21:06 Uhr Im ägyptischen Staatsfernsehen läuft noch Sportberichterstattung. Es wird noch etwas dauern, bis Mubarak vor die Kameras tritt.
21:05 Uhr Die Sprechchöre auf dem Tahrir-Platz werden lauter. Wird der Präsident der Forderung nach einem sofortigen Rücktritt nachkommen? Weite Teile der Opposition wollen außer dem Rücktritt eine völlig neue Verfassung. Die Protestbewegung fordert zudem die Auflösung des Parlaments.
21:02 Uhr Viele Demonstranten haben Angst, dass die Streitkräfte hinter der Bühne bereits die Kontrolle übernommen haben könnten und ein autoritäres Regime durch ein neues ersetzt wird. So geben sich viele entschlossen, weiter zu machen, weil es noch zu früh sei, um den Sieg zu erklärten. "Ich bin kein Optimist. Ich befürchte, dass viele Menschen im Gefühl des Triumphs den Platz verlassen werden, während wir in Wirklichkeit die Macht nur von den Händen Mubaraks in die Hände des Militärs gelegt haben", sagt Ahmed Abdel Hamid, einer der jungen Demonstranten. "Sie wollen die Revolution in einen Putsch verwandeln", sagt der Maler Sheich el Sajied Abdel Rahman.
21:01 Uhr Zehntausende Demonstranten warten auf dem Tahrir-Platz mit Spannung auf die Fernsehansprache Mubaraks. "Das Volk will den Sturz des Regimes", rufen sie. Viele spreizen dabei ihre Finger zu einem "V" für "Victory" (Sieg).
20:17 Uhr Ein Regierungsvertreter sagt, mit der Fernsehansprache Mubaraks sei um 21.00 Uhr unserer Zeit zu rechnen.
20:13 Uhr Essam al-Erian, ein hoher Vertreter der oppositionellen und bis vor kurzem verfolgten Muslimbruderschaft, warnt vor einer Militärdiktatur. Das Problem sei nicht der Präsident, sondern das Regime. Al-Erian relativiert aber auch: Er spreche nicht in offizieller Eigenschaft.
20:11 Uhr Die Armeeführung kündigt in einem "Kommunique Nr. 1" Schritte an, um die Nation und das Wohlergehen der Bevölkerung zu schützen. Unterdessen meldet der Fernsehsender Al-Arabija ohne weitere Erläuterungen, das Militär werde eingreifen, sollte sich die Protestbewegung dem Plan widersetzen, die Macht an Suleiman zu übergeben.
20:09 Uhr Die Welt ist nach den Worten von US-Präsident Barack Obama Zeuge, wie in Ägypten Geschichte geschrieben wird. Zum Auftakt einer Rede im Bundesstaat Michigan sagt Obama, die US-Regierung verfolge die Entwicklungen in Kairo sehr genau und werde sich zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher dazu äußern. Der Präsident betont weiter: "Amerika wird weiterhin alles tun, um einen geordneten und echten Übergang zur Demokratie in Ägypten zu unterstützen."
19:50 Uhr "Wir sind beinahe da, wir sind beinahe da", rufen die Menschen auf dem Tahrir-Platz. Die Stimmung ist freudig und erwartungsvoll. Zugleich kommt bei vielen Demonstranten aber auch die Befürchtung auf, dass Vizepräsident Omar Suleiman und das Militär die Macht an sich ziehen könnten. "Wir wollen Demokratie und eine zivile Regierung", erklärt der Demonstrant Ahmed Sami der Nachrichtenagentur dpa per Telefon.
19:17 Uhr Nun hat auch das staatliche ägyptische Fernsehen das Informationsministerium mit den Angaben zitiert, Mubarak werde nicht zurücktreten. Eine entsprechende schriftliche Erklärung von Informationsminister Anas el Fikki wurde eingeblendet.
18:48 Uhr Nach Omar Suleiman ist Regierungschef Ahmed Schafik zu einem Treffen hinter verschlossenen Türen bei Mubarak eingetroffen, berichtet das ägyptische Staatsfernsehen.
18:45 Uhr US-Präsident Barack Obama hält sich vorerst mit einer Bewertung der Berichte über den bevorstehenden Rücktritt Mubaraks zurück. "Wir müssen einfach sehen und abwarten, was passiert", sagt er.
18:40 Uhr Der TV-Sender al-Jazeera zeigt Bilder vom Tahrir-Platz, auf dem mittlerweile Tausende zusammengekommen sind. Reporter berichten, es herrsche Volksfeststimmung. Doch die Lage sei weiterhin unklar: Es gehe jetzt darum, ob es dem Militär gelinge, die Macht zu übernehmen, oder ob Mubaraks Stellvertreter Omar Suleiman dessen Nachfolger wird, ein Vertreter des alten Regimes.
18:27 Uhr Auf den Tahrir-Platz in Kairo strömen am Abend Tausende Menschen. Die Stimmung ist ausgelassen. In Sprechchören feiern sie schon ihren Sieg. Alle erwarten den Rücktritt Mubaraks.
18:21 Uhr Mubarak trifft seinen Stellvertreter Omar Suleiman zu einem vertraulichen Gespräch. Das Treffen in Kairo dauere am Abend an, berichtet das ägyptische Staatsfernsehen. Man sieht Bilder der beiden Männer. Was sie besprechen wird allerdings nicht öffentlich gemacht.
18:10 Uhr Ein führendes Mitglied der oppositionellen Muslimbrüder zeigt sich besorgt über die Entwicklung. Es "sieht aus wie ein Militärputsch".
17:49 Uhr Die Streitkräfteführung teilt mit, sie habe "zum Schutz des Landes" interveniert und den Demonstranten auf dem Tahrir-Platz versichert, Mubarak werde ihre Forderungen erfüllen.
17:44 Uhr Nach den Rücktrittsforderungen von NDP-Generalsekretär Badrawi auf BBC erscheint es wahrscheinlich, dass Mubarak die Unterstützung in seiner eigenen Partei verloren hat. Doch noch sind die Meldungen aus Ägypten widersprüchlich: So zitiert die BBC auch den ägyptischen Informationsminister. Er sagt, Mubarak werde nicht zurücktreten. Alle Informationen dazu seien nur Gerüchte.
17:37 Uhr Das staatliche ägyptische Fernsehen berichtet, Mubarak werde am Abend von seinem Palast in Kairo aus live zur Nation sprechen. Es sei "höchst wahrscheinlich", dass der 82-Jährige sein Amt aufgeben werde, sagt ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.
17:20 Uhr Der US-Sender ABC berichtet, Generalstabschef Sami Eman habe einem ihrer Reporter gesagt: "Es endet heute nacht".
17:08 Uhr Für den Rücktritt Mubaraks gibt es auch nach den Worten von CIA-Chef Leon Panetta eine "große Wahrscheinlichkeit". Er erwarte noch in der Nacht eine Erklärung des ägyptischen Staatschefs, zitierte der US-Sender CNN Aussagen Panettas im Kongress.
17:07 Uhr Nach Informationen des US-Senders NBC soll nach einem Rücktritt Mubaraks Vizepräsident Omar Suleiman an die Staatsspitze rücken.
17:06 Uhr Der für den Großraum Kairo zuständige General Hassan al Rueini erklärt laut der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag vor Tausenden Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo: "Alle eure Forderungen werden heute erfüllt." Die Hauptforderung der Protestbewegung ist der sofortige Rücktritt Mubaraks.
17:06 Uhr "Ich rechne damit, dass der Präsident auf die Forderungen der Menschen eingeht, denn es geht ihm um die Stabilität des Landes", zitiert die BBC Badrawi. Die ägyptische Armee teilt mit, sie habe damit begonnen, die notwendigen "Maßnahmen" zu ergreifen, "um die Nation zu schützen" und "die legitimen Forderungen des Volkes zu unterstützen".
17:04 Uhr Hossan Badrawi, der Generalsekretär der ägyptischen Regierungspartei NDP, sagt dem britischen Sender BBC, er hoffe, dass Mubarak die Macht übergebe. Mubarak werde "sehr wahrscheinlich" am Abend zur Nation sprechen. Die Armeeführung gibt unmittelbar danach eine Stellungnahme ab. Darin heißt es, dass das Oberkommando in einer "Sitzung ohne Ende" sei.
16:56 Uhr Innerhalb kurzer Zeit verdichten sich die Hinweise auf einen Rücktritt von Präsident Mubarak immer mehr. Der Donnerstag könnte sein letzter Tag an der Spitze Ägyptens sein. Medien berichten, dass Mubarak noch am Abend an die Öffentlichkeit gehen und seinen Rücktritt verkünden will.
16:03 Uhr In Ägypten dauern die Proteste gegen Mubarak seit mehr als zwei Wochen an. Neben den Protesten der Opposition verstärken am Donnerstag landesweite Streiks den Druck auf die Regierung von Mubarak. Zehntausende Beschäftigte in Kairo und weiteren Städten legen ihre Arbeit nieder und versammelen sich zu Kundgebungen. Am Abend dann überschlagen sich die Ereignisse.
http://www.sueddeutsche.de/politik/...er-den-abend-erwartet-1.1058401
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