Was mir immer wieder auffällt: Kritiker des Bitcoin bzw. Kritiker der Kryptowährungen allgemein üben Kritik am aktuellen Stand derselben. Eigentlich sollte es doch jedem klar sein, dass sich Kryptowährungen auf dem Wege von der Pubertät zum Erwachsenwerden befinden. Viele blenden diese Tatsache ganz einfach aus, was für mich absolut unverständlich ist. So wird bemängelt, es sei für einen Normalsterblichen zu kompliziert, dessen Wallet abzusichern. Ja - das ist so. Oder besser: es ist noch so. Wer die Entwicklung des PC bewusst miterlebte, der kennt wohl noch die Zeiten, wo man die DOS-Batchbefehle beherrschen musste, um halbwegs mit so einer Maschine umgehen zu können. Daran sind viele Menschen gescheitert: für sie war das absolut unverständliches Zeugs und nur "begreifbar für Neerds". Ich musste damals schon öfter ungläubig lächeln, als man Arbeitslosen aus verschiedensten Berufsgruppen DOS-Lehrgänge verordnete. Die Meisten unter den Älteren faulten daran ab - sie begriffen es nicht und sie wollten es nicht begreifen. Und dann kam Windows95. Da sah die Welt plötzlich ganz anders aus - aber immer noch reichlich kompliziert und störanfällig. Man wurstelte sich jahrelang durch - bis Windows 98 nochmal einen Schub in Richtung Erleichterung brachte. Der Durchbruch war dann sicher XP. Dieses Betriebssystem war weitgehend sicher und konnte auch von Laien ohne spezielle IT-Kenntnisse gehandhabt werden. Die heutigen Touchsysteme sind noch einfacher zu bedienen - man kann sie fast intuitiv erlernen - ohne dicke Bücher lesen zu müssen. Und ich komme auf den Bitcoin zurück. WARUM sind viele Leser hier dermassen vernagelt, dass sie davon ausgehen, dass der Bitcoin auf derzeitigen Entwicklungsstand verharren würde? Man kritisiert den Status Quo und kommt zu dem Schluss: das Ding muss scheitern. Wäre der PC nicht weiterentwickelt worden und würden diese Kisten heute noch unter DOS laufen, dann gäbe es vermutlich nicht in jedem Büro oder in jedem Kinderzimmer ein solches Teil. Vielleicht begreife ich die Denke eines Zapod oder eines MikeOS deshalb nicht, weil ich selbst IT-ler bin; weil ich es gewohnt bin, dass sich die Dinge mit rasanter Geschwindigkeit ändern; dass ich ganz einfach davon ausgehe, dass es so ist. Wenn ich mich in den Foren so umschaue, dann sind die Optimisten bezüglich dieser jungen Technologie wohl überwiegend Leute mit IT-nahen Berufen oder Ausbildungen. Ich gehe ganz einfach davon aus, dass in 2...3 Jahren oder so sich ein Bitcoiner nicht mehr mit solchen Internas wie Wallet-Sicherheit auseinandersetzen muss. Da wird es anwenderfreundliche Apps geben, die das alles erledigen. Zudem kann ich mir vorstellen, dass das Beispiel Zypern Schule macht: es wird immer mehr Banken geben, die ihren Kunden auch Konten in Kryptowährungen anbieten und diesen die nötigen Internas dann abnehmen. Ich könnte mir Bitcoin-Karten zum Bezahlen vorstellen (ähnlich wie Kreditkarte heute) und ich kann mir vorstellen, dass auch die Oma auf der Bank ein Bitcoinkonto sich einrichten lässt (z.B. für ihren Enkel Mike - auch wenn der heute noch gar nicht kapiert, wie Bitcoin funktioniert).
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