Mindestens 80 % der Produktionskapazität für Ethanol in Grossbritannien sind endgültig (Vivergo) oder vorübergehend (CropEnergies) eingestellt. D.h., Grossbritannien ist augenblicklich beim Ethanol noch stärker als beim Öl vom Import abhängig, da man Öl im stärkeren Maße im eigenen Land fördert. Dabei ist ein Gedanke beim Ethanol auch gewesen, die Abhängigkeit von Ölimporten zu verringern.
Noch schlimmer trifft es die Landwirtschaft und die Viehhalter in Grossbritannien, denen Abnehmer vor Ort für ihren Weizen fehlen bzw. denen Tierfutter fehlt bzw. das sie ebenfalls importieren müssen.
Mit einem Hard Brexit wird die britische Regierung sich auf die Förderung der heimischen Wirtschaft konzentrieren. Das könnte auch heißen, endlich beim Thema E10 voranzukommen.
Mit einem Brexit mit Verbleibt in der Zollunion wird man hoffentlich auch endlich die Zeit finden, sich auch noch um andere Regierungsfragen wie eben E10 zu kümmern und die aktuell o.g. kritische Lage in der Landwirtschaft zu behandeln.
So oder so: CropEnergies kann nur gewinnen, wenn es denn endlich mal eine Entscheidung gibt. Man darf nie vergessen, das sie die damalige Ensus-Anlage für 13 Mio. Euro (!) gekauft und für insgesamt dann ca. 100 Mio. Euro multistockfähig gemacht haben. Die technisch einseitig auf Weizen ausgelegte Anlage von Vivergo in ähnlichter Größenordnung soll über 1 Mrd. Pfund gekostet haben!
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