...sogar schon 9 Spieltage durch, also fast schon eine Hälfte der Hinrunde. Hätte ich auch nicht gedacht, dass man nach dem Auftaktprogramm auf Rang 4 mit 4 Punkten Vorsprung auf Rang 7 liegen würde (wobei noch zwei Nachholspiele anstehen, die verzerren die Tabelle etwas). Es kann gut sein, dass man nach der Hinrunde einen noch größeren Vorsprung auf Rang 7 hat, wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt. Würde natürlich sehr viel Sicherheit bieten, wenn man bereits Ende Dezember quasi schon mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer erneuten EL-Qualifikation rechnen könnte. Milinkovic-Savic gestern tatsächlich unspektakulär, aber nichtsdestotrotz präsent und wichtig. Gefühlt mit einer Passquote von über 90% und vor allem in der Defensive oft mit guten Aktionen. Ich glaube dadurch, dass sich das gesamte Lazio-Spiel dahingehend verändert hat, dass man mehr Wert auf Kontrolle und Stabilität legt (9 Gegentore stehen bisher zu Buche, davon 7 in den Spielen gegen gegen Juve, Roma und Napoli, also in den restlichen 6 Partien nur 2 Gegentore!) glänzt auch die Offensive zwangsläufig weniger. Immobile hat ja auch "erst" 6 mal getroffen, für seinen hohen Anspruch ist das wohl etwas zu wenig, das merkt man ihm schon auch an, finde ich, auch wenn er momentan noch eins mehr als Ronaldo hat. Aber wie schon geschrieben: Lazio gewinnt diese Saison lieber 1:0 anstatt 4:3. Das kann man blöd und unspektakulär finden, aber der Punkteschnitt spricht derzeit erst mal für diese neue Ausrichtung. Taktisch finde ich das schon gut anzuschauen, auch wenn der Entertainment-Faktor diese Saison dafür natürlich weniger hoch ist. Milinkovic-Savic ordnet sich diesem System bedingungslos unter (zumindest sah das gestern so aus) und packt auch mal ne Grätsche aus (die kurz vor Schluss war tatsächlich überflüssig, ich hatte kurz befürchtet, der Schiri zückt glatt rot), ihm wäre es bestimmt auch lieber, er könnte durch spektakuläre Einzelaktionen glänzen, aber die sind diese Saison unter Inzaghi erst mal nicht so gefragt. Kann man sich nun fragen, was einem aus Aktionärs-Sicht lieber ist: ein taktisch gewiefter Mannschaftsspieler, der sich unterordnet und so mithilft, dass hinten die Null steht, oder ein spektakulärer Einzelkönner, der durch auffällige Einzelaktionen seinen Marktwert weiter nach oben treibt. Beides zu gleichen Teilen wäre natürlich cool, aber ich glaube, ich kann derzeit mit ersterem gut leben. Und ich denke, die Scouts u.a. aus der Premier League (Manchester United hat wieder nicht gewonnen) können seine derzeitige Rolle schon auch gut einordnen, das sind ja auch keine Idioten, sollte man zumindest meinen. Was mir gestern auch noch positiv aufgefallen ist: die Breite des Kaders hat das Spiel mitentschieden. Als Berisha und Correa eingewechselt wurden, nahm das Spiel nochmals Fahrt auf und die beiden haben ja auch das Spiel direkt mit entschieden. Da ist man meiner Ansicht nach deutlich besser als letzte Saison aufgestellt. Man kann das vielleicht ein wenig mit dem BVB vergleichen: Leute wie Philipp (im Falle Lazios Alberto, Lulic oder eben Milinkovic-Savic) glänzen nicht unbedingt so offensichtlich, spielen aber die Hintermannschaft des Gegners müde, die Waffen von der Bank (beim BVB Sancho & Alcácer, bei Lazio dann eben Correa & Berisha) tüten nach Einwechslung den Sieg ein. Das kann man schon so machen, denke ich.
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