Ich will euch ja nicht grundlegend widersprechen und will die Situation nicht nur schön reden, aber noch ein paar Anmerkungen zu der ganzen Diskussion meinerseits:
1.) EV Ich find ein EV von 875 M€ bei geschätzt 70 M€ EBITDA (EV/EBITDA somit ca. 12) in einem absoluten Ausnahmejahr nicht wahnsinnig dramatisch. Zudem gehe ich davon aus, dass sich die Lage nach einer Normalisierung wieder wesentlich verbessert.
2.) Goodwill Manche tun hier ja so, als wenn der Goodwill nur darauf beruht, dass der Erwerber keine Ahnung vom übernehmenden Unternehmen hätte und mir nichts dir nichts einfach viel mehr bezahlt als angemessen wären. Der Goodwill entsteht halt dann, wenn der Kaufpreis die Teilwerte der materiellen Werte übersteigt. Dazu gehören halt auch so simple und enorm wichtige Faktoren wie Marktstellung, Reputation, Mitarbeiter, Infrastruktur/Organisation, Kundenbeziehungen, etc. Auch wenn der Vergleich jetzt natürlich etwas hinkt, kämt ihr ja auch nicht auf die Idee, bei StB-/RA-/Beratungskanzleien oder gar Amazons, Googles, Netflixs zu behaupten, deren Bilanz wäre bei einer fiktiven Übernahme zu >90% nur heiße Luft, weil die -im Verhältnis zur MC- keine Immobilien, Beteiligungen usw halten. Und gerade in der Dienstleistungsbranche (also bspw. o.g. Beratungs-Kanzleien) wird nahezu ausschließlich der Firmenwert bezahlt, da der Übernehmer niemals an den paar PC's und Büroausstattung, sondern an der Mandantschaft und den Mitarbeitern interessiert ist. Letztere Stellung könnte zumindest HF in etwa inne haben, da diese sich lt. Angaben des Managements (und soweit glaube ich den getätigten Aussagen dann noch) als Marktführer die besten Projekte mit ansprechendsen CRV aussuchen können (cherry-picking).
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