15.05.2020 / 15:52 Uhr
BERLIN (Dow Jones)--Die Immobilienwirtschaft befürchtet wegen der anhaltenden Konsumschwäche gravierende Auswirkungen für Einzelhändler und ihre Vermieter. "Wir stehen am Anfang einer gigantischen Krise", sagte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Andreas Mattner, dem Spiegel. Die Einzelhändler hätten binnen eines Monats rund 30 Milliarden Euro Umsatz verloren, die Eigentümer von Handelsimmobilien bis zu 70 Prozent der Mieterlöse eingebüßt. Auch für Mai und Juni sei trotz Wiederöffnung nur eine Teilzahlung zu erwarten.
Keiner könne einen solchen Ausfall schadlos drei Monate durchhalten, sagte Mattner. Was demnächst leer stehe, sei in diesen Zeiten nur schwer wieder vermietbar. "Wir werden die Innenstädte, so wie wir sie seit Jahrhunderten erleben, im kommenden Jahr nicht mehr wiedererkennen." Die Krise werde sich bis weit ins kommende Jahr ziehen.
Der Verband schlägt daher ein Hilfsprogramm für Gewerbeimmobilien vor, das auf ein Jahr ausgelegt ist. Händler zahlten die halbe Miete, Eigentümer verzichteten auf 25 Prozent, das restliche Viertel soll der Staat beisteuern. "Der Niedergang steht schon fest, es geht nur noch darum, das Ausmaß zu begrenzen", so der ZIA-Chef.
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DJG/pso/bam
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