Die Börse übertreibt immer, nach oben, wie allerdings auch nach unten.
Deine Ausführungen sind sicherlich richtig, allerdings muss man auch noch andere Belastungsfaktoren dazu rechnen bzw. berücksichtigen, dass der Automarkt extrem umkämpft ist.
- Die Autoproduktion wird aufgrund deutlich höher Rohstoffpreise/Stahlpreise insgesamt teurer.
- Der Wettbewerb ist hart und somit können die gestiegenen Rohstoffpreise nicht an die Kunden weitergegeben werden.
- Daimler produziert sehr viel/fast ausschliesslich im Euroraum, leidet daher auch sehr stark unter einem schwachen Dollar (Exportgeschäft),
- Hängen die immer noch bei Chrysler drin, auch wenn das Risiko begrenzt ist können im Fall der Fälle nochmal ein paar MRD. weg sein,
- Die Leute, denen der Ölpreis egal ist, weil Sie genug verdienen, die werden sich auch in Zukunft einen neuen Mercedes kaufen. Allerdings sind der hohe Ölpreis und die ingesamt gestiegenen Kosten für die Lebenshaltung, Belastungsfaktoren für teure Autos. Entweder die Leute fahren Ihr Auto länger oder Sie kaufen sich zukünftig ein kleineres Auto, was im Spritverbrauch und im Kaufpreis einfach günstiger ist.
- Der Absatz in den USA ist zwar stabil, allerdings kann man mit einem Smart nicht so viel verdienen (kleinere Marge), wie mit einer neuen S-Klasse. Der Smart hat die Absatzzahlen geschönt, im Segment der großen Limousinen hat Mercedes auch Probleme.
Diese Belastungsfaktoren sind natürlich im Kurs schon umfassend berücksichtigt, die Gesamtsituation in der sich Daimler befindet, lässt kurzfristig nur wenig Spielraum für Kurssprünge. Kurse um 75 gehören erstmal der Vergangenheit an. Irgendwo um Mitte 30 sollte die Aktie langsam einen Boden finden.
Ich sitze aus und Ärger mich einmal mehr, das man immer wieder den Kurszielen um 90-100 Euro glauben geschenkt hat und nun mal wieder abwarten muss, weil diese bei weitem nicht erreicht wurden.
Das es soweit runter geht, hätte ich allerdings trotzdem nicht gedacht.
Gruß Silvermoon
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