Natürlich bist Du ein Verschwörungstheoretiker, wenn Du solche Vermutungen in den Raum stellst, die durch nichts gedeckt sind--nichtmal irgendwelche Hinweise, wann sowas in der Vergangenheit mal nachgewiesenermaßen passiert wäre. Die Kurse haben in der letzten Woche allgemein verrückt gespielt und das hat wenig mit Airbus zu tun, und schon gar nichts mit bösen Mächten, die die Kurse manipulieren wollen.
Und nochmal zum Thema Euroverfall und ob das eine signifikante Auswirkung auf den Airbus Gewinn hat: Laut Bregier entspricht ein Kursanstieg des Euro um 1 cent in etwa einem negativen Ergebnisbeitrag von 100 Mio. EUR. Das erscheint mir zwar etwas übertrieben gerechnet, aber zumindest definiert das schonmal einen Benchmark. Als Bregier das vor Farnborough sagte, stand der Dollar bei 1,37, heute bei 1,27. Der Logik nach aufs Jahr gerechnet ein EBIT Beitrag von Rund einer Mrd. EUR. Bei einem 2013er EBIT von 3,6 Mrd. EUR würde das also annualisiert einem Gewinnwachstum von über 25% allein aufgrund der Währungseffekte entsprechen.
Wenn der Euro noch weiter fällt, wird der Effekt noch stärker und zwar nicht linear sondern leicht exponentiell. Das liegt daran, dass ein starker Dollar nicht nur die Marge verbessert, sondern langfristig gesehen auch eine adjustierung der Preispolitik erlaubt und es damit ermöglicht, zusätzliche Marktanteilsgewinne gegenüber Boeing durchzusetzen.
Natürlich ist bei Bregiers Rechnung die Frage, ob die 100 Mio. EUR der theoretische Mehrwert einer 1 cent Abwertung des EUR ist, oder ob hierbei bereits Währungssicherungsgeschäfte mit einbezogen sind. Erinnere mich nicht mehr, ob im Geschäftsbericht dazu präzisere Angaben gemacht werden. Bei einer entsprechenden Absicherung könnte der Netoogewinn entsprechend geringer sein, da Airbus sich teilweise versichert hat und somit den Ertrag aus einer positiven Währungsentwicklung netto nicht voll mitnehmen kann.
|