Die Aareal Bank gibt den RoE VOR Steuern an (was ungewöhnlich und für Kleinanleger verwirrend ist). Das EK kann um diesen Wert aber pro Jahr gar nicht steigen (bei 0 Ausschüttung) weil noch Steuern anfallen. Darum ca. 8 %. RoE ist: (adjustierter) JÜ / EK, oder JÜ / mittleres EK. Nicht Vorsteuer JÜ.
Zum Neugeschäft: Die Aareal Bank schreibt sogar zur Dividendenpolitik in der Präsentation als Bedingung: "Weder attraktive Investitions-möglichkeiten noch positives Wachstumsumfeld"
Und das ist genau die Situation. Sie peilen 12 % RoE VOR Steuern an, nur dass dieser noch durch altes Geschäft hochgehalten werden. Dazu ist bei diesem Ziel eine Hebelung eingeplant, eine Entlastung bei den Kreditausfällen, weniger Verwaltungsaufwand und mehr Provisionserlöse.
Nochmals: eine Bank schüttet keine bis zu 80 % aus, wenn die Kreditnachfrage boomt und hohe Margen liefert. Sie schüttet aus, wenn sie denkt, dass der Investor mit dem Geld eine bessere Rendite/Risiko-Struktur erreicht (z. B. mit Aktieninvestments) als die Bank mit dem operativen Geschäft. Darum auch: "Weder attraktive Investitions-möglichkeiten noch positives Wachstumsumfeld".
""sollten die Zeiten schlechter werden" (sog. Totschlag-Argument!), dann verkaufen wir schnell die Aktien"
Und da bist du dann schneller als die professionellen Marktteilnehmer und vor der Preisreaktion? Das ganze ist auch kein Standardargument, sondern trifft hier stärker zu, weil bei dünnen Margen ist die Sensitivität naturgemäß höher. Negative Veränderungen haben einen höheren Einfluss als wenn die Zinsspanne (als wichtigster RoE-Treiber) auf alten Niveaus läge. Daruf wollte ich hinweisen. Sinkt die Zinsspanne etwas, gehen die Risikokosten etwas hoch und zack, ist ein großer Teil des Ergebnisses weggepustet, eben weil die Margen ohnehin dünn sind. Das ist aber natürlich keine Schuld er Aareal Bank. Sie macht aus der miesen Situation meiner Meinung nach das beste.
"Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, mit einem Rückgang der Ergebnisse zu rechnen."
Habe ich auch, was den Erwartungswert anbelangt, nicht behauptet, wobei möglich ist es durchaus (Variationsbreite), sieht man ja gut an der Planungsstruktur (die einzelnen RoE-Treiber) in Verbindung mit den Annahmen.
Es ist einfach so: - das Risiko ist durch die niedrigen Zinsspannen langfristig relativ hoch - das Wachstumspotential bei gleichen Zinsspannen ist sehr niedrig (RoE = ca. 8 %) -> daher basiert die Rendite verstärkt auf dem Earnings Yield (1/KGV) und der ist derzeit attraktiv, aber der sinkt stark, wenn die KGVs über 10 gehen (10 % bei 10) und aufgrund des Risikos hätte ich hier schon gerne knapp 10 % oder mehr (die haben wir aber derzeit auch)
PS: diese Sicht trifft nicht zu, wenn man an steigende Zinsen glaubt, bzw. stärker steigende Zinsen als die Aareal Bank vermutet. Sie preist ja einen Anstieg ein. Persönlich bin ich was Zinsanstiege betrifft skeptisch und vermute eher Stagnation (was ja nicht mal der worst case ist).
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