13:12 12Feb2008 RTRS-NORDEX-CHEF
Hamburg, 12. Feb (Reuters) - Der Windkraftanlagenbauer Nordex hält trotz des Dämpfers im vergangenen Jahr an seinen langfristigen Zielen fest. Mit konkreten Prognosen für das laufende Jahr ist das Unternehmen aus Norderstedt bei Hamburg aber vorsichtiger geworden. Vorstandschef Thomas Richterich bekräftigte am Dienstag im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, Nordex wolle auch 2008 um 50 Prozent wachsen. Allerdings werde das Risiko grösser, dass sich Projekte nach hinten verschöben. Die Unsicherheit beim Umsatz im laufenden Jahr bezifferte er auf 100 bis 200 Millionen Euro. Bisher hat Nordex einen Umsatz von über einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Der Gewinn soll 2008 weiter steigen. Die Anleger reagierten verunsichert. Die im Technologieindex TecDax geführte Nordex-Aktie drehte zeitweise ins Minus. Vorher hatte das Papier mehr als zwei Prozent im Plus gelegen. Im vergangenen Jaht hatte Nordex trotz eines Ergebnissprungs seine anvisierten Geschäftsziele verfehlt, weil einige Windparks in Italien nicht rechtzeitig fertiggestellt wurden. Der Umsatz blieb mit einem Plus von 45 Prozent auf rund 747 Millionen Euro hinter den Planungen von 760 bis 770 Millionen zurück. Das Langfristziel, den Umsatz bis 2011 auf bis zu vier Milliarden Euro und die operative Rendite auf bis zu zwölf Prozent zu steigern, bekräftigte Richterich. VERKAUF VON NORDEX OFFEN Im Zusammenhang mit den Verkaufspläne der beiden Nordex-Grossaktionäre Goldman Sachs und CMP Capital gibt es nach Aussage des Nordex-Chefs keine neuen Entwicklungen. Dies zeige, "dass die Grossaktionäre ihre Optionen sorgfältig prüfen und nicht versuchen, ihre Aktien um jeden Preis loszuwerden". Goldman Sachs und CMP Capital hatten im vergangenen Frühjahr einer Investmentbank den Auftrag erteilt, einen Verkauf zu prüfen. Weitere Anteile von 11,6 Prozent halten Banken, die ihre Beteiligungen mit den Finanzinvestoren gepoolt haben. Damit stehen knapp 54 Prozent des norddeutschen Unternehmens zur Disposition. Eine Entscheidung war noch im vergangenen Jahr erwartet worden. Wunschkandidaten von Nordex sind Energieversorger. Mit Nordex würde ein zweites grosses deutschen Unternehmen der Windkraftbranche verkauft, nachdem die indische Suzlon im vergangenen Jahr die Hamburger Repower unter ihre Kontrolle gebracht hatte.
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