...aktiencheck.de (siehe #1683) findet man weiter noch unten jede Menge weiterer Analysen. Zwischen $105 bis $125 ist so ziemlich alles dabei. Hier noch eine weitere Uebersicht, bei der das Kursziel der Deutschen Bank mit $11.270 etwas heraussticht. Vielleicht schafft Alibaba das bis ins Jahr 2200? ;-) Da wurde wohl einfach nur das Komma vergessen ($112,70)...
Von dieser Seite sieht es also gar nicht so schlecht aus, aber letzlich gibt es noch keine Historie dieser Aktie und das wird auf alle Faelle ein sehr spannender Dienstag.
Ich habe mich auch ein wenig im Alibaba-Forum umgesehen und der einzige Zweifler dort hat offenbar eher Probleme mit der Art und Weise, wie die Alibaba organisatorisch (Cayman Islands, Briefkastenfirma etc.) aufgestellt ist, als dass er triftige Gruende fuer eine moeglicherweise schlechte Performance von Alibaba (als Unternehmen) anbringen kann. Hierzu muss ich ganz klar feststellen, dass jedes Unternehmen, dass sich an der NYSE listen laesst, gewisse Voraussetzungen erfuellen muss, die auch (und vor allem) die Aktionaere schuetzt soll. Ich halte Unternehmen, die sich mit einem vagen Geschaeftsmodell Millionen und Milliarden an der Boerse besorgen, ohne jemals auch nur einen Cent Gewinn ausgewiesen zu haben (z.B. Zalando oder Rocket Internet), fuer 1000x suspekter als Alibaba, die einen solchen Weg (aus politischen Gruenden) einfach gehen mussten, um sich an einer "westlichen" Boerse listen zu lassen, um ebendort einen Fuss in die Tuer zu bekommen. Alibaba verdient Geld, Alibaba verteilt Geld (an seine bisherigen Aktionaere), Alibaba ist ein Unternehmen mit tausenden von Mitarbeitern und wird auch von westlichen Unternehmen genutzt, um in China Geschaefte zu machen. Lasst Euch also bitte von solchen Dingen nicht entmutigen oder einschuechtern. Ich kann auf Anhieb 10 amerikanische und 10 deutsche Unternehmen aufzaehlen, die ihren Aktionaeren das Blaue vom Himmel versprochen haben, und am Ende bleib ausser viel heisser Luft nichts mehr uebrig. Das Modell mit den Cayman Inseln ist ja nicht einmal so uebel, denn waehrend man in den USA ueber 35% und in Deutschland ueber 25% Steuern zahlt, bevor man den Gewinn an die Aktionaere verteilt, die dann (erneut) fuer Dividenden und Kursgewinne Steuern zahlen muessen, bleibt so etwas mehr fuer die Aktionaere uebrig*. Keine Ahnung, warum man das schlecht finden soll, aber es gibt ja auch Leute, die sich vor Putins Grossmachtgeluesten und einer rot-rot-gruenen Regierung in Thuerigen fuerchten und Kriegstreibern wie Herrn Gauck Applaus zollen. Manche Dinge muss man nicht verstehen...
* Alibaba zahlt seine Steuern selbstverstaendlich in China. Waere die Holding ein amerikanisches Unternehmen, dann wuerden dort noch einmal Steuern faellig, bevor es an die Aktionaere ausgeschuettet werden koennte. Da China eine persoenliche (direkte) Beteiligung von Nicht-Chinesen an einem chinesischen Unternehmen verbietet, musste dafuer eben eine auslaendische Beteiligungsfirma gegruendet werden. Das ist doch eigentlich eine prima Idee (und gut fuer die Aktionaere), wenn diese Firma dann ihre Steuerlast moeglichst gering haelt und dafuer sind die Cayman Inseln doch wunderbar geeignet. Da ist nichts Illegales oder Verwerfliches dran. Deutsche Autobauer wie VW, BMW und Daimler machen das genauso und haben zur Optimierung Ihrer Steuerlast solche Briefkastenfirmen im Ausland, mit denen sie ihre internationalen Projekte zum Teil finanzieren. Im TV gab es dazu schon mehrfach entsprechende Berichte zu diesem Thema. Warum auch soll eine komplett im Ausland erbrachte Wertschoepfung in Deutschland (oder im Falle von Alibaba in den USA) versteuert werden? Eigentlich waere es fuer alle international agierenden Unternehmen ganz praktisch, wenn sie Ihre Zentralen auf den Cayman Islands haetten und wir (Aktionaere) uns direkt dort beteiligen koennten, statt bereits versteuerte Gewinne noch einmal versteuern zu muessen...
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