Wie ich in meinen vorrigen Posts auch geschrieben habe, sehe ich Adler unter Value-Aspekten durchaus als kritisch an, allerdings sehe ich fairerweise in den nächsten 6 Monaten für Adler höheres Upsidepotenzial als Downsidepotenzial. Die Gründe dazu: a) Die Aufwertungen werden von Adler SELBST sehr transparent dargestellt. Teils bin ich bei meiner Recherche auf publizierten Interviews mit Harloff darübergestolpert, aber vorallem wird auch in ihrer Unternehmenspräsentation explizit drauf hingewiesen.
aa) Mit der EZB-Entscheidung letzte Woche den Zins faktisch endgültig abzuschaffen (Leitzinssenkung auf 0,00% erfolgte erst diese Woche) wird der Run auf festverzinsliches / Mietswohnungen weiter zunehmen. Adler wird in diese Bewertungen faktisch hineinwachsen. Die Auswirkungen der niedrigen Zinsen werden erst in ein paar Monaten in den Geschäftszahlen ankommen.
b) Gleichzeitig wurden neue Kreditprogramme aufgesetzt. Selbst wenn Adler nicht direkt darunterfällt, wird sich die finanzierungssituation für Adler noch weiter verbessern. Das ist die eigentliche Achillesferse von Adler--> Fehlende Refinanzierung. Dies sehe ich die nächsten 6 Monate aber nicht - ganz im Gegenteil.
c) Sehr Shareholderfreundlich.Ein nicht zu unterschätzender Punkt - Sicher besonders freundliche Firmenpolitik gegenüber den Großaktionären, aber auch die Kleinaktionäre haben bisher davon stark profitiert.
d) Bei der feindlichen "Übernahme" für Conwert sehe ich wenige Risiken. Bondfox hat es shcon schön dargestellt, dass Adler das gut geplant hat - außerdem gibt es die zitierte einfache Ausstiegsklausel. Zusätzlich ist seit heute der AR-Aufsichtsrat im AR von Conwert als AR-Vorsitzender vertreten und müsste beim Klageweg darüber mitentscheiden...
Adler ist sicher eher ein high-risk-Investment, im aktuellen Marktumfeld sehe ich aber gute Chancen, auf 16Euro bzw. knapp 50%. Wer aber fest mit einer Krise in den nächsten Monaten rechnet, sollte Adler meiden, da die Bewertung sicher stärker Momentum getrieben ist.
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