Es ist vielen Vorrednern zuzustimmen.
Die Wasserstoffzukunft wird von vielen - vor allem von den wissenschaftlich weniger Gebildeten und von den rein ideologisch Verblendeten - oft viel zu rosig gesehen.
Ich habe mal Chemie studiert und kann es bestätigen. Wasserstoff ist äußerst flüchtig und großtechnisch schwer zu handhaben. Es ist nicht unmöglich aber es ist zurzeit einfach noch zu teuer.
Die Zukunft wird so aussehen:
Es wird bis zur großtechnischen Nutzbarkeit der Kernfusion weiterhin ein bunten Mix aller anderen Energiequellen geben. Also noch mindestens 50, wahrscheinlich eher 100 Jahre lang.
Wasserstoff wird nicht gefunden, sondern muss erzeugt werden. Also muss es aus anderen Energieformen umgewandelt werden. Der Wirkungsgrad ist hierbei übelst schlecht, es geht sehr viel Energie verloren, bis man am Ende speicherbaren, verwendbaren Wasserstoff hat. Völlig unrentabel. Schaut Videos von Ingenieuren, beispielsweise von Horst Lüning. Es ist völlig illusorisch, dass bei den gewaltigen Kosten die komplette Energieversorgung der Erde auf H2 umgestellt werden kann. Daran glauben nur ideologische Möchtegern-Klimaretter und verblendete Klimakleber. Die technischen und wissenschaftlichen Fakten sind eindeutig.
Das bedeutet:
Es wird weltweit noch sehr sehr lange einen schwankenden Energiemix geben. Da der Energiebedarf der Welt immer weiter steigt, werden alle Sparten steigen. Am meisten wahrscheinlich Atomkraft, also Kernspaltung, wenn man die Pläne der vernünftigen Länder weltweit zur Kenntnis nimmt (Deutschland gehört nicht dazu). Aber auch Kohle, Gas, Öl, Biomasse usw. werden noch in gewaltigen Mengen lange Jahrzehnte weiter verbrannt werden. Und auch Wasserkraft, Wind, Sonne, Geothermie usw. werden weiter steigen.
Wasserstoff ist bei diesen "Energielieferanten" nicht dabei. Er ist nicht da. Er muss erzeugt werden.
Es macht keinen Sinn Gas u. a. zu verbrennen, die Wärmeenergie in Strom umzuwandeln und mit dem Strom dann H2 herzustellen. Da verpufft ein großer Teil der teuren wertvollen Energie nutzlos in die Umwelt. Die einzige Hoffnung H2 irgendwann kostentechnisch konkurrenzfähig herstellen zu können ist, wenn der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen massenhaft und preisgünstig zur Verfügung steht. Da sind wir zurzeit technisch noch weit weit von entfernt. Momentan ist alles noch zu viel teuer und uneffektiv. Und eine Windanlage oder Solarzellen halten auch nicht ewig, müssen irgendwann erneuert werden, alles sehr hohe Kosten.
Zur Investition in Wasserstoffaktien. Ist dann sinnvoll, wenn man daran glaubt, bzw. sich analysiert, dass Wasserstoff irgendwann profitabel und preislich konkurrenzfähig in großer Infrastruktur genutzt werden kann. Und wenn man daran glaubt, das H2 neben den "Großen" Kohle, Öl, Gas einen vernünftigen Anteil von beispielsweise 10 % der weltweiten Energieform erreichen kann.
Bei Nel ist es eben eine Wette darauf, das sie die zur Wasserstoffherstellung erforderlichen Maschinen (Elektrolyseure) gewinnbringend verkaufen können. Dafür braucht es Käufer, die mit dem dann hergestellten H2 Geld verdienen oder Subventionen abgreifen. Das mit dem Geld verdienen und konkurrenzfähig werden, das wird das Schwierige bei den Wasserstoffherstellern. Die Gretchenfrage ist dann für die H2-Branche, schaffen es die H2-Produzenten und damit auch der "Schaufelverkäufer Nel" (- analog zur damaligen Goldgräberhysterie), schaffen sie es überhaupt profitabel zu werden und falls ja, wie lange dauert das noch.
Ein Aktienkauf von Nel ist kein Selbstläufer. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es hochspekulativ und risikoreich ist. Und das momentan viel Hoffnung dafür aber weniger vorzeigbare Fakten vorhanden sind. Es ist auf deutsch gesagt ein riskanter Zock.
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