Dass was die AfD betreibt ist zum großen Teil Polemik aufbauend auf einfache Logik, welche Lieschen Müller versteht und als plausibel erscheint. Die Realität jedoch funktioniert nicht über einfache Kostenrechnungen, so wie auch ein Unternehmen bei Personalentlassungen keine Kosten in annähernd vergleichbarer Höhe spart.
Die Zusammenhänge sind wesentlich komplexer und wenn ich irgendwo an einem Ende spare, führt dies zu Konsequenzen auf der Einnahmenseite.
Wenn ich z.B. HartzIV-Leistungen spare, so hat dies zur Konsequenz, dass weniger Geld im Konsum ankommt, damit weniger Bedarf an Arbeitskraft besteht, Löhne noch weiter gedrückt werden können, dadurch die Steuereinnahmen seitens des Bundes sinken, sich die Ersparnis letztlich aufhebt oder es gar teurer wird, weil durch sinkende Löhne und sinkende Solidarität die Kriminalität steigt, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht.
Wenn die Löhne in Dtl. nicht mit den Gewinnen und Wachstum steigen und sich Niedriglohnsektoren etablieren können, so stagnieren die Steuereinnahmen, steigen gleichzeitig die Ausgaben, weil der Staat die Niedriglöhner aufstocken muss, so dass günstige Lohnkosten zwar schön für die Gewinne der Unternehmen, jedoch schlecht für den Steuerzahler sind. Würde der Staat keinen sozialistischen Zuschuss geben und Arbeit subventionieren, so würden Arbeitnehmer diese Niedriglohnjobs nicht ausführen können, würden die Arbeitgeber zwangsläufig die höhere Löhne zahlen müssen oder das Geschäftsfeld dem besser wirtschaftenden Konkurrenten überlassen.
Wenn ich Südeuropa sich selbst überlasse um damit diverse Hilfspakete sparen zu können, so hat dies zur Konsequenz, dass logischerweise Südeuropa das Geld für deutsche Warenimporte fehlt, dementsprechend der Außenhandel an dieser Stelle weiter rückläufig sein wird, was wiederum unser BIP schmälert, wodurch wiederum weniger Steuern eingenommen werden und an anderen Stellen dann höhere Ausgaben folgen, weil z.B. exportlastige Unternehmen mit Ausrichtung auf Südeuropa dann in die Pleite getrieben werden und dementsprechend Arbeitsplätze wegfallen.
Nunja und die Ausländerproblematik wird zu einem Elefanten hochstilisiert, spielt jedoch in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung kaum eine Rolle. Ob nun 100.000 mehr HartzIV-Empfänger im Lande spielt nahezu keine Rolle. Ferner gibt es wie auch für alle anderen HartzIV-Empfänger bei Mißbrauch Möglichkeiten die Leistungen drastisch oder ganz streichen zu können. D.h. es gibt bereits Heute ausreichende Mittel und Wege um Sozialleistungen streichen zu können.
Ich meine, wenn ein Ingenieur aus Rumänien, Griechenland, usw. in Dtl. arbeitet, so zahlt er doch seine Steuern auch in die deutsche Staatskasse oder etwa nicht? Weshalb sollten Einwanderer also nicht auch unsere Sozialsysteme für sich beanspruchen dürfen? Nicht dass da mal Jemand auf die Idee kommt, dass jene Einwanderer nicht mehr Steuern in Dtl. sondern in ihre Länder abführen, weil wir darauf bestehen, dass Sozialleistungen aus den Töpfen der Herkunftsländer bezahlt werden sollen. Dann würde dem deutschen Fiskus vermutlich mehr Steuereinnahmen wegfallen, wie es die paar zugewanderten Hartzler gekostet hätten.
|