LIPRO 521260
SDK-NEWS
Die zweite Internolix??
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Lipro AG Wieder aufgetaucht
Völlig überraschend hat sich eine Investorengruppe gefunden, die für die Berliner Lipro AG einen Insolvenzplan erstellt hat, um die Gesellschaft wieder zu beleben. Das Softwareunternehmen war im Jahre 2001 einer der ersten großen Betrugsfälle am Neuen Markt. Die SdK hatte seinerzeit die Aktionäre bereits frühzeitig vor den dortigen dubiosen Machenschaften gewarnt. Leider fand der Skandal aber überregional zu wenig Beachtung, so dass viele Anteilseigner von den Vorgängen und der Insolvenzeröffnung am 05. Oktober 2001 überrascht wurden. Auch der Insolvenzverwalter Leonhardt und Partner erhob damals schwere Betrugsvorwürfe und sprach davon, dass die Gesellschaft ?ausgehöhlt? wurde. Die von Lipro gemachten Angaben zu Bestand und Sanierung waren falsch. Offensichtlich hatte die Unternehmensführung um den Vorstandsvorsitzenden Küchler schon seit vielen Monaten betrügerisch gehandelt und die Öffentlichkeit belogen. Der Aufsichtsrat war sukzessive zurückgetreten und hatte in desolater Weise seine Pflichten verletzt. Kurz vor Abschluss des Insolvenzverfahrens und damit der Liquidation von Lipro hat nun am 13. Oktober eine Gläubigerversammlung stattgefunden, die mehrheitlich dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt hat. Am 20. Oktober hat das Amtsgericht Charlottenburg das Ergebnis verkündet und den neuen Investoren eine Frist bis zum 06. Mai 2005 gesetzt, um die Bedingungen aus dem Insolvenzplan zu erfüllen. Anfang kommenden Jahres wird eine Hauptversammlung einberufen werden können, auf der auch die Aktionäre der Fortführung des Unternehmens zustimmen müssen. Dies ist grundsätzlich eine positive Entwicklung, weil die Aktionäre dadurch an der Gesellschaft beteiligt bleiben und zumindest auf einen kleinen Wertzuwachs hoffen können. Allerdings wird es mit Sicherheit einen größeren Kapitalschnitt geben, der zu einem dauerhaften Verlust bei den Anlegern führt. Im Falle der sonst anstehenden Liquidation wären die Aktionäre aber völlig leer ausgegangen. Damit wäre dann die Börsenzulassung von Lipro erst einmal gerettet. Für die eigentliche neue Geschäftstätigkeit sind die Investoren noch auf der Suche nach Interessenten, um den Börsenmantel auszufüllen. Michael Kunert,Aktionärsnews 3,12,2004
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