolvenz anmelden. Gesundschrumpfung, Marktanpassung, Zerstückelung, Fusion. Ich weiß es auch nicht. Klingt aber leider nicht sehr gut für uns Aktionäre. .
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