Machen wir uns bitte nichts vor. Aston Martin ist allein zu klein, um durch Skalierung absehbar schwarze Zahlen erreichen zu können. Charly Munger warnte nicht umsonst immer wieder vor Unternehmen, die EBITDA-Margen statt EPS guiden. Er nannte es Bullshit-Kennziffern.
Die EBITDA-Marge allein sagt rein gar nichts über die Profitabilität des Unternehmens aus. Auch EBIT-Kennziffern sind bei einem brutal verschuldeten Unternehmen wie Aston Martin vollkommen unbrauchbar.
Früher oder später wird sich Aston Martin eingestehen (müssen), dass Strolls Unternehmensplanungen allesamt Bullshit waren und dass man - ähnlich wie Lamborghini - nur innerhalb eines großen Autokonzerns jemals profitabel wirtschaften kann.
Nachdem Geely-Gründer und Mehrheitsaktionär Li Shufu ein gewisses Faible für strauchelnde europäische Sport- und Edelmarken hat und der Geely-Konzern - komplett unter dem Radar europäischer Autokonzerne - gerade zu einem der profitabelsten und wachstumsstärksten Autokonzerne weltweit heranwächst, kann ich mir eine Komplettübernahme von Aston Martin sehr gut vorstellen. Auch die größten Träumer hier, die irgendwann wieder zweistellige Kursniveaus sehen wollten, werden am Ende einsehen müssen, dass ein Übernahmepreis von 3 EUR ein Geschenk wäre, weil Aston Martin ohne die Finanzkraft eines Autokonzerns wie Geely absehbar in die Insolvenz rutschen wird oder aber zu einem Debt-Equity Swap in Größenordnung von min 1 MRD USD gezwungen ist, der die Bestandsaktionäre bis zur Unkenntlichkeit verwässern würde.
Das angesichts der horrenden Verschuldung unfassbar wichtige Ziel der Erreichung eines nachhaltig positiven Free Cashflows scheint in Anbetracht der desaströsen Q3-Zahlen in unendliche Ferne gerückt zu sein. Nun traut sich das Unternehmen nicht einmal mehr für Q4 einen positiven FCF zu, wo man zuvor doch im gesamten 2. Halbjahr FCF-positiv sein wollte. Und zugleich muss man immer weiter steigende CAPEX verkünden, was nichts anderes heißt als dass man nur mit unfassbar hohen Entwicklungskosten die aktuellen Verkaufspreise halten kann.
Mit dem Wegbrechen des chinesischen Marktes für Luxusautos sind alle Skalierungsträume ausgeträumt.
BYD baut mit dem Dancing Car längst selbst Luxussportwagen mit mehr als 1000PS. Die nicht mal 3 Jahre alte Geely-Neugründung Zeekr verkauft aus dem Stand mehrere 100.000 E-Autos in China. Es ist mitnichten so, dass die Chinesen keine Autos mehr kaufen. Der chinesische Automarkt wächst 2024 sowohl stückzahlseitig als auch umsatzseitig. Die Chinesen haben schlicht keinen Bock mehr auf altbackene europäische Marken und kaufen selbst im Luxussegment lieber chinesische Marken.
Für Aston Martin ist diese Entwicklung ein Desaster, zumal die Chinesen auch im Luxussegment vorzugsweise E-Autos kaufen und Aston Martin an dieser Stelle vollkommen blank dasteht.
Geely hat sich seit dem Jahrestief nahe 80 Cent mittlerweile mehr als verdoppelt und das KGV steht dennoch unter 8, weil man in 2024 einen gigantischen Umsatz- und Gewinnsprung hinlegen wird, während VW, Mercedes, BMW, Stellantis etc. teils herbe Gewinneinbrüche um 50% vermelden müssen.
Alle Welt schaut auf BYD, während Geely der wahre chinesische Wachstums- und vor allem Renditegigant ist. Allein um diesen Fakt der ignoranten deutschen Autoöffentlichkeit knallhart vor Augen zu führen, könnte Li Shufu Aston Martin mal eben aus der Portokasse übernehmen!
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