Erinnert mich an das Gordon Growth Model, was im Prinzip eine starke Vereinfachung der gängigen DCF Modelle ist.
Der Grundgedanke ist, dass der Wert der Aktie alle zukünftigen Gewinne (bzw. Dividenden) widerspiegeln muss.
P = (EPS1/1+i) + (EPS2/1+i^2) + ...
Wobei i=Kapitalkostensatz P = Preis, E1 = Earnings des Jahres 1 usw...
Diese Reihe lässt sich mathematisch vereinfachen zu
P = EPS1 / (i - g)
Wobei g als konstanter Wachstumsfaktor hinzukommt, z.B. bei 10% ist i = 0,1. Dieser spiegelt das Wachstum der EPS wider.
Bei 0,32 Euro EPS im Jahre 1, 10% konstantem Wachstum und 15% Kapitalkosten liegt der Wert bei 0,32/(0,15-0,10)= 6,4 Euro.
Zieht man von letztgenannter Formel den Term "EPS1" auf die linke Seite, dann steht da nichts anderes als P/EPS = 1/(i-g), wobei "P/EPS" auch das übliche KGV darstellt.
Die oben genannte Rendite von 30 jährigen US Bonds ist ein Proxy für die risikofreie Verzinsung. Für Wertpapiere in Euro muss entsprechend ein Euro-Zinssatz gelten. Implizit findet sich dieser Zins auch in der Variablen "i", die oben benutzt wurde.
"i" ergibt sich aus dieser risikofreien Verzinsung plus einem Risikoaufschlag, der auf verschiedene Wege bestimmt werden kann, auf die ich nicht näher eingehen will. In der Regel liegt der ins "i" zwischen 0,07 und 0,15. Hierbei ist zu beachten, dass dieser Zins niemals unter dem erwarteten Wachstum liegen kann, da sonst der Wert der Aktie unendlich wird. Wird wie in den vorhergehenden Postings eine Wachstumserwartung lediglich für die ersten Jahre angenommen, so kann diese durchaus höher liegen als der Zins.
Aus diesem Schritt ergeben sich dann aber Konstanten (z.B. 8,5 und 4,4), da das Gordon Growth Model modifiziert wurde. Diese Konstanten können Annahmen über die Kapitalkosten widerspiegel (z.B. 8,5 als Kehrwert zu ~12%) oder die risikofreie Verzinsung an eine normale Zinsstrukturkurve anpassen (risikofreie Zinsen hängen von den Laufzeiten ab).
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