Der rückläufige Energiebedarf gilt nur für die Miner, die bereits über die knappen ASICS verfügen und auch nur so lange, wie sie knapp sind. Sobald ASICS so leicht und günstig zu haben sind, wie GPUs oder FPGAs, ist der Vorteil dahin. Das Minen lohnt sich, wenn die Ausgaben für das Minen etwas geringer sind, als die Einnahmen. Auf der Einnahmenseite stehen die Belohnung für die Blockberechnung plus die Transaktionsgebühren. Auf der Ausgabenseite stehen die Kosten für den Proof-Of-Work, d.h. Abschreibung auf die Hardware und die Betriebskosten, die i.W. Energiekosten sind, sowie sonstige Kosten wie z.B. Speicherplatz für die Blockchain und Internettraffic. Man wird also immer fast alles, was sich mit der Blockberechnung verdienen lässt, für Energie und Hardware ausgeben, denn die sonstigen Kosten sind eher gering und werden durch Mining-Pools geteilt. Langfristig, wenn es keine oder nur noch sehr wenig Belohnung für die Blockberechnung gibt, sondern nur noch die Transaktionsgebühren, sehe ich dadurch ein Problem: Die Transaktionsgebühren für Bitcoins werden durch die Transaktionsgebühren konkurrierender Systeme nach oben begrenzt. Denn wenn das Bitcoin-System bei gleicher Leistung teurer ist, wird es nicht nachgefragt. Wenn nun ein konkurrierendes System ohne Proof-Of-Work in Form von Hardware- und Energiekosten auskommt, dann ist auch in den Transaktionsgebühren für Bitcoins kein "Platz" mehr für Proof-Of-Work. Und damit wäre das Bitcoin-System am Ende.
|