Aktien Frankfurt: DAX steigt weiter - DaimlerChrysler springen um zehn Prozent FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter dem Einfluss des Rücktritts von Jürgen Schrempp an der Spitze von DaimlerChrysler und einer Flut von Quartalszahlen hat der DAX seinen Aufstieg am Donnerstag unvermindert fortgesetzt. Dabei unterstützte ein nahezu zehnprozentiger Kurssprung bei dem Stuttgarter Autohersteller den Index, während die Kurse bei Siemens und Schering jeweils stark nachgaben.
Der DAX stieg um 0,45 Prozent auf 4.877,23 Punkte und damit den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren. Der MDAX gewann 0,34 Prozent hinzu auf 6.676,27 Punkte und der TecDAX stieg um 0,24 Prozent auf 591 Punkte.
Mit dem angekündigten Rücktritt von Jürgen Schrempp zum Jahresende schoss der Aktienkurs von DaimlerChrysler AG am Vormittag steil in die Höhe und erreichte in der Spitze 40,00 Euro. Zuletzt wurde der Titel bei 39,30 Euro, einem Plus von 8,15 Prozent, nur knapp darunter gehandelt. Kurz zuvor hatte der Konzern Quartalszahlen vorgelegt, die den seit langem befürchteten Gewinneinbruch bestätigten. Er fiel aber immerhin weniger heftig als von Analysten erwartet aus. Bayerische Motoren Werke AG (BMW) stiegen im Kielwasser von Daimler um 1,56 Prozent auf 39,07 Euro. Volkswagen AG gewannen 0,68 Prozent auf 43,22 Euro.
DaimlerChrysler stellte bis zum Mittag sowohl bei Kursentwicklung als auch bei der Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer alle anderen Unternehmen in den Schatten, wie sich ein Händler ausdrückte. So konnte das Börsenschwergewicht Siemens hohen Kursverluste leicht eingrenzen, die am Morgen von sehr schwachen Bilanzzahlen ausgelöst wurden. Die Siemens-Aktie gab zuletzt um 2,52 Prozent auf 64,52 Euro nach. Beim Industrie- und Technikkonzern waren die Gewinne im Ende Juni abgelaufenen dritten Geschäftsquartal überraschend deutlich gesunken. Händler sprachen von einer "schlechten Überraschung".
Auch die Deutsche Post World Net legte gemischte Bilanzzahlen vor. Die Aktie sank um 0,24 Prozent auf 20,37 Euro. Selbst robuste Zahlen durchweg über der Markterwartung konnten hingegen dem Kurs der Deutschen Bank nicht helfen. Er gab um 0,11 Prozent auf 71,71 Euro nach. Händler nannten als Grund Gewinnmitnahmen: "Die Zahlen waren schon seit Wochen gut erwartet worden", sagte ein Händler. Nun würden einige Investoren nach dem Motto "Sell on good News" Kursgewinne mitnehmen.
Noch erheblich schwächer wurde der Titel des Pharmaunternehmens Schering gehandelt, der um 3,20 Prozent auf 51,50 Euro nachgab. Die Berliner hatten nach aktuellen Studienergebnissen die Überarbeitung der Strategie für die Zulassung eines Darmkrebsmittels angekündigt. Das Mittel gilt als potenzieller künftiger Umsatzträger mit einem Potenzial von bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr.
Den Überflieger im TecDAX bildete hingegen die Aktie der Software , die von guten Zahlen kräftig angetrieben wurde und an der Indexspitze um 3,18 Prozent auf 38,15 Euro gewann. Die vorgelegten Zahlen seien unerwartet gut ausgefallen. Überschuss, Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), Umsatz und Lizenzumsätze hätten die Marktprognosen jeweils leicht übertroffen./mnr/sf Quelle: dpa-AFX
|