Auf Seite 106 des Geschäftsberichtes aus dem Jahr 2018 kann man schön aufgezählt und aufgedröselt sehen, wie sich das "Gehalt" bzw. Honorar für Ralph Winter zusammensetzt.
Für das Jahr 2018 hat er eine Vergütung für den Beratervertrag von 549.000 EUR bekommen. Hinzu kommen "Cost reimbursements" (Kostenrückerstattungen) für Geschäftsreisen, Hotels usw. i.H.v. 155.000 EUR.
--> Jetzt die Frage an euch, sind das zu hohe Kosten für einen Mann, der so in der Branche vernetzt ist? Das Unternehmen gegründet hat? Und über so eine Expertise verfügt? Ein Beraterhonorar von 549.000 EUR? --> Ich finde es absolut nicht ....
Wenn man jetzt das Jahr 2017 zum Vergleich heranzieht steht da super aufgezählt wie sich da sein Honorar zusammengestellt hat:
Beratervertrag: 584.000 EUR Kostenrückerstattungen: 333.000 EUR Übernahme HFS: 5.000.000 EUR Übernahme ATOS: 117.000 EUR
--> Oh ja, da kann man das Manager Magazin ja völlig verstehen, mit seinem reißerischen Artikel über den Miami Beach Boy ... (Ironie ...)
Im Übrigen ging nicht nur an Ralph Winter Provisionen in 2017 im Zuge der Übernahmen. Auch Vincenda bekam für die Übernahmen Provisionen: Bei Vincenda sitzt Micha Blattmann (ARV von Corestate) als GL (=Geschäftsleiter) im Unternehmen.
Für HFS: 1.405.000 EUR Für eine kurzfristige Kreditlinie im Zuge der Übernahme: 400.000 EUR
Auch Thalos, die die Kreditlinie zur Verfügung gestellt haben, damit die HFS-Übernahme gestemmt werden kann ist mit Personen aus der Führungsebene oder dem AR verbunden. Man kann aber nicht herausfinden, wer es ist. Die Firma heißt Thalos Investment Plattform.
Zinsen: 12.126.000 EUR für die Kreditlinie i.H.v. 150 Millionen EUR. Das ist ein hoher Zinssatz, aber Corestate hat da nicht über andere Mittel verfügt, es gab keine Anleihe und nicht genügend liquide Mittel. Zudem hat Thalos auch die Vorfälligkeitsentgelte kassiert, da die Kreditlinie schnell abgelöst worden ist, nachdem die Anleihen emittiert worden sind, von daher hält sich das ganze sicherlich auch im Rahmen, wenn man bedenkt, in welchem Stadium Corestate damals war.
Aber Thalos hat nicht nur Zinsen für die Übernahme der HFS bekommen, sondern auch ein Honorar für die Übernahme:
Übernahmehonorar: 514.000 EUR.
Die ganze Sache sollte aber branchenüblich sein. Hier haben halt mehrer Berater/Gesellschaften es ermöglicht, dass Corestate die HFS-Übernahme am Ende stemmen konnte. Zieht man die Honorare für die Übernahme zusammen, beläuft sich die Summe auf:
6.919.000 EUR. Man hat also knapp 7 Millionen EUR an Honoraren für die Übernahme der HFS gezahlt. Wenn man bedenkt, was das für eine Cash-Cow ist und wie ertragreich das Geschäft ist, und man auch nicht ein zu hohes Multiple gezahlt hat, waren damals ca. 11 oder 12x EBIT, ist das doch alles recht normal. Man hat also anders gesagt, ca. 1,5% der Übernahmesumme an Honoraren gezahlt. Das ist nicht wirklich viel.
Vielmehr zeigt es doch, dass die handelnden Personen über Firmen und ein Netzwerk verfügen, die kurzfristig viel Geld Zusammenschaufeln können und sich nicht auf Kosten der Aktionäre von Corestate bereichern. Es ist auch alles detailliert und übersichtlich auf Seite 106 im GB 2018 dargestellt. Auch eine Gegenüberstellung, wie sich diese Honorare im Vergleich zum Jahr 2017 verändert haben findet man dort.
Mir war wichtig euch das einmal eben aufzuzeigen, da es ja letztens den reißerischen Artikel - wie ich schon erwähnt hatte - im MM gegeben hat über Ralph Winter. Auch hat man hier schon mehrmals gehört, dass er auf Grund seiner Vergangenheit bei Ceberus "mit allen Wassern gewaschen sei" usw. Hier wurde zu einem großen Teil ein suspektes, schleierhaftes Bild der handelnden Personen dargestellt.
Kann sich ja auch jeder seinen eigenen Überblick darüber machen und für sich selber beurteilen, ob er die Honorare für zu hoch hält oder nicht.
Fakt ist: Corestate steht mittlerweile auf sehr soliden Beinen, hat auf der Verbindlichkeitenseite geringe Zinskosten. Dieses wurde durch Lars Schniedrig optimiert. In 2018 sind daher halt auch nochmal hohe Kosten für Finanzverbindlichkeiten angefallen, da man alte hoch verzinste Kredite wie z.B auch den 150 Mio Kredit von Thalos vorzeitig zurückgezahlt hat/abgelöst hat.
Auch wenn es Leute gibt, die das ganze Unternehmen undurchsichtig finden, weil es den Sitz in Luxembourg hat und wegen der handelnden Personen, denke ich, dass das Unternehmen sehr offen und integer ist und dies auch im Geschäftsbericht darlegt.
So, das war es für heute von mir :)
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