Sicherlich kann man den einfacheren Weg über konventionelle Kraftwerkstechnologien gehen.
Was in den Rechnungen jedoch nicht mit auftaucht sind verschiedene Konsequenzen, welche sich daraus ergeben.
1. Eine Zentralisierung der Energieversorgung, was wiederum zwangsläufig zu höheren Preisen führt und in der Vergangenheit letztendlich auch geführt hat. D.h. RWE, e.on & Co. konnten die Preise diktieren und sich Monopolstrukturen etablieren. Allein deshalb würden die Preise weiter steigen.
2. Großkraftwerke sind gesellschaftlich kaum mehr integrierbar, erst recht nicht Kernkraftwerke. Oder anders ausgedrückt, günstige Energie will Jeder haben, doch niemals das Kernkraftwerk in seiner Nähe. Und selbst Kohle-/Öl-/Gaskraftwerke will kaum Jemand bei sich haben, zumal mittlerweile belegt worden ist, dass solch Kraftwerksanlagen in der Nähe die Gesundheit der Bewohner negativ beeinflussen. Große Kraftwerke wiederum braucht es, weil erst mit zunehmender Größe auch die Stromgestehungskosten attraktiv werden. Zudem muss die Energie auch von den großen Kraftwerken an die Endverbraucher verteilt werden, was eine Auslagerung von Kraftwerken in die freie Wildbahn ungünstig macht.
3. Müssen sehr viel Rohstoffe abgebaut werden. Die Förderung von Kohle, Gas, Öl und atomaren Brennstoffen müssen immer wieder nachgeschoben werden. Gerade Dtl. als ein eher rohstoffarmes Land würde sich dadurch wieder unnötig abhängig von anderen Ländern machen und müsste zudem verstärkt Bergbau betreiben. Auch dies ist gesellschaftlich mittlerweile kaum noch durchsetzbar und integrierbar.
4. Bringt die Entwicklung von neuen Technologien, Akkumulatoren, erneuerbaren Energien, usw. Arbeitsplätze und Perspektive.
In Summe bezahle ich lieber einen etwas höheren Strompreis und kann mich damit weitestgehend autark machen als mich zentral von Großkonzernen versorgen lassen zu müssen. Und dies denke ich sehen viele Menschen ähnlich, zumal die Vergangenheit zeigt wie Stromkonzerne ihre Marktmacht gegen den Endkunden eingesetzt haben.
Beispiel PV:
Aktuell kostet 1 kWp etwa 1000?, womit man 800 bis 1000kWh erzeugen kann. Nehmen wir mal 800kWh die im Jahr erzeugt werden, so könnte ich damit theoretisch 200? an Stromkosten einsparen. Die Anlage wäre binnen 5 Jahren amortisiert. Mit jedem weiter steigenden Preis und sinkenden Preis für PV-Anlagen würde sich die Anlage schneller amortisieren. Natürlich ist dies nur theoretisch so, weil in der Praxis man Strom erzeugt aber nur teilsweise verbraucht. Also braucht es Energiespeicher. Dieser ist momentan noch zu teuer, doch es gibt Li Fe PO4 - Akkus, welche immerhin in den Bereich von 10cent / kWh gelangen und dann spart man trotztdem noch.
D.h. eine PV-Anlage wird mit jeder weiteren Strompreiserhöhung und sinkenden Preisen für PV-Module, Wechselrichter und Akkumulatoren interessanter und auch rentabler.
Was bei der Selbstversorgung ebenfalls noch hinzukommt ist, dass hierfür keine Abgaben und Steuern anfallen und erst recht keine Netzgebühren, welche momentan den größten Kostenpunkt darstellen. Auch die Verwaltungskosten die auch relativ hoch sind, entfallen.
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