Die Aktienanalysten von Merrill Lynch stufen ihr Rating für das Wertpapier der DEPFA BANK (ISIN IE0072559994/ WKN 765818) von "buy" auf "neutral" herab.
Die Analysten hätten bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass sich die strategischen Pläne des Unternehmens unter Umständen nicht wie gewünscht entwickeln können. Angesichts der Geschäftsentwicklung, die sich seit einem Jahr abzeichne, hätten die Analysten nun ein Downgrade für die Aktie vorgenommen. Die Verkaufspläne für die Pfandbriefbank seien gescheitert und die Rating-Agentur Moody's werde mit einer Wahrscheinlichkeit von 85% eine Herabstufung der DEPFA BANK vornehmen.
Unter den europäischen Wettbewerbern sei die Aktie der DEPFA BANK derzeit die günstigste, daher rate man Anlegern nicht zum Verkauf des Papiers. Den fairen Wert der Aktie sehe man nun bei 14,00 EUR, während man zuvor von 14,30 EUR ausgegangen sei. Nach Schätzung der Analysten werde das Unternehmen im Jahr 2005 einen Gewinn von 1,43 EUR je Aktie erzielen, für 2006 sei ein Gewinn von 1,70 EUR je Aktie zu erwarten. Auf dieser Grundlage lasse sich ein 2005-KGV von 8,5 sowie ein 2006-KGV von 7,1 ermitteln.
Auf dieser Grundlage vergeben die Analysten von Merrill Lynch nun das Rating "neutral" für die Aktie der DEPFA BANK.
Offenlegungstatbestand nach WpHG §34b: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen gehörte einem Konsortium an, das die innerhalb von fünf Jahren zeitlich letzte Emission von Wertpapieren der Gesellschaft übernommen hat.
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ML bescheinigt Depfa also: - die günstigste Aktie unter den Wettbewerbern zu sein - ein KGV 2006 von 7,1 - ein Gewinnwachstum von fast 19 % - einen fairen Wert von 14 Euro; Kurspotential derzeit also etwa 16 %
Und daraufhin stuft man die Aktie nun herab? Find ich schon sehr merkwürdig. Nicht, dass ML nachher noch die in diesem Abschnitt angesprochene Investmentbank ist:
(...)Derzeit gilt die DEPFA BANK in Analystenkreisen als mögliches Übernahmeziel, wobei vor allem Investmentbanken ein erhebliches Potential aus einer Übernahme des Staatsfinanzierers schöpfen könnten, wird ein namentlich nicht genannter Analyst zitiert. Bruckermann sieht die DEPFA indessen nicht als Übernahmeziel: "Wir führen derzeit keine Gespräche." Dennoch zeigte sich der Konzernchef gegenüber Angeboten offen: "Wenn jemand kommt und das Doppelte des Aktienkurses bietet, werde ich den Aktionären schwer erklären können, warum ich dagegen bin.(...) (Vollständiger Artikel: http://aktien.onvista.de/...HO=0&DATE_RANGE=archive&ID_NEWS=15963106)
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Übrigens gab's auch noch zwei positive Analystenstimmen:
Olaf Kayser, Analyst der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, stuft die Aktie der DEPFA BANK (ISIN IE0072559994/ WKN 765818) unverändert mit "Outperformer" ein.
Die Nachricht, Moody's prüfe das Rating der DEPFA BANK hinsichtlich einer Herabstufung, habe der Aktie gestern einen Kurseinbruch von zeitweise mehr als 5% beschert, der aus der Sicht der Analysten der LRP nicht gerechtfertigt erscheine. Zwar sei das Rating für das Geschäftsmodell der DEPFA BANK von großer Bedeutung (aktuelles Rating für langfristig unbesicherte Verbindlichkeiten: Moody's: AA3; S&P und Fitch: AA-). Allerdings stehe laut Unternehmensangaben das AAA-Rating für die Covered Bonds der DEPFA BANK nicht auf dem Prüfstand, wie in den Medien berichtet. Eine mögliche Herabstufung des AA3-Ratings würde die Refinanzierungskosten um knapp 10 Mio. Euro verteuern und damit keinen ausreichenden Grund für eine Revision des Ergebnisziels im nächsten Jahr von netto 600 Mio. Euro (+20%) darstellen.
Folglich würden die Analysten der LRP den gestrigen Rückgang in der Marktkapitalisierung von 260 Mio. Euro für übertrieben halten. Die Kritik von Moody's beziehe sich auf den zunehmenden Anteil der Erträge aus dem Kapitalmarktgeschäft, der vermuten lasse, dass die DEPFA BANK höhere Markt- und Spreadrisiken eingehe, um niedrigere Margen aus der Finanzierung der öffentlichen Hand zu kompensieren. Dem widerspreche allerdings ein konstanter Value at Risk in den letzten Jahren, bezogen auf das Bank- und Tradingbuch. Der DEPFA BANK bleibe nun 90 Tage Zeit, um Moody's vom Gegenteil zu überzeugen und eine Herabstufung zu verhindern.
Aufgrund der Unterbewertung der DEPFA BANK-Aktie bekräftigen die Analysten der LRP ihr "Outperformer"-Rating. Das Kursziel 12/2006 sehe man bei 16,00 Euro.
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Der Analyst Andreas Weese von der HypoVereinsbank bewertet die Aktie der DEPFA BANK (ISIN IE0072559994/ WKN 765818) weiterhin mit "buy".
Die Rating-Überprüfung von Moody's hinsichtlich eines möglichen Downgrade überrasche den Markt. Als Gründe habe die Rating-Agentur u. a. das Risikoprofil von DEPFA und den hohen Anteil der kapitalmarktbezogenen Erträge der Bank genannt. Auch nach Ansicht der HypoVereinsbank-Analysten habe sich die Ertragsqualität der Bank in den letzten beiden Quartalen verschlechtert, allerdings sei der gute Track Record der DEPFA hinsichtlich der Erreichung ihrer Gewinnziele weiterhin intakt. Der Leverage der Bank sei dabei im laufenden Jahr weitgehend unverändert geblieben. Interessanterweise habe S&P das AA- Rating für DEPFA zuletzt erst am 25.11.05 bestätigt. Per Saldo könnten die Analysten derzeit den Anlass für eine mögliche Herunterstufung durch Moody's nicht nachvollziehen.
Die Analysten würden damit rechnen, dass die DEPFA auch im Falle eines Downgrade durch Moody's ihren Ausblick für 2006 bestätigen werde (Jahresüberschuss von EUR 600 Mio.). Damit würde sich jedoch ceteris paribus die Qualität der Ertragsstruktur gegenüber den ursprünglichen Erwartungen verschlechtern. Allerdings bewege sich die Schätzung der HypoVereinsbank-Analysten derzeit sogar rund 10% unterhalb des Unternehmensausblicks (HVB 2006e: EUR 537 Mio.). Selbst auf der Basis der konservativeren Analysten-Schätzung sei der DEPFA-Titel erheblich unterbewertet (Discount von über 20% zum durchschnittlichen KGV der Vergleichsunternehmen). Der heutige Kursabschlag nehme ein mögliches Downgrade um 1 Notch bereits voll vorweg.
Die Analysten der HypoVereinsbank stufen die DEPFA BANK-Aktie weiterhin mit "buy" ein. Das Kursziel sehe man unverändert bei 15 EUR.
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