Hoffnung stirbt schließlich zuletzt. Hoffe nur ihr habt euch nicht zu Call verleiten lassen, hatte ja davon abgeraten auch wenn ich dafür Kritik einstecken mußte. Es war richtig, aber im nachhinein ist man natürlich immer schlauer.
News - 04.02.07 21:53 SAP beschleunigt US-Wachstum
Der Softwarekonzern SAP rechnet in den USA im laufenden Jahr mit einem Umsatzplus deutlich oberhalb von 15 Prozent. Dies verriet Bill McDermott, Chef des Amerikageschäfts beim weltgrößten Anbieter von Software für Unternehmen, im Gespräch mit der FTD.
"SAP hat für den Konzern ein Wachstum von 12 bis 14 Prozent prognostiziert. Wir haben die Absicht, schneller zu wachsen", sagte McDermott. "Wir werden unsere Rolle als Wachstumsmotor von SAP behalten", gelobte McDermott.
Der frühere Xerox-Manager hat das SAP-Geschäft in den USA in den vergangenen vier Jahren mit Wachstumsraten bis zu 40 Prozent jährlich aufgebaut - gegen den Widerstand des Rivalen Oracle . Mit einem Umsatz von 3,4 Mrd. $ (2,6 Mrd. Euro) sind die USA heute größter Einzelmarkt für den deutschen Dax-Konzern. Vor knapp 14 Tagen musste McDermott erstmals einen Rückschlag hinnehmen. Ein Zuwachs von 11,7 Prozent 2006 verfehlte die eigene Prognose wie auch die der Analysten. Der Aktienkurs fiel nach Bekanntgabe der Zahlen um bis zu 9,5 Prozent.
"Wir haben Gegenwind von der Währungsseite", begründete McDermott das enttäuschende Abschneiden. Durch den schwachen Dollar werde der tatsächliche Zuwachs in der Euro-Konzernbilanz deutlich nach unten verzerrt. Der Manager bestritt, dass sich dahinter eine fundamentale Schwäche verbirgt, wie Skeptiker annehmen. "Wir hatten 2006 ein sehr starkes Jahr", sagte McDermott. Die größere Geschäftsbasis "nach 17 Rekordquartalen" erschwere künftig aber hohe prozentuale Zuwächse. "Es ist normal, dass die Wachstumsrate zurückgeht, wenn die Basis größer geworden ist."
Am Freitag sank die SAP -Aktie erneut um 0,7 Prozent auf 35,56 Euro. Der Kursverlust läuft dem Ehrgeiz von Vorstandschef Henning Kagermann entgegen, Oracle beim Börsenwert zu überholen. "Wenn wir unsere Ziele erreichen, sollte das in zwei bis drei Jahren möglich sein", hatte Kagermann der "Börsenzeitung" erst kürzlich gesagt. Der Kurswert von SAP in Höhe von knapp 59 Mrd. $ liegt derzeit jedoch rund 4 Mrd. $ unter dem Stand von Oktober. Die Börse bewertet Oracle derzeit nach ähnlich hohen Einbußen mit 90 Mrd. $.
Auf dem amerikanischen Softwaremarkt sieht sich McDermott im Schlagabtausch mit Oracle auf der Gewinnerseite. "Im vorigen Jahr haben wir unseren Marktanteil in den USA um sechs Prozentpunkte ausgebaut. Wir wachsen dreimal so schnell wie unsere Wettbewerber", sagte der SAP-Manager. Doch Charles Philips, Chef des kalifornischen Konkurrenten, behauptet dasselbe von seinem Unternehmen. "Wir übernehmen rasch Marktanteile von SAP", sagte er kürzlich. Tatsächlich kauft Oracle Marktanteile durch milliardenschwere Übernahmen von Firmen wie Siebel oder Peoplesoft, während SAP hauptsächlich auf organisches Wachstum durch zusätzliche Kunden setzt.
McDermott wollte sich auf eine genaue Prognose zum US-Markt 2007 nicht festlegen. "Manche erwarten fünf Prozent Wachstum, andere sieben. Entscheidend ist, wie schnell wir im Verhältnis zum US-Markt wachsen", sagte er. Der Markt in Mittel- und Südamerika, wo McDermott das SAP-Geschäft seit wenigen Monaten ebenfalls verantwortet, lege stärker zu: "Lateinamerika wuchs in den vergangenen Jahren um 40 Prozent jährlich."
Mit der Zusammenfassung der Aktivitäten in Nord- und Südamerika senke SAP die Kosten. Neben Software zur Steuerung von Geschäftsprozessen in weltweit agierenden Großkonzernen will SAP künftig vermehrt kleine und mittlere Firmen als Kunden gewinnen. In den USA ziele man auf den Einzelhandel als eine der wichtigsten Kundenbranchen neben Medien, Telekommunikation und öffentlichen Dienstleistern, sagte McDermott. Bei der Entwicklung der passenden Lösungen spielten Kooperationen mit mehr als 1500 Softwarefirmen eine wichtige Rolle: "Wir haben ein Netzwerk mit kleinen und mittleren Partnern gebildet."
Die für Mittelstandssoftware verantwortliche Managerin Donna Troy verließ SAP vorige Woche - aus "persönlichen Gründen", wie McDermott knapp sagte. Gleiches gelte für den Weggang des Java-Experten George Paolini vor wenigen Monaten.
Von Michael Gassmann (New York)
Quelle: Financial Times Deutschland
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