Handelsblatt:
Heute hat das Handelsblatt mal wieder eine meines Erachtens verwirrende Berichterstattung abgeliefert. Handelsblatt bekommt ja angabegemäß Informationen aus dem "Bayer-Umfeld". Es wäre meines Erachtens jedenfalls äußert peinlich, wenn Bayer hier tatsächlich die Gerüchte streut.
Tenor war wohl erneut, dass Bayer in den nächsten Wochen eine "feindliche Übernahme" entscheiden könnte. Das es diese Entscheidung wohl niemals geben wird, sollte jedem sonnenklar sein. Im US-Wahlkampf eine feindliche Übernahme eines US-amerikanischen Gentechnik-Unternehmens zu erklären ist wohl glatter "Selbstmord". So wird es wohl kaum eine Genehmigung der amerikanischen Behörden geben. Alleine das zeigt schon, dass die Berichterstattung von Handelsblatt wieder einmal eher als "naiv" einzustufen ist. "Drohgebärden" in Richtung Monsanto zu berichten, kann eigentlich nur dazu führen, dass Hugh Grant das Übernahmespiel nicht mehr mitspielt, sondern ins Leere laufen lässt.
Mit solchen "Drohgebärden" macht man sich doch komplett lächerlich?
Dann hat Handelsblatt heute auch wieder den Gedanken ausgeführt, dass man ja auch Mitglieder des Boards austauschen könnte. Diese Gedanken wurden auch schon am Dienstag berichtet. Doch heute hat man wohl festgestellt, dass erst nächstes Jahr das Board gewählt wird!! (Was für eine tolle Erkenntnis! Dann hatte man am Dienstag wohl noch schlecht recherchiert?).
Mit solchen "Drohgebärden" macht man sich doch komplett lächerlich?
Hoffentlich hat das Handelsblatt nicht wirklich Informationen aus dem Umfeld von Bayer erhalten.
Börsen Zeitung:
Hier wurde sachlicher berichtet. Als Ergebnis konnte man dem Artikel entnehmen, dass Dr. Baumann (Bayer) bisher wohl nicht viel erreicht hat. Zwischenzeitlich wurde ja berichtet, dass es weder eine Vertraulichkeitsvereinbarung noch eine Einsichtnahme in die Bücher (Due Diligence) gab. Also nach drei Monaten steht man quasi noch am Anfang! Also man hat bisher so gut wie nichts erreicht und will ggf. mit feindlicher Übernahme drohen?
Was macht Monsanto, Hugh Grant:
Hugh Grant hat Mittwoch und Donnerstag eine Investorenveranstaltung durchgeführt und wohl noch einmal den Investoren deutlich gemacht, weshalb Monsanto tatsächlich mehr wert sei als die von Bayer gebotenen 125 USD. Hierzu hat sogar das Handelsblatt in schon fast anerkennender Weise berichtet. Die Ausführungen klingen in der Tat plausibel und machen deutlich, dass Bayer wohl nochmal locker 10% drauflegen muss, um überhaupt erst einmal eine Chance einer Übernahme erreichen zu können.
Mein Fazit: Dr. Baumann scheint sich festgefahren zu haben. Offenbar hat man bisher zwar Gespräche geführt, doch ist man möglicherweise noch gar nicht in ernstzunehmende Übernahmeverhandlung eingestiegen, da es wohl nicht einmal Gerüchte zu Übernahmeergebnissen gab.
Anstatt Hugh Grant zu überzeugen, werden jetzt im Handelsblatt Gedanken einer möglichen feindlichen Übernahme veröffentlicht. So etwas kann dazu führen, dass Gespräche endgültig beendet werden.
Entweder wird Bayer jetzt noch das Ruder herumreißen und Hugh Grant auf seine Seite ziehen und ein endlich angemessenes Gebot abgeben (daran habe ich Zweifel) oder Bayer wird in Kürze das Scheitern der Verhandlung eingestehen! Leider fürchte ich, dass man das Scheitern des Übernahmeversuches eingestehen wird.
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