TECDAX | WIRECARD: KRAFT SAMMELN ODER... - HB-BERICHT FINDET JEDENFALLS KEINE BEACHTUNG Mittwoch, Apr 08 2020 08.04.2020 - Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) hält sich heute in einem leicht fallenden Gesamtmarkt relativ gut: 111,50 EUR - Plus 1,27% - DAX Minus -0,94%. sieht doch schon mal nicht schlecht aus. die 120,00 EUR sind eigentlich zum Greifen nah, wenn der Markt nochmal einen Schwung nach oben nimmt. Aber wie geht es am Gesamtmarkt weiter? Die Diskussionen um beginnende Lockerungen der Pandemiemaßnahmen in Österreich, Italien, Spanien und einigen anderen Ländern tun dem Markt gut - die Zahlen aus den USA machen aber klar: Das Schlimmste muss noch nicht vorbei sein. Es wird wohl auch noch leichtere Tage geben. Also abwarten? Oder vorsichtig einsteigen? Bei Wirecard kommt zu der ganzen Gemengelage noch der 22.04.2020 hinzu. KPMG-Bericht. Klarheit bei den FT-Vorwürfen könnte eine Sonderbewegung bringen. Der reflexartige Angriff der Finanzpresse auf Wirecard kam ja bereits Gestern - am 07.04.Im Zusammenhang mit einer großangelegten, grenzüberschreitenden Aktion gegen organisierte Onlinebetrüger - Betreiber diverser nichtexistierender "Broker" - mit einem vermuteten Schaden von mehr als 100 Mio. EUR wurde natürlich auch wieder Wirecard genannt. Kurzgefasst: Die Betrüger haben natürlich über verschiedene Tarnfirmen und ein Geflecht von Transaktionen Geld gewaschen und "eingesammelt". In solchen Prozessen sind immer auch Paymentdienstleister involviert - inwieweit bei den einzelnen Paymentdienstleistern dann compliancereleavante Fehler vorlagen entscheiden im Zweifelsfalle nach Jahren Gerichte. Dass bei einer europaweiten Organisation auch Wirecard-Transaktionen "dabei sind", ist wahrscheinlich. Wirecard hat halt eine große Marketshare. Genauso wahrscheinlich waren auch andere Paymentdienstleister involviert - genannt wird jedoch an erster Stelle beim Handelsblatt "natürlich" Wirecard. Und dass in einem Stadium des Kenntnisstandes, das grob gesagt "in einer Frühphase ist". Reflexartig auf Wirecard zu verweisen scheint da normal. Jedenfalls zeigt diese Erwähnung an der Börse keine erkennbare Reaktion. Vielleicht gab es schon zuviele solcher - oft im Nachhinein als wenig relevant eingestufte - "Meldungen" - erinnern Sie sich noch an die Anlegerschützer aus Österreich? Gab nichts mehr darüber - warum wohl? Geht zwar noch nicht auf 200,00, aber der Weg auf 120,00 scheint erstmal offen Der Reihe nach: Für einen weiteren Anstieg Richtung 120,00 EUR spricht einiges: Es folgt einer Abnahme der Shortpositionen von Dienstag bis Freitag (27.03.) letzter Woche um 1.070.000 Aktien, eine Zunahme an Shortpositionen um 260.000 Stück vom 27,03, bis Dienstag (31.03.) letzter Woche und nun bis Stand 06.04.2020: Bei 26,78 Mio Aktien stehen die Shorts - WIEDER WENIGER UND ZWAR 430.000 Stück seit letztem Dienstag! Sieht ja jetzt fast wie ein sich herausbildender Trend aus. vor und zurück und vor - aber entscheidend: 1.240.000 Aktien weniger short in den letzten 14 Tagen trotz eines neuen Players unter den "Größeren Shorts": Irritierend ist dabei, dass am 2.04.2020 erstmals Viking Global Investors als Shortpartei im Bundesanzeiger mit meldepflichtigen 0,57 % erschien. Wahrscheinlich wurde "nur" eine vorher bereits bestehende Position "über die 0,50 Meldegrenze" gehievt. Aber steigende Shortpositionen so kurz vor dem 22.04.? Irritierend, aber entscheidend? Nein - insbesondere da insgesamt die Shortpositionen abnehmen. Ihor Dusaniwsky von S3 Partners LLC lieferte heute Dienstagabend sein Shortupdate: " WDI GR short int is $2.96BN; 26.78MM shs shorted; 23.32% of float; 3.50% borrow fee. Shs shorted up +3.04MM shs, +12.8%,over last 30 days as price fell -19% & down -316K shs,-1.17%,last week. Shorts up +$28MM in 2020 mark-to-market profits;-$162MM on today's +5.46% move"(06.04.2020) Ihor Dusaniwsky von S3 Partners LLC, zuverlässiger Lieferant der Shortpositionsgröße bei Wirecard, nimmt in seinem Twitter Account auch Stellung zu der Frage, wann verstärkte Eindeckungen von Shorts, entweder zur Gewinnsicherung oder Verlustbegrenzung einsetzen könnten. Gerade oft diskutiert in den USA aufgrund fast generell rekordverdächtig hoher Shortquoten bei diversen Aktien, auch Wirecard. "Even a hedge fund has internal loss limits that stop out trader's positions .... smart traders cut their losses and let their winners run and most hedge funds have rick officers and portfolio managers who are ruthless when protecting the fund's assets." (I. Dusaniwsky, 25.03.2020) Klar: Hedgefonds handeln streng rational und nicht emotional. Sollte also die Risikoabteilung eines Fonds zu einer Eindeckungsentscheidung kommen, könnte das Signale senden, die auch andere Risikoabteilungen zum Handeln zwingen würden, der klassische Beginn eines Short Squeeze, für den gilt: Den Letzten kostet es am meißten, also beobachten alle vorsichtig das Verhalten der anderen Marktteilnehmer, um nicht zu spät zu sein. Denn das wird TEUER, sehr TEUER. Man konnte eine strategische Partnerschaft mit der ungarischen E-Commerce-Agentur UNASeingehen die nun ihren knapp 5.000 Händlern die Zahlungslösungen von Wirecard zur Verfügung stellen wird. Die Wirecard AG fungiert als Payment Service Provider (PSP), damit Händler ihre Zahlungslösungen in ihrem Online-Shop nutzen können. UNAS bietet dass,was Wirecard in seiner Corona-Initiative auch anderen Europäischen Einzelhändlern anbietet: "ein Abo-Modell mit dem Händler Zugriff auf viele integrierte Features und Optionen zum Aufbau und Betrieb einer erfolgreichen, zeitgemäßen E-Commerce-Seite haben. Dazu gehören Marketing-Optionen, Incentives, Einbindung sozialer Netzwerke sowie zahlreiche Zahlungsoptionen. ?Wir eröffnen Unternehmen, die bisher nur auf dem traditionellen stationären Einzelhandel gesetzt haben und deswegen um ihr Überleben kämpfen, eine ganz neue Welt. Mit unseren Lösungen können Händler jeder Größe und Branche ihren Online-Shop in wenigen Minuten starten und in Betrieb nehmen?, erklärt Gáll T. Barna, Business Development Manager bei UNAS. ?Um auf globaler Ebene wettbewerbsfähig zu sein, ist eine reibungslose Zahlungsabwicklung für alle Kunden unabdingbar. Wirecard bietet die umfassendste Zahlungstechnologie auf dem Markt und war daher eine naheliegende Wahl als Zahlungsdienstleister?. Das Wochenende hat möglicherweise auch Zeit gegeben die Flut aktualisierter Analystenmeinungen über Wirecard einzuordnen und zu bewerten - daraus könnte eigentlich nur eines folgen: Unisono sehen die Analysten derartig hohe Kursziele, dass eine negative KPMG-Berichterstattung von "den" Analysten wohl als sehr sehr unwahrscheinlich eingestuft wird. Anders kann man die genanten Kursziele nicht verstehen. Und wenn dann am 22.04.2020 eine den Erwartungen entsprechende KPMG-Prüfbericht-veröffentlichung erfolgen sollte, wäre die Stunde der Wahrheit oder möglicherwiese "Kaufpanik" für die starken Shortpositionen gekommen. Möglicherweise werden einige versuchen dieses Vabanque-Spiel zu vermeiden und vorher "aussteigen" aus der Shortwette? Noch wäre Zeit dazu. Irritierend ist dabei, dass am 2.04.2020 erstmals Viking Global Investors als Shortpartei im Bundesanzeiger mit meldepflichtigen 0,57 % erschien. Wahrscheinlich wurde "nur" eine vorher bereits bestehende Position "über die 0,50 Meldegrenze" gehievt. Aber steigende Shortpositionen so kurz vor dem 22.04. ? Irritierend, aber entscheidend? Nein.
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