Maritime Wirtschaft Frachtschiffe im Hafen von Rostock. Hafen in Rostock © BPA, Berlin - Foto: Engelbert Reineke
Branchenskizze
Die maritime Wirtschaft in Deutschland ist ein High-Tech-orientierter Wirtschaftszweig mit großem Know-how und enormer Innovationskraft. Sie hat mit ihren wichtigsten Sektoren - Schiffbau und Zulieferindustrie, Schifffahrt und Häfen, Meerestechnik, Binnenschifffahrt und Fischerei - eine große Bedeutung für die weltweit eingebundene deutsche Wirtschaft. Mehr als 220.000 Arbeitskräfte sind in Deutschland in der maritimen Wirtschaft tätig. Die Mehrzahl der Arbeitskräfte arbeitet nicht bei den eigentlichen Finalproduzenten; für die Wertschöpfung und Beschäftigung haben Zulieferer und Dienstleistungen weit größeres Gewicht.
Wegen des zu erwartenden Anstiegs an Verkehrsaufkommen und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit, die See- und Wasserwege stärker in den Gütertransport einzubeziehen, hat die maritime Wirtschaft gerade für eine Exportnation wie Deutschland eine vielversprechende Zukunft. Der Wasserweg gilt zudem als eine im Vergleich zur Straße und Schiene sehr umweltfreundliche Alternative.
Entwicklung im deutschen Seeschiffbau im Jahre 2004 Eckdaten aus dem Handelsschiffbau (in Milliarden Euro)
2001 2002 2003 2004 § Umsatz 4,7 5,2 4,3 4,5 § Produktion 3,0 3,4 2,8 2,3 § Export 2,2 2,7 2,3 1,5§ Exportquote (in %) 72,3 77,8 83,0 67,2
Auftragsbestand 7,8 5,5 5,9 7,0 § Beschäftigte 26.464 25.660 24.52123.315 § Quelle: Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM)
Aktuelle Entwicklungen
Die im Handelsschiffbau tätigen deutschen Seeschiffswerften profitierten in den ersten drei Quartalen 2005 von der anhaltend starken Nachfrage im Weltschiffbaumarkt.
Bis Ende September 2005 wurden 54 Schiffe mit rd. 1,0 Mio. CGT im Wert von 2,2 Mrd. ? abgeliefert. Den Schwerpunkt bildeten Containerschiffe. Im gleichen Zeitraum bestellten in- und ausländische Auftraggeber 133 Schiffe mit 2,1 Mio. CGT im Wert von 5,6 Mrd. ?. Rund 69 % des Auftragsvolumens entfielen auf Containerschiffe. Die Auftragsbestände der Werften erhöhten sich zum September 2005 auf 224 Schiffe mit 3,9 Mio. CGT im Wert von 10,5 Mrd. ?. Damit ist rein rechnerisch ein Beschäftigungsvolumen für mehr als drei Jahre gesichert. Die deutschen Werften konnten damit ihre führende Stellung in Europa und die vierte Position weltweit hinter Korea, Japan und China behaupten. Die Gesamtbelegschaftszahlen (einschl. Marineschiffbau, Reparaturen, Binnenschiffbau, Boots- und Yachtbau) konnten mit ca. 23.000 Beschäftigten stabil gehalten werden.
Die deutsche Schiffbauindustrie unternimmt derzeit alle Anstrengungen, um ihre Wettbewerbsposition mit neuen Produkten und optimierten Produktionsverfahren so zu verbessern, dass die Branche in den kommenden Jahren mit dem wachsenden internationalen Markt mit wächst.
Was macht das BMWi für die maritime Wirtschaft?
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie als Ansprechpartner...
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gewährt staatliche Beihilfen für Investitionen in schiffbauliche Innovationen.
Mit dem dafür aufgelegten Förderprogramm "Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze" können deutsche Werften bis zu 20% ihrer Aufwendungen für Investitionen, Entwurfs-, Ingenieur- und Testtätigkeiten als Beihilfe erhalten, wenn sich diese Aufwendungen unmittelbar aus der industriellen Anwendung für innovative Produkte und Verfahren ergeben. *
setzt sich dafür ein, die im internationalen Wettbewerb bestehenden Schiffsfinanzierungskonditionen (Zinsausgleichssystem CIRR) bei der Refinanzierung von Krediten für den Bau von Schiffen auch für Aufträge an deutsche Werften zu gewährleisten. *
setzt auf einen intensiven Dialog aller Branchenbereiche und begleitet aktiv den Vernetzungsprozess als wesentliche Basis für Strukturverbesserungen in der Maritimen Wirtschaft. Drei Schwerpunkte sind hier zu nennen: Nationale Maritime Konferenzen, Vernetzungspotenziale, Netzwerke. *
unterstützt die Initiative LeaderSHIP 2015 der europäischen Schiffbauindustrie. *
wird den auf den maritimen Konferenzen eingeschlagenen Weg zur Stärkung des maritimen Standortes fortsetzen.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Georg Wilhelm Adamowitsch, koordiniert die Interessen der Maritimen Wirtschaft und wirkt darauf hin, die Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Schiffbau, Seeschifffahrt und Hafenwirtschaft zu verbessern.
Kontakt im BMWi
Referat IVB5/Koor MW Koordination maritime Wirtschaft; Schiffbau, Meerestechnik Telefon: (0 18 88) 6 15-73 53 Telefax: (0 18 88) 6 15-54 24 E-Mail: buero-ivb5@bmwi.bund.de
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