Mit den drastischen Leitzinserhöhungen von FED und EZB sind die Kurse der Erneuerbaren Energieaktien weltweit in den Keller gefallen. Die heutigen Inflationsdaten signalisieren deutliches Zinssenkungspotenzial für 2024.
Die enorme Zinssensitivität von Wind- und Solaraktien funktioniert selbstredend in beide Richtungen. Das deutlich gestiegene Zinsniveau und zugleich höhere Bonitätsanforderungen der Kreditinstitute haben eine Vielzahl an Projekten kurzfristig unrentabel gemacht, da diese üblicherweise mit 60 bis 75% fremdfinanziert werden.
Im Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Inflation sind die PV-Modulpreise allein in 2023 um mehr als ca. 40% gefallen. Der starke Rückgang der Projektkosten bei nun wieder sinkenden Finanzierungskosten dürfte das Wachstum der PV- und Windenergiebranche 2024 wieder anheizen.
Nachdem Jinko im Q3 erneut bewiesen hat, trotz stark gefallener PV-Preise, Umsatz und Bruttomarge im Vorjahresvergleich deutlich steigern zu können, dürfte Jinko in einem Umfeld sinkender Finanzierungskosten in 2024 Umsatz und Ergebnis weiter steigern können. Gegenüber 2023 deutlich rückläufige Investitionen dürften Jinko in 2024 zudem eine deutliche Verbesserung des von Analysten (zu Recht) stark kritisierten Free Cashflows (FCF) ermöglichen. M.E. dürfte Jinko (im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern) in 2024 erstmals einen deutlich positiven FCF ausweisen und sich damit noch klarer vom Wettbewerb absetzen als bisher. Vor dem Hintergrund eines deutlichen FCF-Anstiegs erwarte ich in 2024 eine Erhöhung der Dividendenzahlung von 1,50 USD auf 2 USD je ADR.
Das mit der Dividendenzahlung einher gehende Signal finanzieller Stabilität kann m.E. nicht hoch genug bewertet werden und stellt ein Abgrenzungsmerkmal zu allen namhaften Wettbewerbern dar.
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