Das mag alles stimmen. Ich kann das ehrlich gesagt nicht beurteilen, da ich das Griechenland von früher nicht kenne, das gebe ich ehrlich zu.
Allerdings war das Projekt Euro nicht ein Alleingang der Griechen. Der Euro und die Regeln innerhalb der EU sind das Problem. Der Euro, weil er zu stark für Griechenland war und ist und das Abwerten unmöglich machte und die EU mit Regeln, die niemand einhielt.
Bei der ganzen Debatte wird aber vergessen, dass wir hier nicht einfach so reden könnte es ginge es um irgend eine Maschine, die eben zu heiß gelaufen ist und nun eben berechtigt kaputt geht.
Es geht um Menschen. Um Familien mit Kindern. Kinder die wohl an dem ganzen Dilemma gar keine Schuld tragen, um die heutige Generation, die auch wenig dafür kann.
Klar müssen wir alle irgendwo ungerechterweise die Konsequenzen via Staatsschulden tragen, die frühere Generationen angerichtet haben, das ist mir alles klar.
Allerdings finde ich, wenn es andere Lösungen gibt, und die gibt es und hätte es immer gegeben, dass man diese bevorzugen sollte.
Hier haben wir evtl. ideologische Unterschiede.
Zum Thema Schuldenschnitt und Rettungspakete. Ich verfolge die Krise von Anfang an, damit meine ich die globale Krise und nicht nur die griechische.
Ich weiß nicht, was du von Dirk Müller, Mr. Dax hälst. Aber er sagte von Anfang an in seinen Videos (kann man auf youtube prüfen), dass die Sparpolitik falsch ist und nicht den Erfolg bringen wird, dass die gesellschaft radikalisiert wird (siehe Wahlergebnis goldene Morgenröte, Syriza, so Syriza wirklich radikal ist) und der Schuldenschnitt zu wenig war, um Griechenland innerhalb des Euros langfristig wieder auf die Beine zu bekommen.
Er hatte das alles schon vor 5 Jahren gesagt und auch gut argumentiert. Hat in keiner Diskussion irgendwen interessiert.
Was mich nervt ist, dass das Ergebnis der damaligen Politik heute klar ersichtlich ist, nämlich negativ und die selben Leute heute so tun, als wäre das nun alles, aber wirklich alles nur wegen Syriza und weil die Griechen "falsch" gewählt haben.
Dass Syriza an der Macht ist und jetzt eben sich nicht alles diktieren lässt ist aber gerade das Resultat aus der Politik der EU, Troika, IWF...
Nun versucht man medial das Bild vom faulen, bösen Griechen zu vermitteln, damit sich bloß keiner der damals und heute handelnden EU-Politiker eine Schuld eingestehen muss.
Oder hat irgendein Deutscher Politiker auch nur in einer Silbe erwähnt, dass das Spardiktat nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat? So dieser überhaupt jemals wirklich gewünscht war?
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