@nba1232: Das glaube ich weniger. Ich liebe Fußball wirklich sehr, von der Kreisliga bis zur Champions League bin ich überall mit großem Interesse und brennendem Herzen dabei. Sollte es nun jedoch zu einer Super League kommen, wo dann u.a. der AC Mailand und Manchester United gesetzt sein sollen und anscheinend unabsteigbar wären und dafür gebe es dann zum Beispiel kein Revierderby mehr, ja sorry, aber da wäre ich dann komplett raus aus der Geschichte. Ob da dann QSI Paris oder Abu Dhabi Manchester den Titel holt, wäre mir so ziemlich das Egalste der Welt. Das hat nullkommanull Charme oder Emotion, das wäre für mich nur ein auf Hochglanz poliertes Entertainment-Gedöns, das ich in meinem Leben garantiert nicht mehr brauche. Mir reichen schon das künstliche Getue und die nervigen Vermarktungsmechanismen rund um die Länderspiele, das tue ich mir seit Jahren schon nicht mehr an, weil es mich emotional total kaltlässt. Für mich waren und sind die Super League-Pläne außerdem lediglich eine taktische Finte der Großclubs, die mit dieser Drohung, sich komplett von der UEFA zu lösen, noch mehr Kohle für sich rauspressen wollen und das ja auch mit Erfolg getan haben. Solange solche Pläne in der Luft schweben, so lange ist die UEFA auch erpressbar und kommt den Wünschen und Anliegen der Großclubs nach, weil sie es eben muss. Von daher kommt es Gerlinger & Co. wohl auch nicht sonderlich ungelegen, dass diese Pläne nun öffentlich geworden sind. Der FC Bayern & der BVB hätten jedoch übrigens erst mal ein juristisches Problem zu überwinden, denn in Deutschland gibt es eine Sonderklausel in den Spielerverträgen, welche besagt, dass diese Verträge ausschließlich an die Bundesliga gebunden sind. Bedeutet: sämtliche Spieler könnten ihren Verein ablösefrei verlassen, wenn die Vereine die Bundesliga verlassen würden. Was mich in diesem Zusammenhang erstaunt ist die Tatsache, dass diese Super League-Pläne viel vehementer diskutiert werden, als der eigentliche Skandal: Infantino hat nachweislich 2014 sowohl PSG als auch Manchester City mit viel zu geringen Strafen davon kommen lassen (jeweils 20 Mio. Euro, das ist ein echter Witz), obwohl sie nachweislich auf das Financial Fairplay geschissen haben. PSG hat aus Katar Werbegelder erhalten, deren Wert ungefähr 80 mal (!!!) so hoch gewesen sind im Vergleich zu dem, was marktüblich gewesen wäre, um so die Regelungen des FFP auszuhebeln. Während ein Verein wie z.B. der FC Sion wegen einer Lappalie (im Vergleich zu den Machenschaften der "Großen") zu Rückzahlungen von Einnahmen aus der Europa League und einer europäischen Sperre verurteilt wurde, was den Verein nebenbei noch schier an den Rand der Existenz gebracht hat. Unter diesem Licht betrachtet, bekommt die jüngste Farce um den AC Mailand auch noch ein besonderes Geschmäckle. Mal schauen, was da die nächsten Wochen sonst noch so ans Licht kommt, aber es interessiert die Meute ja anscheinend mehr, was Lischen Müller während eines Bundesliga-Spiels so auf Instagram postet. Die Welt ist eine komische geworden.
@Thyron24: Ja, auf W:O bin ich seit 2016 unter dem Nick "werwiewowas" angemeldet, weil ich mein altes Profil (wassolldasdenn) nicht mehr aufrufen konnte. Allerdings bin ich dort nicht sonderlich aktiv, weil es in vielen Threads hauptsächlich um persönliche Auseinandersetzungen geht und sich die Diskussionen häufig im Kreis drehen. Das gilt derzeit auch leider sehr für den Lazio-Thread.
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