Noch eine Frage an alle bezüglich der Finanzstabilität (ohne mit dem number crunching nerven zu wollen):
Laut Konzernbilanz entspricht das Nettoumlaufvermögen, d.h. kurzfristige Vermögenswerte dividiert durch kurzfristige Verbindlichkeiten, etwa 2. Kurzfristige Liquiditätsschwierigkeiten sollte es also eigentlich nicht geben.
Allerdings sind die kurzfristigen Vermögenswerte keine Bankguthaben sondern mit 61 Mio. EUR überwiegend Forderungen aus Lieferung und Leistung. An anderer Stelle wird dann geschrieben, dass mit den Kunden typischerweise ein Zahlungsziel von 6 Monaten vereinbart ist, was mir ungewöhnlich lang erscheint.
Wenn an weiterhin annimmt, dass das Unternehmen vermutlich für wenige große Abnehmer billig produziert (in Abwesenheit eigener Marken), dann könnte dann ein Liquiditätsproblem sehr schnell auftreten, wenn nach 6 Monaten die Zahlungen nicht erfolgen.
Die genannten 61 Mio EUR sind für ein solch kleines Unternehmen auch nicht wenig.
Zu berücksichtigen ist auch, dass diese Forderungen in der GuV bereits als Einnahmen ausgewiesen sein dürften, wenn in China ähnlich bilanziert wird wie in Europa. Also das geringe KGV ist aus meiner Sicht relativ nichtssagend, wenn es bei den Forderungen Schwierigkeiten geben sollte.
Ich erinnere mich, dass es ähnliche Probleme auch in der Dotcom-Blase bei Software-Herstellern gab, die scheinbar ein günstiges KGV hatten aber mit Ihren Kunden langfristige Zahlungsziele vereinbart hatten, wobei 1-2 Jahre später der Zahlungsausfall der Kunden zu erheblichen Abschreibungen, teilweise auch Insolvenzen, geführt hat.
Was sagen KGV und KBV deshalb hier aus?
|