Anbei meine Meinung zur Bedeutung des Hydrogenics deals in China:
Bisher hat Hydrogenics hauptsächlich Prototyp Anlagen oder Einzelanlagen gebaut, also typisch Anlagenbau mit hohen Investitionen, lange Laufzeiten und Abnahmezeiten, so wie das im Anlagenbau üblich ist, ebenso wie die saisonalen Schwankungen. Das ist typisch für den Anlagenbau, egal ob EU oder USA oder sonstwo. Bei dem China deal der in den spätestens in 6 - 12 Monaten Früchte zeigen wird geht es jedoch um völlig andere Grössenordnungen, Stichwort Massenfertigung von Stacks für Antriebe, 1200 Stück über 3 - 5 Jahre für Busse etc. das ist nciht vergleichbar mit dem bisherigen Kleinkram.
Da ist für mich eine klare Long term Position basierend auf meiner eigenen Recherche.
Der wichtigste Aspekt dieses China Deal liegt im Skaleneffekt der Massenproduktion. Die Kosten je Stackeinheit dürften dadurch längerfristig bei der Herstellung in Abhängigkeit der Grösse der China Stückzahlen massiv sinken.
Das führt längerfristig auch in EU und den USA zu sinkenden Preisen, in EU und USA wurden ja bisher nur Demonstrationsprojekte in sehr kleinen Stückzahlen gebaut. Genau diese Demoprojekte führten nun aber in China zu grossen Aufträgen, soweohl für Hydrogenics (1200 Stück innerhalb 3 - 5 Jahren) als auch Ballard (aktueller Stand 300 Stück) siehe hierzu #1206 und #1207. Die EU USA Projekte waren gute Märkte für die Demonstration der Brennstpoffzellensysteme, die Massenanwendungen finden jedoch in erster Linie China statt. Die EU/US Bestellungen der Vergangenheit sind Kleinkram dagegen.
China ist ein gamechanger für Hydrogenics, eventuell mit Abstrichen ( aus meiner Sicht) auch für Ballard Power.
Ursachen: Unglaubliche Umweltverschmutzungen bei Feinstaub, z.B. Shenyang vor 3 Tagen Faktor 50 stärker als die WHO Vorgaben, der Messbereich geht bis 500 die Werte lagen bei 1200 in der Skala. Die Heizsaison mit Kohle hat gerade erst angefangen, neue Höchstwerte sind im Januar/Februar zu erwarten. Diese Probleme müssen gelöst werden und zwar schnellstens, zur Erinnerung in London sind in den 20 er Jahren mal ca. 5000 Menschen an CO2 Vergiftung durch Kohlebrand gestorben. Solche Vorfälle sind auch in China bei langen Inversionswetterlagen nicht völlig ausgeschlossen.
Kurzum das Potential für Brennstoffzellenanwendungen in China ist riesig, Hydrogenics ist zudem auch weltweit Marktführer in der H2 Erzeugung, also eine riesige Bandbreite.
Klar gibt es die ewig unbelehrbaren, die für Brennstoffzellen wegen der niedrigen Ölpreise keine Zukunft sehen, denen sei gesagt, durch Kohle, gas und Ölverbrennung wird die Luft in China nicht besser, sondern schlechter.
Die 4 grossen EON/RWE/ENBW etc. lassen grüssen, einfach mal deren Börsenentwicklung ansehen, so geht es den ewig gestrigen und vor allem deren Leidensstory ist noch nicht zu Ende, die beginnt erst.
Die Chinesen wollen unbedingt ihre soziale Stabilität aufrecherhalten und zwar mit allen Mitteln, die haben schlicht weg keine andere Wahl als mit allen verfügbaren Mitteln sehr schnell einen Ausweg zu finden der die Luftverschmutzung schnellstens reduziert.
Das geht ganz einfach nur mit massiver Reduzierung der fossilen Brennstoffe. Da bleibt für die Kohle/Öl Fraktion kein Platz egal wo die Preise liegen !!
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