Präreflexives cogito ??
Bewusstsein ist immer Bewusstsein von etwas. Dies meint, dass Bewusstsein nicht leer ist, sondern konstitutiv einen Inhalt benötigt, was bedeutet, dass es kein leeres Bewusstsein geben kann. Reflexion ist das Selbstbetrachten des Bewusstseins. So kann ich mich als Lesenden selber betrachten, ich kann aber auch nur lesen und bei diesem Lesen ohne ein besonderes Bewusstsein von diesem Lesen zu sein. Sartre geht davon aus, dass wir nur Reflexion, das heisst, Bewusstein von unserem Bewusstsein haben können, wenn es eine Struktur gibt, die er als präreflexives cogito bezeichnet, als nicht setzendes Bewusstsein.
Sartre geht davon aus, dass das reflexive Bewusstsein das betrachtete Bewusstein von etwas ist. So bin ich z.B. stolz, schäme mich etc. Das Bewusstsein von etwas bewertet selber aber nicht, es ist gänzlich nach aussen gerichtet. Nach Sartre fehlt dem Bewusstsein von etwas die Distanz, die das setzende Bewusstsein besitzt. Allerdings ist für dieses reflexive Bewusstsein, das nicht reflexive Bewusstein konstitutiv. Am Beispiel des Zählens, welches Sartre selber wählt, soll dies verdeutlicht werden.
Wenn ich zähle, so kann ich einfach nur zählen, ohne mir darüber bewusst zu sein, dass ich zähle. Werde ich aber gefragt, was ich da mache, so werde ich anworten: "Zählen!". Sartre geht nun davon aus, dass ich also schon bevor ich mir dieses reflexiv zum Bewusstsein bringe, schon ein Bewusstein von der Sache haben muss, welches er als präreflexives cogito bezeichnet. Ein unbewusstes Bewusstsein hält Sartre für logisch widersinnig.
Keine schlechte Arbeit ??
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