Bunga Bunga Dax geht gerade total runter!
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Der ehemalige britische Premierminister und JPMorgan-Banker Tony Blair, der von 52% aller Briten als Lügner und von 23% als Kriegsverbrecher betrachtet wird, forderte die EU-Staats- und Regierungschefs angesichts “sehr schwierigen und schmerzhaften” Situation dazu auf, die langfristige Glaubwürdigkeit in die Eurozone wiederherzustellen. Dies sei nötig um diese beispiellose Krise zu überwinden. Nach dem Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Samstag hatte Blair betont, dass die Zeiten so schwierig seien wie noch nie, um ein Land zu regieren. Er fügte hinzu, dass europäische Institutionen wie beispielsweise die Europäische Zentralbank ihr “ganzes Gewicht” gegen einen Zusammenbruch der Eurozone stemmen müssten, wenn die Gemeinschaftswährung überleben solle.
http://www.gegenfrage.com/...r-warnt-vor-katastrophalem-euro-kollaps/
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Karel du Gucht, der belgische EU-Kommissar, schätzt, dass Italien und Griechenland aufgrund ihrer neuen Regierungen auf der sicheren Seite stehen, aber die Märkte sich bereits fragen, wer der nächste sei. „Und dann glaube ich, dass Belgien das nächste Opfer sein wird“, sagte Karel de Gucht in einem Interview mit dem nationale, belgischen Fernsehen. Erste Wetten gegen Belgien gibt es bereits als attraktive Finanzmarktprodukte (mehr hier), und auch auf dem Credit Default Swap Markt (CDS-Markt) kündigen sich bereits dunkle Wolken an. Heute erreichten die CDS für Belgien, Frankreich und Spanien ein neues Allzeithoch. Die gestiegenen Werte zeugen davon, dass der Markt das Risiko auf diese CDS für sehr hoch erachtet.
Selbst die EU-Kommission erhöht zunehmend den Druck auf Belgien. Das Land hat mit fast 100 Prozent des BIP immerhin den drittgrößten Schuldenberg nach Griechenland und. Bis jetzt konnte Belgien aber zum Ärger der EU noch keinen aktuellen Haushaltsplan für das Jahr 2012 vorlegen. „Belgien muss aufstehen und die Abgabe Budgetplanung für 2012 sollte ab Mitte Dezember möglich sein“, sagte Karel de Gucht Reportern in Brüssel.
Regierungsunterhändler hatten versucht, einen Budgetplan vorzulegen. Sie wollten mit einer Ausgabenkürzung von 11 Millionen Euro die in der EU geltenden Defizitregeln einhalten. Ein Streit über politische Details brachte den Entwurf allerdings zu Fall. Aber viel Zeit bleibt den Belgiern nicht mehr. „Der Standpunkt der Europäischen Kommission ist, dass diese Regeln eingehalten werden müssen. Und wenn ein Land das nicht tut, wird die Kommission eine Sanktion in Höhe von einem Prozent des BIP veranschlagen“, fügte De Gucht hinzu.
Seit nunmehr 517 Tagen besitzt Belgien keine Regierung, das ist absoluter Weltrekord. Grund des Streits zwischen den Parteien seit den Wahlen im Sommer 2010 sind Fragen nach den Rechten Flanderns, der Wallonie und der Französisch sprechenden Belgier, den Befugnissen der föderalen Regierung in Brüssel und der Finanzierung der gemeinsamen Hauptstadt.
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/32079/
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Frankfurt/MainDie genossenschaftliche DZ Bank warnt angesichts der verschärften Kapitalvorgaben vor Kreditengpässen. „Es ist Fakt, dass sich die Banken am Kapitalmarkt nur schwer die Mittel besorgen können“, sagte Bankchef Wolfgang Kirsch am Montag am Rande einer Finanzkonferenz in Frankfurt. Viele Instituten bauten daher Risikopositionen ab, um Kapital freizusetzen. „Das kann bedeuten, dass an der einen oder anderen Stelle Kredite nicht mehr zur Verfügung stehen“, betonte Kirsch.
Die Regierungen in Europa fordern von den Banken, dass sie bis Mitte nächsten Jahres eine harte Kernkapitalquote von mindestens neun Prozent aufweisen müssen - unter der Annahme einer Marktpreisbewertung aller Euro-Staatsanleihen. Das führt zu einem Kapitalbedarf bei europäischen Geldhäusern von rund 100 Milliarden Euro. „Ich sehe diese Maßnahmen kritisch“, sagte Kirsch, dessen Haus nach ersten Berechnungen keinen Kapitalbedarf hat. Derartige Vorgaben seien in einer Zeit gedämpften Wachstums wenig hilfreich. Es sei auch noch völlig unklar, ob dies ein einmaliger Blitz-Stresstest der Bankenaufsicht EBA bleibe.
Die DZ Bank gehört zu den größten deutschen Bank-Gläubigern Griechenlands. Private Investoren beteiligen sich an dem neuen Hilfspaket für das hochverschuldete Land, indem sie auf rund 50 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Kirsch sieht damit das Ende der Fahnenstange erreicht. „Man sollte die Banken bei der Dehnbarkeit der Freiwilligkeit nicht herausfordern“, sagte der Top-Banker. Nur bei einem freiwilligen Forderungsverzicht werden die Kreditausfallversicherungen (CDS) nicht fällig, was die Regierungen in jedem Fall vermeiden wollen. Griechenland ist bislang das einzige Euro-Land, bei dem private Gläubiger auf Forderungen verzichten. Banken fordern, dass es auch so bleibt. „In Italien steht das nicht zur Debatte und darüber wurde auch nicht gesprochen“, stellte Kirsch fest.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/...editen/5833830.html
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Link: http://www.youtube.com/watch?v=Q8wpXKkrpcA
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"Jeder ist seines Silber`s Schmied " (minespec)
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Der Druck der Finanzmärkte auf die Euro-Krisenländer lässt nicht nach. Im Gegenteil. So klettern die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aus Frankreich und Belgien auf Rekordstände. Auch Papiere aus Spanien, Italien und Österreich geraten auf die Verkaufsliste der Investoren. Für die Staaten wird die Luft immer dünner.
Das Misstrauen der Anleger gegenüber dem Krisenmanagement der Euro-Staaten hat die Anleihen Kern-Europas erreicht. Investoren trennten sich am Dienstag im großen Stil von Bonds der bisher als noch grundsolide geltenden Länder Frankreich, Niederlande und Österreich. Von der Verkaufswelle wurden auch belgische und finnische Papiere erfasst. Einige Händler sprachen von "Panik" und "Hysterie".
Die Zinsunterschiede gegenüber deutschen Bundesanleihen kletterten auf das höchste Niveau seit der Einführung des Euro im Jahr 1999. "Das spiegelt ein Misstrauen gegen die Währungsunion als ganzes wider", fasste Helaba-Analyst Ulrich Wortberg zusammen. Ein US-Hedgefondsmanager twitterte, Investoren, die auf eine Normalisierung des Zinsniveaus gesetzt hätten, seien gezwungen, sich von ihren Beständen zu trennen.
"Internationale Investoren bauen ihr Risiko ab, da sie einfach nicht verstehen, warum Europa so lange braucht, um die Krise in den Griff zu bekommen", sagte ein Händler. "Einem Anleger in Asien oder Amerika kann man nicht erklären, warum es in Europa Wochen oder Monate dauert, bis ein Beschluss gefasst ist. Und haben sich die Europäer dann mal bis zu einer Entscheidung durchgerungen, dauert die Umsetzung nochmal so lange", ergänzte ein weiterer Börsianer. "Es scheint als ob die letzten Dämme brechen", kommentierte ein dritter.
Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen - sie sind richtungsweisend für die Euro-Zone - fiel auf 1,7 Prozent am Vorabend. Im Gegenzug stiegen die Renditen vergleichbarer französischer Anleihen auf 3,6 Prozent, österreichischer Anleihen auf 3,7 Prozent und belgische Anleihen auf 4,9 Prozent. Wegen der höheren Unsicherheit an den Rentenmärkten verteuerten sich auch die Kreditausfallversicherungen (CDS, Credit Default Swaps) für französische und andere Papiere.
Besonders angespannt ist nach wie vor die Situation für Italien und Spanien. Italiens zehnjährige Staatstitel verzeichneten den deutlichsten Renditeanstieg im europäischen Staatsanleihenmarkt. Mit 7,03 Prozent rentieren die Papiere wieder knapp über der kritischen Schwelle, ab der Griechenland, Portugal und Irland Hilfen beantragen mussten. Auf Dauer kann sich ein Land zu diesen Zinsen nicht refinanzieren. Die Rendite für spanische Zehnjahresanleihen legte indes ebenfalls kräftig um rund 0,2 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent zu.
Viele Ökonomen halten den Rettungschirm EFSF deshalb bereits für gescheitert. Er könne große Volkswirtschaften wie Spanien und Italien nicht stützen. Sie sehen die Europäische Zentralbank als letzte Rettung und fordern, sie solle unbegrenzt Staatsanleihen kaufen, um die Märkte zu beruhigen.
jga/rts/dpa
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Z.B. Seit Monaten konzentrieren sich die Anleger weltweit auf die Staatenkrise in Europa. Auf drei weitere Investoren-Zeitbomben weisen Leo Schrutt und David Hanschke von Parkside Invest ihre Kunden nun schon seit längerem hin. Die drei Themen «japanischer Schuldenberg», « Vormachtstellung im Nahen Osten» und «die endgültige Vermögensverschiebung der amerikanischen Vermögenswerte» hätten alle das Potenzial, die Kapitalmärkte unvorhersehbar durcheinanderzuwirbeln, erklären sie im Gespräch mit NZZ Online. Alle drei Szenarien verbinde die relativ hohe Eintreffenswahrscheinlichkeit.
Kulminationspunkt «Israel–Iran» erreicht
In greifbarer Nähe sei der Konflikt zwischen Israel und Iran. Man habe sich zwar daran gewöhnt, dass über die Situation im Nahen Osten seit Jahren dunkle Ereignisse vorausgesagt würden. Aber die Situation habe jetzt einen Kulminationspunkt erreicht. Das Nuklearprogramm Irans weise eine völlig neue Dimension des Konflikts auf. Israel war viele Jahre lang unbestritten die militärische Grossmacht der Region, jetzt sei das Land dabei, das Nuklearmonopol zu verlieren.
Es passe aber nur schlecht in die Köpfe einer rechts-konservativen Regierungskoalition, dass das militärische Monopol schon in wenigen Quartalen mit dem politisch grössten Widersacher in der Region geteilt werden müsse. Aus iranischer Sicht hingegen sei das militärische Risiko überschaubar, dafür der politische Prestigegewinn umso grösser. Zudem spiele sich zurzeit in der iranischen Innenpolitik ein Machtkampf ab, der wahrscheinlich eher zugunsten der Hardliner ausgehen werde. Das Atomprogramm verstünden jene auch als die grosse gesellschaftspolitische Klammer, welche die Bevölkerung von den eigentlichen Problemen des Landes, wie der zweistelligen Inflationsrate oder der Unterdrückung demokratischer Bewegungen ablenken soll.
Angriff in spätestens 18 Monaten
Grundsätzlich bestünde ein akutes Risiko, dass es in den nächsten 18 Monaten zu einem militärischen Schlag durch Israel gegen Iran kommt. Denn bei einer solchen militärischen Konfrontation würden – im Gegensatz zu der allgemeinen Wahrnehmung – für beide Regierungen die Vorteile die Nachteile überwiegen. Zudem sei nicht damit zu rechnen, dass die USA hier ein massgebliches Mitspracherecht habe. Vielmehr gehe man davon aus, dass die Amerikaner, wie bisher meistens der Fall, vor vollendete Tatsachen gestellt werden dürften.
Selbsterklärend seien die Implikationen für die Kapitalmärkte. Der Ölpreis würde kurzfristig massiv ansteigen, die Aktienkurse wären für mehrere Tage, im schlimmsten Fall für mehrere Wochen, im freien Fall. Mittel- oder langfristige Auswirkungen für die Kapitalmärkte wären aber angesichts des «Middle East as usual» nicht zu erwarten.
http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/..._euro-krise_1.13322758.html
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S.P.O.N. - Wolfgang MünchauRSS
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16.11.2011
Schuldenkrise
Fataler Euro-Dominoeffekt
Eine Kolumne von Wolfgang Münchau
Das Schuldendesaster in Europa greift auf immer mehr Länder über. Und die Politik reagiert hilfloser denn je. Das Hauptproblem der Krisenbekämpfer: Sie lernen nicht aus den Fehlern anderer Länder - und noch nicht einmal aus ihren eigenen.
Info
Erinnern Sie sich noch an Henry Kissingers Dominotheorie? Der frühere US-Außenminister fürchtete, dass die Nachbarn eines Staates unter die Kontrolle der Sowjetunion gelangen, wenn dieser selbst erst einmal in Moskaus Einflusssphäre geraten ist. Was früher für den Kommunismus galt, lässt sich heute an den Anleihenmärkten in Europa beobachten. Die Staatsanleihen von immer mehr Ländern geraten unter Beschuss. Und schon bald könnte ein Staat nach dem anderen kippen.
Der Grund für diese verzweifelte Situation ist das katastrophale Krisenmanagement in Europa. Otto von Bismarck sagte einmal, nur die Dummen würden von ihren eigenen Fehlern lernen. Er ziehe es vor, von den Fehlern anderer zu lernen. Bei uns hat kein Politiker und kein Berater sich die Mühe gemacht, aus der argentinischen oder asiatischen Schuldenkrise zu lernen. Bei uns lernt nicht einmal jemand aus seinen eigenen Fehlern.
Das öffentliche Geschwätz über einen möglichen Austritt Griechenlands ist ein solcher Wiederholungsfehler. So wie man im Sommer die Auswirkungen der Beteiligung privater Investoren leichtfertig unterschätzte, so unterschätzt man jetzt die Konsequenzen eines Austritts Griechenlands.
Noch im März versprachen die europäischen Regierungschefs, dass alle Investitionen in griechische Staatsanleihen bis zum Jahre 2013 gesichert seien. Im Juli verhandelten sie dann doch eine Beteiligung privater Eigentümer. Die wirtschaftliche Lage des Landes hatte sich verschlechtert, und die politische Stimmung in Deutschland kippte. Die Europäische Zentralbank (EZB) riet damals zu Vorsicht. Wenn man einmal diesen Weg gehe, verunsichere man die Investoren, so deren Argument. Als Kompromiss einigte sich die Euro-Zone auf die Formel: Die Beteiligung privater Investoren an einem Schuldenschnitt wird nicht nachverhandelt und erst recht nicht auf andere Staaten ausgedehnt.
In den Wochen danach passierte genau das, was die EZB von Anfang an befürchtet hatte. Die Zinsen zehnjähriger italienischer Anleihen stiegen auf fünf Prozent. Es sollte noch schlimmer kommen. Nachdem die Regierungschefs im Juli ihr Versprechen vom März gebrochen hatten, brachen sie beim Gipfel im Oktober ihr Versprechen vom Juli. Die Beteiligung privater Anleger sollte jetzt deutlich höher ausfallen.
Investoren kamen in den Tagen danach zum folgerichtigen Schluss, dass auf diesen Euro-Gipfeln grundsätzlich gelogen wird. Ihr Fazit: Wenn sich die wirtschaftliche Lage Griechenlands und die politische Stimmung Deutschlands ändern, werden auch die Besitzer portugiesischer und italienischer Staatsanleihen zur Kasse gebeten. Mittlerweile ziehen sogar einfache Sparer in ganz Südeuropa ihre Guthaben von den Banken ab.
Willkommen zum Dominospiel in den Bondmärkten
In den vergangenen Tagen weitete sich die Krise auf Frankreich aus. Die Zinsaufschläge gegenüber deutschen Staatsanleihen sind auf ein Rekordniveau gestiegen. Schon bald könnte Frankreich da angekommen sein, wo Italien heute steht. Willkommen zum Dominospiel an den europäischen Anleihenmärkten.
Nun stellen Sie sich einmal folgende Frage: Was passiert wohl, wenn Griechenland aus dem Euro austritt? Die Antwort ist klar: Wir werden ein ähnliches Dominospiel erleben. Laut SPIEGEL hat das Finanzministerium dazu ein paar Szenarien entwickelt, die mir zeigen, dass man in der Bundesregierung noch immer nicht die Dynamik dieser Krise versteht.
Das Problem eines griechischen Austritts aus der Euro-Zone sind gar nicht unbedingt die direkten Auswirkungen auf die Banken. Ich glaube unserer Regierung, dass sie das in den Griff bekommen wird. Das wirkliche Problem sind die nächsten Runden des Dominospiels, das sich ungebremst nach Italien ausdehnen wird. Wenn Griechenland den Euro-Raum verlässt, dann verlieren die Anleger in griechische Staatsanleihen ihre gesamten Investitionen. Bestenfalls zahlen die Griechen davon noch einen kleinen Teil zurück - in fast wertlosen Drachmen.
Mit Reformen löst man keine akute Schuldenkrise
Welcher Investor, der halbwegs bei Trost ist, kauft in einer solchen Situation dann noch portugiesische, spanische oder italienische Anleihen? Selbst eine Rendite von sieben Prozent kann das Risiko eines italienischen Zahlungsausfalls nicht ausgleichen. Italiens Schulden betragen 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung, das Wachstum liegt bei null, und das Land stürzt gerade in eine tiefe Rezession. Es ist eine Frage mathematischer Unausweichlichkeit, dass Italien seine Schulden nicht bedienen kann, wenn die Zinsen nicht sinken. Reformen müssen sein, aber mit Reformen löst man keine akute Schuldenkrise. Auch das ist eine Lehre aus anderen Krisen.
Unsere Griechenland-Programme wird man auch in Zukunft alle naselang an eine sich verschlechternde Realität anpassen müssen. Irgendwann endet diese verlogene Strategie in der Katastrophe eines griechischen Austritts. Wenn das passiert, dann gibt es keinen Plan, wie man dann um den Rest des Euro-Raums eine Schutzmauer ziehen kann.
Wenn man diesen Moment verpennt, dann kippt plötzlich auch Portugal. Und während man in Deutschland noch debattiert, kommentiert und prozessiert, geht das Dominospiel lustig weiter. Genau dann sind die in Deutschland ungeliebten Euro-Bonds und die noch viel unbeliebtere Preisgarantie durch die EZB ohne Alternative.
Es ist eine der wichtigsten Lektionen der Krisenpolitik in Argentinien, dass man die Krise frühzeitig und entschlossen lösen muss. So oder so. Je länger man wartet, desto teurer wird es für alle Beteiligten. Auch diese Lektion hat man weder in Berlin noch in Brüssel und Frankfurt verstanden. Angela Merkel und ihre Kollegen handeln immer erst dann, wenn die Märkte in Panik ausbrechen.
Da helfen alle Beschwörungen und Europa-Bekenntnisse nichts. Wenn der letzte Domino erst einmal kippt, dann ist es aus mit dem Euro.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,798118,00.html
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''Wir haben Rettungsprogramme aufgelegt, Sparpläne ausgehandelt, Regierungen ausgetauscht - aber es hat alles nichts genützt'', zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Analysten. ''Wir stehen kurz vor einer Eskalationsstufe, und es gibt nur noch einen Rettungsanker - die EZB.'' Entweder Europa laufe jetzt direkt in die Katastrophe oder die EZB schalte sich entschieden ein. ''Sie könnten den Schweizer Weg nehmen und sagen, Renditen steigen auf höchstens 4,5 Prozent, ansonsten halten wir dagegen.''
Für die EZB hieße das letzten Endes nichts anderes als die Notenpresse anzuwerfen. Die Schweizerische Nationalbank hatte in ihrem Kampf gegen die Aufwertung der heimischen Währung Anfang September einen Mindestkurs festgesetzt. Mit unbeschränkten Devisenkäufen verhindert sie seitdem, dass der Euro unter die Marke von 1,20 Franken fällt.
Gefahr einer ''systemischen Krise''
Auch in der EU schrillen die Alarmglocken. Obwohl es keine neuen schlechten Nachrichten gibt - im Gegenteil: Sogar die Sorgenstaaten Griechenland und Italien scheinen zumindest die akuten Regierungskrisen überwunden zu haben - kaufen Investoren Staatsanleihen von Euroländern nur noch mit Zinsaufschlägen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sieht die Eurozone auf eine ''systemische Krise'' zusteuern. Um diese zu überwinden, müssten sich alle Länder stärker engagieren, sagte Barroso vor dem Europäischen Parlament in Straßburg.
Dies könne auch bedeuten, dass noch ''zusätzliche und wichtigere Maßnahmen'' nötig seien, erklärte der Kommissionspräsident - konkreter wurde er nicht. Barroso sprach sich für eine stärkere wirtschaftliche Integration unter den 17 Ländern in der Eurozone aus, ohne dabei allerdings die zehn EU-Länder ohne Euro zu benachteiligen. Neue Maßnahmen zur stärkeren Überwachung der Budgets der Eurozonen-Länder und ihrer haushaltspolitischen Ziele würden schon nächsten Monat in Kraft treten.
Merkel: EZB hat keine zusätzlichen Möglichkeiten
''Natürlich ist die Situation so, dass man sie beobachten muss'', sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Blick auf die Risikoaufschläge auch für Eurostaaten mit der besten Bonitätsnote. ''Ich glaube, dass wir bis jetzt keine ausreichende Antwort auf die Zukunft in der Eurozone gegeben haben.'' Das Vertrauen, dass die Probleme durch Selbstverpflichtungen der Länder gelöst werden könnten, sei nicht mehr ausreichend. ''Deshalb plädieren wir für sehr schnelle politische Beschlüsse für mehr Europa, für mehr Durchgriffsrechte.'' Dazu sei eine begrenzte EU-Vertragsänderung nötig. Auch Deutschland sei zu einer Übertragung von Souveränität auf die europäische Ebene bereit.
Zugleich wies sie erneut Forderungen zurück, die Europäische Zentralbank verstärkt zur Stabilisierung der Eurozone einzusetzen und ihr etwa den Ankauf von Staatsanleihen in großem Maßstab zu erlauben. ''Wir sehen die Verträge so, dass die EZB nicht die Möglichkeit hat, hier die Probleme zu lösen'', betonte Merkel nach einem Treffen mit dem irischen Ministerpräsidenten Enda Kenny in Berlin.
''Die verstehen nicht, dass wir auf gutem Wege sind''
Die Wogen am Anleihemarkt hatten sich am Morgen nach dem jüngsten Ausverkauf von Papieren starker Euroländer zwar etwas geglättet. Die Kurse französischer, österreichischer, niederländischer und finnischer Anleihen zogen wieder an - im Gegenzug sanken also die Renditen. Die Zinsen für zehnjährige Schuldtitel aus Rom fielen zurück unter die Sieben-Prozent-Marke, bei der die anderen Krisenländer um Hilfe bitten mussten. Entspannung war auch bei spanischen und portugiesischen Anleihen zu beobachten: Kreditausfallversicherungen für diese Länder verbilligten sich.
Doch die gestrige Entwicklung ''war ein ordentlicher Schock, und jetzt geht es erst einmal ans Aufarbeiten'', sagte ein Händler. Vor allem asiatische Verkäufer seien unterwegs gewesen. ''Wir haben ein heftiges Kommunikationsproblem, denn offensichtlich verstehen die asiatischen Investoren nicht, dass wir hier auf einem guten Weg sind; dass wir sparen und nicht einfach Geld drucken wie die Amerikaner.'' Der Händler ging davon aus, dass die aus Europa abgezogenen Gelder vor allem in Dollar-Anlagen umgeschichtet wurden. ''Nur der US-Markt ist groß und liquide genug.'' Der Finanzvorstand der Versicherungsgruppe Allianz, Oliver Bäte, vermutet hinter dem Druck auf Staatsanleihen koordinierte Aktionen einzelner Investoren.
Der Sprecher von EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn zeigte sich gestern bereits hilflos: Die Kommission kommentiere kurzfristige Marktentwicklungen prinzipiell nicht, sagte Amadeu Altafaj. Und eine Ansteckungsgefahr innerhalb der Eurozone sei ''keine Gefahr mehr, sondern längst eine Realität''. Und da gebe es leider nichts, was die Situation verändert habe.
Quelle: tagesschau.de
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Der Sturm auf die Eurozone ist in vollem Gang. Das zeigt sich an den sogenannten «Spreads» der Mitgliedsländer. Die ganze Finanzwelt blickt augenblicklich mit einer Mischung aus Faszination und Panik auf die Entwicklung dieser technischen Grösse. An ihr lässt sich nicht nur ablesen, dass bisher gefährdete Länder immer tiefer in Gefahrenzonen rutschen, aus denen sie nicht mehr gerettet werden können. Sie zeigt auch an, dass immer mehr Länder überhaupt erst in die Gefahrenzone geraten: Vom neusten Orkan auf den Märkten sind nicht mehr nur die bisherigen Krisenländer Griechenland, Italien, Spanien und Irland betroffen. Auch Frankreich gerät immer mehr unter die Räder und neu sogar Österreich. Alarmsignale senden die Spreads selbst für die Niederlande aus.
Generell ist ein Spread nichts anderes als der Unterschied zweier Grössen. Im Zusammenhang mit der Eurokrise ist aber immer der Unterschied der Rendite der Staatsanleihe eines Euromitgliedslandes gegenüber jener der Anleihen von Deutschland gemeint. Meist werden hier Anleihen mit einer Frist von 10 Jahren betrachtet. Die Renditen geben einen Hinweis darauf, welchen Zinssatz ein Land für seine Verschuldung bezahlen muss. (Die Zusammenhänge finden sich in diesem Artikel). Weil Deutschland als sicherstes Land gilt, da dort ein Zahlungsausfall als am wenigsten wahrscheinlich gilt, zeigt der Spread die Risikoprämie, die Käufer für ihre Investitionen in andere Staatsanleihen verlangen.
Gefahrenindikator Spread
Eine sinkende Rendite von deutschen Staatsanleihen erhöht diesen Spread genauso wie eine steigende Rendite von Anleihen anderer Länder, und beides ist ein Alarmzeichen. Im Fall der Krisenländer deshalb, weil der Zinsanstieg die Flucht aus den Anleihen des Landes anzeigt und die steigende Rendite wie erwähnt die Schulden des Landes immer weniger tragfähig macht. Im Fall von deutschen (und auch Schweizer) Staatsanleihen zeigt die sinkende Rendite, dass immer mehr Anleger sich mit ihrem Geld in diese sicheren Häfen flüchten.
Schaut man sich die konkreten Zahlen an, so haben die Spreads der gefährdeten Länder Italien (mit 5,28 Prozent), Griechenland (mit 26,7 Prozent) und Spanien (4,55 Prozent) gestern einen so hohen Wert erreicht wie noch nie in der Geschichte der Währungsunion. Nur in Irland wurden die Rekordwerte vom Juni (als sich der Spread auf 11,4 Prozent belief) mit 6,4 Prozent nicht erreicht.
Besonders beunruhigend ist aber, dass neu auch die Spreads von Ländern explodiert sind, die bisher als relativ sicher galten: Jener von Österreich erreichte einen Wert von 1,74 Prozent und jener der Niederlande den von 0,63 Prozent. Zum Vergleich: Noch Ende Oktober lag der Wert im Fall von Österreich bei 0,84 Prozent und war damit nur halb so hoch. Auch der Wert der Niederlande lag zu Monatsbeginn noch bei 0,4 Prozent und zu Jahresbeginn sogar bloss bei 0,2 Prozent. Beide Länder zählen zu den sichersten der Eurozone. Der Spreadanstieg ist für diese beiden Länder selbst nach wie vor keine existenzielle Gefahr, aber er zeigt, wie die Krise immer mehr das Zentrum der Eurozone erreicht.
Frankreich in der Gefahrenzone
Weil sich aber bereits im Fall des wirtschaftlich drittgrössten Eurolands Italien die Spreads auf einem Niveau befinden, die – sollten sie nicht wieder deutlich sinken – eine Zahlungsunfähigkeit des Landes bedeuten würden, ist vor allem die Entwicklung Frankreichs alarmierend. Die Spreads des zweitgrössten Eurolandes, das über den Rettungsfonds EFSF auch für bisherige und künftige Hilfsgelder bürgen soll, sind ebenfalls in die Höhe geschossen und haben gestern den Wert von 1,9 Prozent erreicht. Noch am 27. Oktober notierten sie bei 0,92 Prozent und haben sich seither mehr als verdoppelt.
Seit gestern sind die Spreads fast überall wieder unwesentlich gesunken. Beobachter vermuten dahinter Stützungskäufe von Anleihen durch die Europäische Zentralbank. Immer mehr Ökonomen meinen, dass die Notenbank ihre bisher zurückhaltende Haltung hier aufgeben und dem Markt klar signalisieren soll, dass sie dieser Entwicklung entschieden Einhalt gebieten wird. Doch gegen ein solches Signal wehrt sich bisher vor allem Deutschland und dort besonders die deutsche Bundesbank.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
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Does it matter? After all, world governments owe the money to their own citizens, not to the Martians. But the rising total is important for two reasons. First, when debt rises faster than economic output (as it has been doing in recent years), higher government debt implies more state interference in the economy and higher taxes in the future. Second, debt must be rolled over at regular intervals. This creates a recurring popularity test for individual governments, rather as reality TV show contestants face a public phone vote every week. Fail that vote, as the Greek government did in early 2010, and the country can be plunged into imminent crisis. So the higher the global government debt total, the greater the risk of fiscal crisis, and the bigger the economic impact such crises will have.
http://www.economist.com/content/global_debt_clock
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http://www.welt.de/debatte/kommentare/...n-ist-laengst-ueberholt.html
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Da hilft auch kein Regierungswechsel: Italien ist am Boden. Die italienischen Staatsschulden belaufen sich auf über irrsinnige 1,9 Billionen Euro, das ist ein Viertel der Gesamtschulden, welche sämtliche Euro-Länder insgesamt angehäuft haben. Verschiedene Analysten sehen bereits schwarz für das Land: Italien sei eine echte Gefahr für Europa und die Weltwirtschaft. Italien könnte den Punkt ohne Umkehr, den „point of no return“ schon überschritten haben – und bedroht damit die Weltwirtschaft im Allgemeinen und den Fortbestand des Euros im Besonderen.
Der Abgang Berlusconis soll uns nun als diese Umkehr verkauft werden – doch es ist mehr als zweifelhaft, dass die neue Übergangsregierung unter dem Technokraten Mario Monti das Ruder nochmals herumreißen kann. „Super-Mario“ wird die Super-Probleme nicht in den Griff bekommen, denn die Probleme sind auch von einem herausragenden Wirtschaftsfachmann, der Monti angeblich sein soll, nicht zu lösen.
Italien laufe die Zeit davon, so fürchtete letzte Woche Commerzbank-Chef Regling – und die Situation auf den Anleihemärkten belegt das eindrucksvoll: Die Renditen auf italienische Staatspapiere kletterten auch nach dem Bekanntwerden von Berlusconis Aus immer weiter. Sieben Prozent musste Italien mittlerweile als Zins für neues Geld zahlen; sieben Prozent ist die Marke, bei der Wirtschaftswissenschaftler annehmen, dass ein Land sich dann nicht mehr aus eigener Kraft von den Schulden befreien könne.
EU-Sparkommissar Rehn rechnete dann auch vor, was alle bereits ahnten: Italien wird, aller Versprechen zum Trotz, es nicht schaffen, seinen Haushalt bis 2013 ausgleichen zu können. 2012 werden Anleihen im Volumen von 300 Milliarden Euro fällig, die Hälfte davon muss bereits zwischen Februar und April platziert werden. Kosten pro Handelstag: Zwei Milliarden Euro.
Berlusconi und seine Regierung haben Italien derart tief in den Dreck gefahren, dass die Nachfolgeregierung kaum noch das Land retten kann. Montis Übergangsregierung hat nun die Zeit bis zu den Neuwahlen, wenigstens etwas Luft zu verschaffen – doch was oder wer soll danach kommen? Die Oppostion ist zerstritten, ein starker und vor allem fähiger Mann ist nicht in Sicht. Nach Monti droht ein Machtvakuum, das dem Land den entscheidenden Stoß geben könnte.
Das Italien, das nun von Berlusconi befreit ist, gilt Studien nach als korrupter als Ruanda und als weniger wettbewerbsfähig als Albanien. Um das zu ändern, bräuchte Italien Zeit – Zeit, die dem Land nicht gegeben werden wird, zu grell sind die Scheinwerfer der Märkte bereits auf Italien und seine Schulden gerichtet. Es ist eine Herkules-Aufgabe, die Monti und seine Übergangsregierung zu verrichten haben – doch anders als Herkules besitzt Mario Monti keine übermenschlichen Fähigkeiten, da kann man ihn so oft Super-Mario nennen, wie man will.
Dem euphorischen „Ciao Berlusconi!“ der letzte Woche könnte schon bald ein überhaupt nicht mehr euphorisches, sondern entsetztes„Ciao Italia“ folgen, das dem Land und Europa klar machen könnte: Es ist aus mit Italien, und wohl auch mit dem Euro. Italien kann nicht von den anderen Ländern in der Weise gerettet werden, wie es bei Griechenland geschah, dazu sind die Schulden zu hoch, die nötigen Summen zu groß. Die Bad Bank Europas, die EZB, stemmt sich vehement gegen das Aus Italiens, in gigantischem Ausmaß werden italienische Staatsanleihen gekauft, um Druck von dem Land zu nehmen – mit nur mäßigem Erfolg. Das ist das einzige, was noch etwas Zeit bringen kann für Italien – doch gehen Sie davon aus, dass das nicht mehr lange gutgehen wird. Italien taumelt schwer, sein Fall scheint nur noch eine Frage der Zeit - und die könnte kurz sein.
http://krisenvorsorge.com/modules/news/...cation_id=109&topicid=7
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or EU veterans, the drama has has echoes of 1993 when the Bundesbank ditched orthodoxy to rescue France, after first cutting Britain and Italy adrift in the Exchange Rate Mechanism. But this time the stakes are much higher.
On that occasion, Chancellor Helmut Kohl pulled rank, more of less ordering his bankers to obey. "We must always bow three times before the Tricoleur", as he famously put it.
On Wednesday, France began to deploy its political leverage in earnest, leading an open revolt against Germany over the fire-fighting role of the European Central Bank.
The country's budget minister Valérie Pécresse said the central bank had a greater duty to Europe's citizens than mere adherence to its low inflation mandate. "The ECB's role is to ensure the stability of the euro, but also the financial stability of Europe. We trust that the ECB will take the necessary measures," she said. Finance minister François Baroin made near identical comments to Les Echos.
In what is clearly a co-ordinated move by top EU players, European Commission chief Jose Manuel Barroso said Europe is "facing a truly systemic crisis" that requires a condign response from all players in the unfolding drama. "Should the central bank be responsible for financial stability as well as price stability? My reply is yes, definitely."
http://www.telegraph.co.uk/finance/...down-with-Germany-over-ECB.html
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Wien. Griechenland und Italien sind zwar in aller Munde, doch auch in Ungarn spitzt sich die Situation zu. Am Donnerstag platzierte Österreichs Nachbarland mehrere Anleihen und musste dafür hohe Zinsen zahlen. Die Renditen für zehnjährige Staatspapiere kletterten auf 8,5 Prozent. Als gefährlich gilt bereits ein Niveau von sieben Prozent – hier mussten Griechenland, Irland und Portugal bei der EU um Hilfe ansuchen.
Die Agentur Standard & Poor's droht, die Kreditwürdigkeit Ungarns wegen der „unberechenbaren Schritte der Politik“ erneut zu senken. Die großen Ratingagenturen Moody's, Standard & Poor's und Fitch bewerten Budapester Anleihen aktuell nur noch mit einer Stufe über dem gefürchteten Ramschniveau. Ungarn ist das am höchsten verschuldete Land in Osteuropa. Die Regierung hat die zugesagten Reformen nicht vollständig eingehalten. Im dritten Quartal 2011 kletterte die Staatsverschuldung von 75 auf 82 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Schuld daran ist unter anderem der massive Wertverlust der Landeswährung Forint.
Schon im Herbst 2008 stand Ungarn vor dem Abgrund. Nur mit Milliardenhilfen des Internationalen Währungsfonds und der EU konnte damals der Bankrott abgewendet werden. Im Vorjahr zog sich der IWF zurück, weil die Sparauflagen nicht eingehalten wurden. Premierminister Viktor Orbán erklärte, sein Land werde sich nicht mehr dem Diktat des Währungsfonds unterziehen. Seit Donnerstag ist aber alles anders: Das Wirtschaftsministerium verkündete, Verhandlungen über eine „neue Art der Zusammenarbeit“ mit dem IWF zu führen. Dabei solle die Unabhängigkeit des Landes gewahrt bleiben. „IWF-Hilfen sind notwendig“, sagt Raiffeisen-Analyst Wolfgang Ernst. Alternativen Maßnahmen wie Zinserhöhungen oder Interventionen mit Devisenreserven würden nicht im gewünschten Ausmaß helfen. Im nächsten Jahr muss Ungarn Anleihen im Volumen von 3,5 Mrd. Euro refinanzieren.
Auch China soll einspringen. Der Minister für Nationale Entwicklung, Tamas Fellegi, flog jüngst nach Peking. Nach der Rückkehr erklärte er, China habe versprochen, ungarische Staatsanleihen zu kaufen. Über das Volumen wurde nichts bekannt.
Verluste für Österreichs Banken
Österreichs Banken verfolgen die Vorgänge bei den Nachbarn mit Argusaugen. Die Citigroup veröffentlichte am Donnerstag eine Analyse, wonach allein der Erste Bank wegen Ungarn ein Verlust von bis zu einer Mrd. Euro drohen könnte. Dies wäre dann der Fall, wenn die Regierung alle Fremdwährungskredite auf Kosten der Banken zwangsweise in Forint umwechseln lässt. Derzeit gilt eine andere Regelung: Ende September verabschiedete das Budapester Parlament ein Gesetz, wonach alle Bankkunden ihre Franken-Kredite bis Jahresende zu einem um 25 Prozent günstigeren Kurs konvertieren können. Die Kosten dafür müssen die Finanzkonzerne tragen. Orbán ging davon aus, dass bis zu 300.000 Ungarn das Angebot annehmen. Bislang sind es aber nur 33.000.
Der Grund für die schwache Resonanz: Die Kunden müssen das gesamte Darlehen auf einmal tilgen. Daher sind sie gezwungen, einen neuen Kredit – diesmal in Forint – aufzunehmen. Doch dabei sollen manche Banken Schwierigkeiten machen. Außerdem wirft Orbáns Partei Fidesz den Instituten vor, sie würden Absprachen über die Anhebung der Gebühren für Forint-Kredite treffen, um so die Verluste aus der Franken-Konvertierung zu kompensieren. Fidesz fordert die Wettbewerbsaufsicht zum Einschreiten auf.
Österreichs Banken steigen schon gegen die jetzige Lösung auf die Barrikaden und haben die EU eingeschaltet. „Wir haben aber keine Hinweise, dass eine Zwangskonvertierung aller Kredite bevorsteht“, heißt es bei der Bank Austria. Auch die Erste Bank weist die Analyse der Citigroup zurück: „Das sind Zahlenspielereien“, so Banksprecher Michael Mauritz. In keinem Land gibt es so viele Fremdwährungskredite wie in Ungarn. Zwei Drittel aller Immobiliendarlehen wurden in Franken aufgenommen.
"Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2011)
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MünchenDie Siemens -Vorstände haben sich im großen Stil von Unternehmensanteilen getrennt. Die Führungsspitze machte am Montag Aktien im Gegenwert von fast zehn Millionen Euro zu Geld, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Allein Konzernchef Peter Löscher verkaufte Papiere für fast fünf Millionen Euro.
Die Verkäufe gingen mehrheitlich auf das Bonusprogramm von 2008 zurück, sagte ein Sprecher. Die Manager versilberten nun lediglich so viele Titel, wie nötig seien, um die aufkommende Steuerlast zu decken. Allein Vorstandschef Löscher habe zusätzlich Kasse gemacht. Er halte allerdings weiterhin rund zehn Millionen Aktien an Siemens.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...-grossen-stil/5863646.html
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Seit der Rezession 2008 interessieren sich Politiker plötzlich für Wirtschaftsgeschichte. US-Präsident Obama holte sich Christina Romer ins Weiße Haus, die sich mit langfristigem Wachstum und der Weltwirtschaftskrise beschäftigt. Auch Fed-Chef Bernanke ist gefragt; sein Promotionsthema war die Bankenkrise in der Großen Depression.
Auch in der Euro-Krise macht der Blick in die Geschichte Sinn, und sie lehrt uns drei Dinge. Erstens: Eine Währungsunion ohne dahinterstehenden Staat hat nie dauerhaft funktioniert. Zweitens: Eine dauerhafte Koppelung der Wechselkurse – oder die Aufgabe des Währungspuffers durch Verwendung einer Fremdwährung – funktioniert nur bei hochgradig flexiblen Löhnen und Preisen. Drittens: Staaten können nur dann Schulden zuverlässig bedienen, wenn sie Anleihen in der eigenen Währung begeben.
Für transnationale Währungsblöcke gibt es historisch nur wenige Beispiele. Die Lateinische Währungsunion des 19. Jahrhunderts war so ein Konstrukt. Frankreich gehörte dazu, Belgien, Spanien, die Schweiz, Italien, Griechenland und sogar Venezuela. Ab 1865 prägte man Münzen, die alle den gleichen Gold- und Silbergehalt haben sollten. Das ging nicht lange gut, vor allem, weil sich zwei Staaten nicht an die Regeln hielten. Italien gab damals zu viel und entwertetes Geld aus, und schon bald verschwand das „gute Geld“ der anderen Mitgliedsländer aus dem Umlauf. Griechenland wurde ausgeschlossen, als es entwertete Goldmünzen ausgab. Die Währungsunion zerbrach letztlich daran, dass die Interessen der Mitgliedsländer nicht harmonierten. Italien und Griechenland wollten ihre Defizite durch Münzentwertung reduzieren; andere Länder beharrten auf Geldwertstabilität. Je heterogener die Präferenzen und je unkoordinierter die Wirtschaftspolitik, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben einer Währungsunion.
Zweites Beispiel: Argentinien. Das Land litt Anfang der Neunzigerjahre unter einer Hyperinflation. Dann wurde der Peso an den US-Dollar gekoppelt. Jeder Peso musste fortan durch einen Dollar im Depot der Notenbank gedeckt sein. Das Experiment gelang zunächst. Inflation und Zinsen sanken rapide, die Wirtschaft wuchs um bis zu acht Prozent pro Jahr, Argentinien florierte.
Allerdings nicht lange. Schnell stiegen Löhne und Preise; bald war die Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen Märkten verloren. Während die Exporte zurückgingen, stiegen die Importe kräftig. Auslandskredite überbrückten die Differenz. Als die Märkte anfingen, die Kreditwürdigkeit zu hinterfragen, schnellten die Zinsen nach oben. Im Sommer 2001 stieg die Risikoprämie auf über 15 Prozent. Sparprogramme halfen wenig: Je heftiger sie wurden, desto schneller sanken Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen. Das Land versank im Chaos und erklärte den Bankrott.
http://www.wiwo.de/politik/europa/...euro-wird-scheitern/5861030.html
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Nervous investors around the globe are accelerating their exit from the debt of European governments and banks, increasing the risk of a credit squeeze that could set off a downward spiral.
Financial institutions are dumping their vast holdings of European government debt and spurning new bond issues by countries like Spain and Italy. And many have decided not to renew short-term loans to European banks, which are needed to finance day-to-day operations.
If this trend continues, it risks creating a vicious cycle of rising borrowing costs, deeper spending cuts and slowing growth, which is hard to get out of, especially as some European banks are having trouble meeting their financing needs.
“It’s a pretty terrible spiral,” said Peter R. Fisher, head of fixed income at the asset manager BlackRock and a former senior Treasury official in the George W. Bush administration.
The pullback — which is increasing almost daily — is driven by worries that some European countries may not be able to fully repay their bond borrowings, which in turn would damage banks that own large amounts of those bonds. It also increases the already rising pressure on the European Central Bank to take more aggressive action.
On Friday, the bank’s new president, Mario Draghi, put the onus on European leaders to deploy the long-awaited euro zone bailout fund to resolve the crisis, implicitly rejecting calls for the European Central Bank to step up and become the region’s “lender of last resort.”
The flight from European sovereign debt and banks has spanned the globe. European institutions like the Royal Bank of Scotland and pension funds in the Netherlands have been heavy sellers in recent days. And earlier this month, Kokusai Asset Management in Japan unloaded nearly $1 billion in Italian debt.
At the same time, American institutions are pulling back on loans to even the sturdiest banks in Europe. When a $300 million certificate of deposit held by Vanguard’s $114 billion Prime Money Market Fund from Rabobank in the Netherlands came due on Nov. 9, Vanguard decided to let the loan expire and move the money out of Europe. Rabobank enjoys a AAA-credit rating and is considered one of the strongest banks in the world.
“There’s a real sensitivity to being in Europe,” said David Glocke, head of money market funds at Vanguard. “When the noise gets loud it’s better to watch from the sidelines rather than stay in the game. Even highly rated banks, such as Rabobank, I’m letting mature.”
The latest evidence that governments, too, are facing a buyers’ strike came Thursday, when a disappointing response to Spain’s latest 10-year bond offering allowed rates to climb to nearly 7 percent, a new record. A French bond auction also received a lukewarm response.
Traders said that fewer international buyers were stepping up at the auctions. The European Central Bank cannot buy directly from governments but is purchasing euro zone debt in the open market. Bond rates settled somewhat Friday, with Italian yields hovering at 6.6 percent and Spanish rates around 6.3 percent; each had been below 5 percent earlier this year.
For Spain, the recent rise in rates means having to spend an extra 1.8 billion euros ($2.4 billion) annually to borrow, rapidly narrowing the options of European leaders. For Italy, every 1 percent rise in rates translates to about 6 billion euros (about $8 billion) in extra costs annually, according to Barclays Capital.
If officials simply cut spending to pay the added interest costs, they face further economic contraction at home. If they ignore the bond market, however, they could find themselves unable to borrow and pay their bills.
Either situation risks choking off growth in Europe and threatens the stability of the Continent’s banks, which would further undermine demand and business confidence in the United States and around the world.
Experts say the cycle of anxiety, forced selling and surging borrowing costs is reminiscent of the months before the collapse of Lehman Brothers in 2008, when worries about subprime mortgages in the United States metastasized into a global market crisis.
ust as American policy makers assured the public then that the subprime problem could be contained, so European leaders thought until recently that the fiscal troubles of a small country like Greece would not spread.
But after the bankruptcy last month of MF Global, spurred by its exposure to $6.3 billion of European debt, other institutions have raced to purge their portfolios of similar investments.
“This is just a repeat of what we saw in 2008, when everyone wanted to see toxic assets off the banks’ balance sheets,” said Christian Stracke, the head of credit research for Pimco.
The European bond sell-off has been similarly sharp, accelerating in the third quarter, according to a research report by Goldman Sachs. European banks trimmed their exposure to Italy by more than 26 billion euros in the third quarter, for example. French banks like BNP Paribas and Société Générale, whose shares have been pounded lately because of their sovereign debt holdings, were among the biggest sellers.
Meanwhile, American banks have become skittish about lending to European institutions over similar concerns. Of the biggest banks that lend to Europe, about two-thirds have pulled back on lending to their European counterparts, according to the most recent survey of loan officers by the Federal Reserve.
American money market funds, long a key supplier of dollars to European banks through short-term loans, have also become nervous. Fund managers have cut their holdings of notes issued by euro zone banks by $261 billion from around its peak in May, a 54 percent drop, according to JPMorgan Chase research.
With borrowing costs ticking higher, more institutions have started selling their sovereign debt, creating a frenzy that forces bond prices to plunge and yields to rise at dizzying speeds, which begets even more selling. In the case of Italy, the yield on 10-year bonds spiked to current levels in a month, a huge move by government bond market standards.
The dynamic of falling bond prices also undermines the capital position of the banks, since they are among the biggest holders of government bonds in many countries. As those assets plunge in value, banks cut back on lending and hoard capital, increasing the likelihood of a recession.
In some cases, banks may even need to raise funds to shore up their financial positions. That was the case with UniCredit, Italy’s largest bank, which announced plans to raise 7.5 billion euros in capital earlier this week.
“The biggest risk everyone is talking about is whether Italy can continue to fund itself,” said Pavan Wadhwa, an interest rate strategist at JPMorgan in London. He said Italy had auctions Nov. 25 and 29. Any sign that it is unable to sell its debt to investors would be troubling, he said.
The prospect of slower growth across the Continent, and fears that budget deficits will balloon, is a major reason the selling has spread beyond Italian bonds to much stronger government borrowers with AAA credit ratings like France.
“You have to interfere with these cycles at as many places as possible,” said Lawrence H. Summers, President Obama’s former chief economic adviser. “There is nothing good to be said about being tentative.”
http://www.nytimes.com/2011/11/19/business/global/...&_r=2&hp
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In einem Kommentar nannte Bob Janjuah von der Nomura Bank die Gedanken, die EZB könne Europa retten, reine Fantasterei „Mit dem zerfetzten Oktober-Deal und den darauffolgenden Entwicklungen in Italien, Griechenland“ sowie dem steigenden Risiko für Frankreich „scheint sich die Zukunft der Euro-Zone nur noch um die erweiterte Monetarisierung der EZB zu drehen“.
Für Bob Janjuah gibt es im Moment nur zwei Möglichkeiten. Entweder begeht die Euro-Zone den „Pfad der gänzlichen politischen und fiskalischen Integration“, was seiner Meiner nach definitiv eine kleinere, neue Euro-Zone bedeuten „und den Bankrott der Staaten, die nicht in das deutsche Ideal des harten Geldes hineinpassen“, nach sich ziehen würde. Oder aber die Euro-Zone halte sich an die sanfte Geldpolitik der USA und Großbritanniens, wo die EZB über unbegrenzte Liquidität verfügen würde. „Ich glaube sehr stark, dass jede bedingte oder endgültige Monetarisierung die schlechteste Idee wäre“, beurteilt Bob Janjuha die zweite Lösung (Goldman Sachs sieht das anders – mehr hier). Wenn die EZB aber tatsächlich eine Kehrtwende hin zur unbegrenzten Liquidität machen sollte, „werden Deutschland und die nördlichen Länder weggehen“.
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/32879/
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"Nervous investors around the globe are accelerating their exit from the debt of European governments and banks, increasing the risk of a credit squeeze that could set off a downward spiral. Financial institutions are dumping their vast holdings of European government debt and spurning new bond issues by countries like Spain and Italy. And many have decided not to renew short-term loans to European banks, which are needed to finance day-to-day operations. " So begins an article not in some hyperventilating fringe blog, but a cover article in the venerable New York Times titled "Europe Fears a Credit Squeeze as Investors Sell Bond Holdings." Said otherwise, Europe's continental bank run in which virtually, but not quite, all banks are dumping any peripheral exposure with reckless abandon is now on. Granted, considering the epic collapse in bond prices of Italian, French, Austrian, Hungarian, Spanish and Belgian bonds which all hit record wide yields and spreads in the past week, and furthermore following last week's "Sold To You": European Banks Quietly Dumping ?300 Billion In Italian Debt" which predicted precisely this outcome, the news is not much of a surprise. However, learning that everyone (with two exceptions) has given up on Europe's financial system should send a shudder through the back of everyone who still is capable of independent thought - because said otherwise, the world's largest economic block is becoming unglued, and its entire financial system is on the edge of a complete meltdown. And just to make sure that various fringe bloggers who warned this would happen over a year ago no longer lead to the hyperventilation of the venerable NYT, below, with the help of Goldman's Jernej Omahan, we bring to our readers the complete annotated and abbreviated beginner's guide to the pan-European bank run.
But first some more details from the NYT:
The flight from European sovereign debt and banks has spanned the globe. European institutions like the Royal Bank of Scotland and pension funds in the Netherlands have been heavy sellers in recent days. And earlier this month, Kokusai Asset Management in Japan unloaded nearly $1 billion in Italian debt.
At the same time, American institutions are pulling back on loans to even the sturdiest banks in Europe. When a $300 million certificate of deposit held by Vanguard’s $114 billion Prime Money Market Fund from Rabobank in the Netherlands came due on Nov. 9, Vanguard decided to let the loan expire and move the money out of Europe. Rabobank enjoys a AAA-credit rating and is considered one of the strongest banks in the world.
American money market funds, long a key supplier of dollars to European banks through short-term loans, have also become nervous. Fund managers have cut their holdings of notes issued by euro zone banks by $261 billion from around its peak in May, a 54 percent drop, according to JPMorgan Chase research.
Is this setting familiar to anyone? It should be: "Experts say the cycle of anxiety, forced selling and surging borrowing costs is reminiscent of the months before the collapse of Lehman Brothers in 2008, when worries about subprime mortgages in the United States metastasized into a global market crisis."
Ah, but there is one major difference: last time around, the banks were not all in on the wrong side of the world's worst poker hand (as described by Kyle Bass earlier). Now they are. And should Europe's banks begin a domino-like spiral of collapse, there will be nobody to bail out first Europe, then Japan, then China, then the US and finally the world.
But lest someone suggest this is merely the deranged ramblings of yet another blogger, here is Goldman Sachs with a far more cool, calm and collected explanation for why we should all panic (which comes at the sublime moment: just as Goldman takes over all the key political locus points of the European continent: more on that in the conclusion...)
Core’ banks cut GIIPS debt by ?42 bn (-31%) in 3Q; a manifestation of PSI side-effects?
In 3Q2011, banks from the ‘core’ cut their net GIIPS sovereign debt holdings by ?42 bn (or by one-third), mostly Italian (?26 bn), Spanish (?7 bn) and Greek (markdown of ?7 bn). French and Benelux banks cut their exposures most, by ?21 bn and ?9 bn, respectively. GIIPS portfolios remained unchanged with periphery banks.
http://www.zerohedge.com/news/...nd-annotated-guide-european-bank-run