* Eine Ressource ist ein nachgewiesenes bzw. aufgrund von Bohrungen geschätztes Vorkommen eines Rohstoffs, das nicht als Reserve gezählt werden kann, weil dessen ökonomische Abbauwürdigkeit (noch) nicht nachgewiesen werden konnte oder das zum Zeitpunkt der Analyse nicht wirtschaftlich abbaubar ist. * Reserven sind jene Teile einer Ressource, deren ökonomische Gewinnbarkeit durch Untersuchungen aller wichtigen Randbedingungen nachgewiesen ist. Sie sind die Basis für eine Kreditgewährung durch Finanzgeber, da sie beleihbar sind.
Merken Sie sich folgende Begriffe gut:
Dabei werden sowohl die Ressourcen als auch die Reserven noch einmal mit Fachbegriffen unterteilt, welche die Genauigkeit der Schätzung definieren. Diese Bezeichnungen sollten Sie sich genau merken, denn sie tauchen im Leben jeden Explorers immer wieder auf und sind auch für die Bewertung der vorhandenen Rohstoffe sehr wichtig.
* Abgeleitete (inferred) Ressourcen: geringster und frühester Status des gefundenen Rohstoffs. Ihre Menge wird nur aufgrund vereinzelter Stichproben-Bohrungen geschätzt. Sie werden nicht für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung verwendet. Ihr Wert sollte nur zu max. 10 % für den NAV (Net Asset Value, Nettovermögenswert) einer Aktie herangezogen werden. * Angezeigte (indicated) und gemessene (measured) Ressourcen: Je nach der Art der Bohrung (es gibt unterschiedliche Bohrgeräte, die zu verschiedenen Qualitäten bei der Berechnung der Ressource führen) und Abstand der Bohrungen im Gelände erfolgt die Einstufung. Diese Ressourcen können nach den Kriterien einer Vor-Durchführbarkeitsstudie (Pre-Feasability-Study) in die entsprechenden Reserven umgewandelt werden, wenn Produktionskosten und Rohstoffpreis einen wirtschaftlichen Abbau erlauben. Dazu werden meist noch mineralogische Studien und eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung erstellt. Die Ressourcen gehen mit etwa 10% bis 15% in die Kalkulation des NAV einer Aktie ein. Meist können diese Ressourcen allerdings nicht komplett in Reserven umgewandelt werden, weil sich bei den genaueren Studien nicht alle anfänglichen Ergebnisse nachweisen lassen. * Wahrscheinliche (possible) Reserven werden selten verwendet. Sie entstehen bei der Umwandlung von abgeleiteten Ressourcen, aber heutzutage werden sie meist durch genauere Bohrungen erst in den Status der angezeigten oder gemessenen Ressourcen erhöht, bevor sie zur Reservenberechnung verwendet werden. * Mögliche (probable) und geprüfte (proven) Reserven werden bei einer Durchführbarkeitsstudie (Bankable Feasability Study) aus angezeigten und gemessenen Ressourcen umgewandelt. Alle Daten, die zur Planung der Produktion nötig sind, werden in dieser Studie genau festgehalten. Das reicht von Preisstatistiken der Rohstoffe über den gewinnbaren Rohstoffgehalt bei welchen Produktionsverfahren, die genaue Ausgestaltung der Mine bis zu den Kosten der benötigten Infrastruktur im Umfeld und den notwendigen Behördengenehmigungen. Aufgrund dieser Studie werden auch die Wege zur Finanzierung eines Abbaus definiert. Der Wert der in Reserven umgewandelten Vorkommen kann mit 15% bis 30% für die Kalkulation des Kursziels einer Aktie herangezogen werden und steigt mit dem Näherrücken der Produktionsaufnahme auf bis zu 40%.
Ressourcen und Reserven helfen Ihnen bei der Schätzung des Werts einer Aktie
Ich möchte diese Definitionen heute erst einmal so ohne weitere Erläuterung stehen lassen. Natürlich werden wir immer wieder darauf zurückkommen, dann erkläre ich Ihnen die Einzelheiten noch genauer. Denn die Ressourcen und Reserven sind so ziemlich die wichtigsten Angaben, die wir als Anleger von einem Rohstoff-Unternehmen erhalten. Auf ihrer Basis lassen sich genaue Schätzungen anstellen, wie viel Ihre Aktie zum jeweiligen Moment theoretisch wert sein sollte.
|