es geht ja nicht Karstadt den Bach runter, sondern "nur" die Holding Arcandor. Das muss man schon eindeutig auseinanderhalten. Arcandor ist eine reinrassige Holding ohne einem eigenen operativen Geschäftes, nichts anders ist Arcandor.
Karstadt wird an die Metro verkauft und damit werden dann auch 70% der Arbeitsplätze gerettet. Einige Töchter wie die HSE, Baby Walz und noch einige andere sind durchaus profitabel und können damit relativ einfach mit sehr wahrscheinlich geringem Arbeitsplatzabbau verkauft werden. Damit werden dann auch die Gläubiger wenigstens etwas von ihrem Geld wiederstehen. Thomas Cook ist schon verpändet und damit hat der Pfänder die Hand auf Thomas Cook und nicht mehr Arcandor, denn Arcandor wird das Geld wohl nicht mehr aufbringen können um das Pfand wieder einlösen zu können. Bei Quelle muss man sehen wie das ausgeht, aber ein solcher Riesenkollos im Versandgeschäft ist in der heutigen Zeit schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich denke mal das sehen mittlerweile fast alle so. Da werden wir entweder eine komplette Pleite erleben, aber zumidestens eine Halbierung des Geschäftes. So wie Quelle heute aufgestellt ist, kann das Unternehmen ganz einfach nicht mehr überleben. Außerdem kann man einen solch großes Unternehmen nicht so einfach und vor allen nicht sehr schnell anders bzw. neu aufstellen. Da wird und kann auch die Politik nicht groß weiterhelfen können. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Dazu muss man sich noch die Frage stellen, wer kauft bei einem solch pleitegefährteten Unternehmen schon irgendwetwas ein. Das Umsatzminus von 50% bei Primondo eantowrtet die Frage.
Wer trotzdem noch Hoffnung hat, dass Arcandor das Ganze dann doch überleben sollte, der muss aber bedenken, dass Quelle wie auch Karstadt die Auswirkungen der Wirtschaftkrise operativ bisher noch gar nicht zu spüren bekommen hat. Wenn dann in Deutschland der große Arbeitsplatzabbau ab Herbst, spätestens ab Ende des Jahres, beginnen wird und dieses Thema die Schlagzeilen beherrschen dürfte, dann wird der noch recht stabile Einzelhandel die Krise sehr deutlich zu spüren bekommen. Wie will ein solch überschuldetes und schwer angeschlagenes Unternehmen diese Situation dann überstehen können ? Die Antwort ist doch relativ einfach - gar nicht. Deshalb wird auch die komplette Zerschlagung von Arcandor kommen.
Alles was man aktuell lesen kann, spricht eindeutig dafür, dass die Gläubiger die Zerschlagung von Arcandor wollen. Deshalb wohl auch der Rücktritt von Piepenburg. Das heißt dann im Endeffekt, Arcandor hat am Ende eigentlich keine Töchter mehr und ist damit eine fast wertlose Hülle.
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