Zitat von Valueandi bei wallstreet-online.de Zitat aus der "kleinen Zeitung":
Der Grazer Vermögensberater Karl Steinberger galt jahrelang als Geheimtipp unter reichen Steirern: Mit sagenhaften Renditen im zweistelligen Prozentbereich machte er als "Anleger-Guru" von sich reden. Doch das vermeintlich sichere Geschäft endet jetzt in einer fulminanten Pleite. Steinbergers "KST Vermögensverwaltung AG" ging nach Millionenverlusten in Konkurs, der Staatsanwalt ermittelt wegen Untreue und Betrugs.
Weil Steinberger bei Kunden so beliebt war, hat die Pleite gewaltige Ausmaße. Das Konkursverfahren listet Forderungen über 5,74 Millionen Euro auf. Der wahre Schaden könnte noch höher liegen, da wohl auch Schwarzgeld veranlagt war, das jetzt nicht zurückgefordert werden kann. Indiz dafür: KST hatte 350 Kunden, aber nur 60 Geschädigte meldeten Forderungen an. Prominente verloren Geld
Der Fall spielt in höchste Kreise. So haben etwa der Bauunternehmer Hans-Werner Frömmel, der Zahnarzt Michael Ruckenstuhl oder die Vizerektorin der Pädagogischen Hochschule, Renate Gmoser, jeweils mehr als 300.000 Euro verloren. Zurückbekommen werden sie fast nichts: Masseverwalterin Ulla Reisch hat diese Woche eine Konkursquote von nur 6,22 Prozent bekannt gegeben.
Denn Steinbergers AG hatte zwar zwischenzeitlich mehr als 50 Millionen Euro Kundengelder an der Börse investiert, wies aber nach der Pleite kaum Vermögenswerte auf. Steinberger selbst wohnt dagegen in einer geräumigen Villa am Grazer Ruckerlberg, was für viel böses Blut sorgt.
In einem gewaltigen Prozessmarathon werden jetzt die brisanten Hintergründe der Affäre ausgeleuchtet. Steinberger hat das Risiko nicht breit gestreut, sondern fast alles auf eine einzige Aktie gesetzt, nämlich jene von Intercell. Anwälte sehen darin eine Sorgfaltswidrigkeit. Kunden erheben sogar den Vorwurf, der "Guru" habe Zugang zu Insiderinformationen gehabt.
Steinberger selbst, für den die Unschuldsvermutung gilt, stellt dies in Abrede. "Ich war sehr gut informiert, aber diese Informationen waren allen zugänglich", sagt er. Die Firma Intercell habe damals ein Impfstoffpflaster entwickelt und Wirkstoffe gegen Krankenhauskeime gehabt. Das weltweite Umsatzpotenzial sei auf mehrere Milliarden Euro geschätzt worden. Als sich diese Pläne zerschlugen, kam es zur Finanz-Implosion. Der Kurs der Aktie stürzte von über 30 Euro auf zwei Euro ab. Steinberger investierte dann noch rasch in Alternativenergie und Bankaktien, hatte aber auch dort Pech.
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