die da aufgekommen ist. Ich würde - anders als michajournal - nicht sagen wollen, dass Entertainer Dirty Harry geschädigt wurde. Ich kann mich noch sehr gut an den betreffenden Nachttalk erinnern, in dem Schmidt auf die Versenke seines Kapitals angesprochen arrogant-kokett-lächelnd mit den Schultern gezuckt hat. Ob Jürgen Grobbin eigenes oder fremdes Kapital verbrannt hat, kann ich auch nicht sagen. In jedem Fall wünsche ich es niemandem. Entscheidend sind doch die Fragen, die sich nach der Insolvenz von Channel D (bitte schön, hier: http://alt.set-top-box.de/news/print.php?id=2032 stellen und die bis in unsere MAXX-Ära bestehen bleiben. 1. Wie konnte überhaupt jemand damals annehmen, dass es einem Sender wie Channel D gelingen sollte, mit einem Kapital von 2 Mio DM einen sat-gestützten Auslands-TV- und Radiosender auf die Welt zu bringen? Keiner der damals in Verantwortung stehenden Akteure hat dabei gesehen, dass es unter Umständen etliche, lange Jahre braucht bis das Geld eingespielt ist. 2. Wie konnte Jürgen Grobbin als "Marketing-Fachmann" und Geschäftsführer von Channel D so abgrundtief blauäugig sein und die Marketingaufwendungen für das Projekt so gering, fast nachrangig, einschätzen?. Der gleiche Kardinalfehler ist mit MAXX nach meiner Analyse erneut gemacht worden. 3. Schon damals gab es keine vernünftige, wissenschaftlich und wirtschaftlich belastbare Marktanalyse, sondern nur zusammengezimmerte "Erhebungen" und Befragungen über amtliche Stellen, Konsulate, Botschaften, etc. Tiefenbohrungen, etwa zu den Sehgewohnheiten, Interessenslagen, usw. Fehlanzeige. Auch dieser Fehler wurde mit MAXX/BOXX wiederholt. Das ist das wirklich Schlimme, dass da niemand aus den Fehlern gelernt hat. Das Drama wurde dann komplett, als zu den wackelnden Säulen eines Projektes noch reichlich überhebliche und wenig sachkundige Geschäftsführer kamen. Für mich steht fest: Nach der Pleite von Channel D stand Jürgen Grobbin mit einer Reihe guter Kontakte und einer famosen Geschäftstidee da, die - wie ich vermute - aus seiner Sicht von anderen in die Grütze geschoben worden war. Und wie das so mit guten Ideen ist......man verfolgt sie oft weiter. Das schätze ich übrigens an aktiven Typen wie Grobbin, ehrlich. Nur Kapital fehlte zum erneuten Anlauf. Und da die Banken in den ersten Jahren des 3. Jahrtausends auch schon auf der Knete saßen und sich von ihren Wunden nach der Internetblase erholten, blieb auch hier nur der Gang zur Börse. So sehe ich das. Den Rest kennen wir doch alle, oder? Kataster
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