Eins muss ich sagen: das Risiko von Erdöl/gas-Explorationsbohrungen war mir immer bewusst. Das lässt sich ja auch gut recherchieren. Dass ADX immer mehrere Projekte hatte, sah ich als Risikobegrenzung, nach dem Motto: eine von drei Bohrungen wird wohl was finden.
Was ich beim Einstieg damals noch völlig unterschätzt habe ist das Risiko, es überhaupt organisieren zu können, dass man eine Bohrung durchführen kann.
Ein paar Beispiele für Risiken vor einer Bohrung: - keinen JV-Partner finden (aktuelles Problem bei Offshore) - Behinderung der Seismik durch Grundstücksbesitzer (aktuelles Problem in Rumänien) - Verzögerungen durch landwirtschaftliche Zyklen / Warten auf Erntesaison (früheres Problem in Rumänien) - juristische Auseinandersetzungen (mit Gulfsands und in Rumänien) - Proteste von Umweltschützern (ob gerechtfertigt oder nicht) - mögliche Nichtverlängerung der Permits wenn es zu lange dauert oder die commitments nicht erfüllt wurden - 'running out of cash' durch jahrelange Verzögerungen / nötige capital raisings
Nun sollte sich ein qualitatives Management gerade daduch auszeichnen, dass es diese "nichtgeologischen" Risiken im Griff hat. Pech kann dabei zwar jeder mal haben, aber inzwischen sind für mich doch erhebliche Zweifel angebracht, dass ADX die letzten ca. 3 Jahre immer nur Pech hatte. Für die Probleme in Rumänien habe ich nur eingeschränktes Verständnis, und Offshore scheint sich endgültig als Flop herauszustellen. Hätte man ein Farmout organisiert als der Ölpreis hoch war (und er war lange hoch!), hätte man jetzt nicht auch noch die Investitionszurückhaltung infolge des Preisverfalls gegen sich.
Nun denn, vielleicht passiert ja im neuen Jahr doch noch was, wenn keiner mehr damit rechnet. Ansonsten: forget it.
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