war hier ja schon öfter Thema der Diskussion, ohne dass eine plausible Erklärung dafür rausgekommen wäre. Ich habe folgende Version anzubieten:
Gesetzt den Fall, dass Berggruen doch plant, die Börsennotierung von Karstadt über die Arcandor AG zu erhalten, dann müsste er zunächst die über 70% Aktien im Streubesitz weitgehend aufkaufen. Wer rettet schon mit seinem Geld ein Unternehmen, bei dem dann zu 70% irgendwelche Kleinanleger und zu 20% MS davon profitieren? Dazu bräuchte er aber eine Ausnahmegenehmigung der BaFin, wegen der Meldeschwellen im WpHG,sonst würde ja nach der ersten Meldung schon keiner mehr verkaufen. Die BaFin wird eine solche Ausnahmegenehmigung aber nicht auf den Zuruf eines Investors erteilen. Er braucht also die Unterstützung von Görg, denn dessen Stellungnahme als Insolvenzverwalter würde die BaFin haben wollen. Das würde aber für Görg bedeuten, dass es irgendwann (wahrscheinlich Juli oder August 2010) einen Zeitpunkt gegeben haben muss, ab dem Görg von dem Plan definitiv gewusst hat, und das würde sich später auch nachweisen lassen, denn die BaFin wird irgendwann ihre Ausnahmegenehmigung veröffentlichen und begründen, u.a. mit der positiven Stellungnahme von Görg. Ab diesem Zeitpunkt konnte Görg seine vorherigen negativen, vernichtenden Stellungnahmen zur Arcandor AG nicht mehr wiederholen. Als Insolvenzverwalter ist er ja zurzeit quasi der CEO von Arcandor, und als solcher darf er keine Fehlinfos an die Öffentlichkeit geben, wissentlich und absichtlich. Das würde hinterher Schadenersatzforderungen in zigfacher Millionenhöhe nach sich ziehen. Und als Insolvenzverwalter könnte er es sich auch nicht erlauben, denn sein Ruf und der Ruf seiner Kanzlei würden nachhaltig beschädigt. Das wäre doch dann so: Wenn einer von der Kanzlei Görg sagt: "Es regnet", würden alle erst mal aus dem Fenster gucken.
Einzige Lösung: Schweigen, und zwar absolut, möglichst tief abtauchen, denn das darf er, sowohl als CEO von Arcandor als auch als Insolvenzverwalter. So ist das im deutschen Recht: Wer schweigt, lügt nicht, auch wenn er die Wahrheit kennt und sie sagen könnte. Das könnte er aber in dem Fall nicht, weil er so natürlich das ganze Projekt zum Scheitern bringen würde, also schweigt er eisern.
Was haltet Ihr davon?
MfG duratrade
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